»Du bist dir sicher, dass du ansonsten keine Fragen mehr hast?«, fragte ich Juna zum zweiten Mal. Diese nickte überzeugt.
»Das Wichtigste müsste ich nun können. Damit sollte ich auf jeden Fall besser als letztes Mal abschneiden.«
Ich umarmte sie kurz. »Ich bin mir sicher, das wirst du. Du hast in dem letzten Monat so große Fortschritte gemacht, ich bin stolz auf dich.«
»Ich hatte ja auch die beste Nachhilfelehrerin.«
So langsam kamen die ersten Schüler in das Klassenzimmer. Ich rückte ein wenig weiter von Juna weg.
Dann kamen auch schon Marielle und Alessa auf uns zu.
»Ich wurde allen Ernstes in Französisch gerade abgefragt. Und jetzt soll ich auch noch Mathe schreiben? Was soll denn der Blödsinn?«, beschwerte sich Marielle auch gleich bei mir.
»Oh je, immerhin war Mathe angekündigt.«
»Ein großer Trost ist das aber nicht.«
»Ich weiß.«
Unsere Lehrerin betrat den Raum und wir holten uns einen Sichtschutz. Ich stellte ich auf unseren Tisch.
»Viel Glück, Juna, du schaffst das«, sagte ich schließlich.
»Dir auch viel Glück.«
»Danke.«
Nun fing Frau Weber auch schon an, die Blätter auszuteilen und im Raum wurde es leise.
»Ihr dürft die Blätter nun umdrehen. Ihr habt eine halbe Stunde Zeit.« Blätterrascheln ertönte. Ein paar stöhnten auf. Mit Herzklopfen überflog ich die erste Aufgabe. Die war noch relativ einfach. Die müsste Juna hinbekommen. Die zweite war schon schwieriger, aber machbar. Die Dritte hatten wir tatsächlich mal so ähnlich schon zusammen durchgegerechnet. Und auf den Lösungsweg erst mal zu kommen, war schwieriger, als ihn dann letztendlich durchzuführen. Nur die letzte war für Juna wahrscheinlich eine große Herausforderung. Aber insgesamt war ich eigentlich recht zufrieden mit den Aufgaben. Sie waren definitiv besser als das, was ich erwartete hatte.
Ich fing an zu rechnen und gab meine Arbeit schließlich mit einem guten Gefühl ab.
»Wie war es?«, fragte ich auch gleich Juna, die mich stolz anschaute.
»Die letzte Aufgabe war echt kniffelig, aber bei den anderen Aufgaben sollte ich schon ein paar Punkte geholt haben.«
»Das klingt ja super! Ich bin schon gespannt, was das für eine Note wird.«
»Na hoffentlich zehn Punkte, dann mach ich ein ganz schönes Cosplay für dich.«
»Darauf könnte ich aber verzichten.«
Juna zuckte nur mit den Schultern.
»Die restlichen zehn Minuten brauchen wir jetzt auch nichts mehr anfangen. Ihr dürft jetzt gehen, wenn ihr die Sichtschutze aufgeräumt habt«, informierte uns Frau Weber. Die Klasse fing an zu jubeln und durcheinander zu laufen. Ich räumte unseren Sichtschutz auf. Marielle hielt mich auf, als ich wieder zurück zu meinem Platz laufen wollte.
»Alessa, Chris, Fabio und ich gehen jetzt noch zu Alessa. Du kommst doch mit, oder?«
Ich nickte. »Ich bin gleich bei euch. Ich hole nur noch meine Tasche.« Zu Juna sagte ich nur noch kurz tschüss und ging dann mit den anderen in die Richtung von Fabios Auto.
»Und, bist du froh, endlich Juna nicht mehr am Hals zu haben?«, fragte mich Alessa. Ich biss mir auf die Lippe und nickte.
»Das war schon eine echt anstrengende Zeit mit ihr«, fügte ich noch hinzu. Alessa scheint mit meiner Antwort zufrieden zu sein. Ich hätte sie gerne wieder zurückgenommen.
DU LIEST GERADE
Wenn wir uns sehen können
Teen FictionAlenia und Juna leben in komplett unterschiedlichen Welten. Alenia ist eine beliebte Schülerin, die gerne shoppen geht und viel Zeit mit ihrem Freundeskreis verbringt. Sie hat ein Faible für teure Designerkleidung und ist immer auf der Suche nach de...