Es war lange her, seit Leo sich das letzte Mal an den Strandabschnitt gewagt hatte, an dem sich Adams und meine Freunde die meiste Zeit trafen. Sie hatte niemandem zeigen wollen, was die Krankheit mit ihr machte und sie darunter psychisch litt. Von ihr wusste ich, dass ihre Ängste dauernd präsent waren, seit mehr Leute von der Krankheit wussten. Leo hatte Angst, dass sich die Krankheit rumsprach und man anfing, sie wie in Deutschland zu hänseln.
Ich verstand es.Nachdem Leo in Deutschland jahrelanges Mobbing erlebt und es sich mit dem Alternicht gebessert hatte, war man gegenüber der Menschheit misstrauisch und scheugeworden. Diese Eigenschaften hatte sie in Australien gezeigt und es besondersmir schwer gemacht, ihr näherzukommen. Es hatte mehrere Wochen gebraucht, biswir eine freundschaftliche Basis gefunden hatten.
„Geht es dir gut?" Adam betrat mein Zimmer und schloss die Tür, an die er sich mit verschränkten Armen lehnte. Sein skeptischer Blick ruhte auf mir, wie ich verloren am Fenster meines Zimmers stand. Nur einen Raum weiter befand sich Leo, die mit Olivia sprach. Die beiden waren enge Freunde geworden und vertrieben sich regelmäßig die Zeit. Ich war Olivia dankbar, dass sie durch ihren offenen Charakter Leo geknackt und zur Freundschaft gezwungen hatte.
„Es geht schon", antwortete ich und sah kurz auf mein Handy. Brandon war schon am Strand und hatte die Lage ausgekundschaftet. In den letzten Wochen hatte sich zu viel verändert, weshalb er den Spitzel spielte und gerade für Adam zuerst nachsah, ob die Luft rein war. Es gab Personen, denen wir nicht begegnen wollten. Allen voran Miranda.
„Du bist ein mieser Lügner." Er durchquerte den Raum und setzte sich auf die Fensterbank. Ich wusste, er machte sich Sorgen, dabei litt er selbst unter der Gesamtsituation. „Leo sieht auch, dass es dir schlecht geht. Du bist zu ernst geworden."
Seine Worte nahm ich schweigend hin, wissend, wie recht er hatte. Wir hatten uns beide verändert und konnten die Sorge um Leo nicht abstellen. Jeden Tag konnte etwas geschehen, was ihre Gesundheit verschlechterte. Ich war froh, dass sie momentan auf den Rollstuhl verzichten konnte und sich nicht in ihrem Zimmer versteckte. Selbst die Wunden hatten nachgelassen.
Ich konnte dennoch nicht freudestrahlend zur Arbeit fahren, Freunde treffen oder für eine halbe Stunde Einkaufen fahren. In meinem Kopf spielten sich die Bilder ihrer Zusammenbrüche ab. Ihr schmerzvoller Ausdruck hatte sich in mir festgesetzt. Davon abgesehen nagte die Reanimation an mir. Ich hatte sie am Leben gehalten, Druck auf ihrer Brust ausgeübt, bis ihr Herz selbstständig geschlagen hatte. Ich hatte ihren Lungen Luft zugeführt. Scheiße, sie hatte tot vor mir gelegen, war zurück ins Leben gekommen, hatte mich für eine kurze Zeit aus ihrem Leben geworfen und ich hatte dank ihrer Mutter erfahren, was im Krankenhaus geschehen war. Warum Leo niemanden sehen hatte wollen. Das war die schlimmste Zeit gewesen.
Seitdem war es bergauf gegangen, allerdings machte es dadurch nichts besser. Ich weinte hinter ihrem Rücken, suchte Zuflucht bei meinem besten Freund oder Brandon, wenn mich meine Sorgen überrollten. Dann war Olivia da, um Leo abzulenken, sie zu beschäftigen, damit sie nicht mitbekam, wie ich innerlich kaputt ging.
Ich liebte Leo sehr. Unsere Beziehung war nahezu perfekt. Wir harmonierten miteinander, konnten gemeinsam lachen oder uns ärgern. Manchmal diskutierten wir, um uns danach zu versöhnen. Der Sex war toll. Es war einzig die Krankheit, die alles wanken ließ.
„Jackson", sagte Adam und legte seine Hand mitfühlend auf meine Schulter, „du weißt, dass Leo eure Beziehung beenden wird, wenn es dich zu sehr mitnimmt. Sie will nicht, dass du noch mehr leidest. Nimm dir eine Auszeit und komm zu Kräften."
„Es geht schon. Wirklich." Wir sahen einander in die Augen. „Ich will Leo nicht verlieren, Adam. Sie bedeutet mir die Welt, und genau das macht es mir so schwer. Die Krankheit schreitet voran und macht immer sichtbarer, dass ich sie verlieren kann."
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Das Ende steht in den Sternen *PAUSIERT*
RomanceBIS AUF UNBESTIMMTE ZEIT PAUSIERT Leonie hat vor zehn Jahren wie durch ein Wunder überlebt. Nun ist die unbekannte Krankheit zurück und sie steht dem Tod einmal mehr gegenüber. - Mit neun Jahren hat Leonie den Kontakt zu ihrem Cousin in Australien...