Anna und Luca waren sich ganz schnell einig, dass sie kein zweites Kind wollten, dass sie zufrieden sein würden, dass alles gut ausgegangen war.
Luca wusste, dass er ihre Schreie, die um Hilfe flehenden Blicke ihrer Augen nie wieder vergessen würde.Das würde er ihr nie wieder antun!
Nie wieder!
Auch Anna war sicher, dass sie diese Qualen kein zweites Mal überstehen würde. Und auch nicht wollte!Zoe war das Zentrum ihres Universums, die Vollendung ihres Glücks.
Ihre Taufe war ein Medienereignis fast so groß wie die Hochzeit der Eltern.
Das Paar war zu den Lieblingen der Nation geworden.Die Kaserne wurde renoviert. Mit den Spendengeldern konnten immer mehr Übernachtungsräume geschaffen werde.
Anna gab ihren Job bei der Stadt auf, den konnten auch andere machen, Bewerber gab es genug.Holger verabschiedete sie mit einem großen Blumenstrauß und ein paar Tränen in den Augen.
„Es dürfte kein Geheimnis sein, dass ich eine Zeit lang verliebt war in Frau Dr. Graber, die jetzige Frau Dr. Wissmann." Ein paar Mitarbeiter lächelten. „Doch sie hat mir ihre Freundschaft angeboten, wofür ich noch immer dankbar bin. Und ich hoffe, liebe Anna, dass diese Freundschaft anhält. Denn sie ist mir sehr wichtig geworden."Gerührt versprach sie, immer wieder mal vorbeizuschauen, die Kollegen nicht zu vergessen.
„Und wenn es mal akut an Geld mangelt, lieber Holger, dann wende dich bitte an uns. Du brauchst auch nicht mit mir auszugehen!" spielte sie auf früher an.Da hätte wahrscheinlich deine neue Sekretärin, die dich so anschmachtet, etwas dagegen! Aber diese Gedanken behielt sie für sich. Sie beobachtete allerdings vergnügt, dass auch seine Augen nicht unbeteiligt waren, wenn er die hübsche Blondine ansah.
Luca hatte angefangen, im Betrieb seines Vaters zu arbeiten. Den Herren vom Management ging er ein wenig auf die Nerven, weil er ständig diese sozialen Projekte ansprach.
Mal war es eine Kita für die Beschäftigten, mal eine zusätzliche Altersversorgung, mal Stipendien für besonders begabte Auszubildende, mal Sozialwohnungen für Geringverdiener.
Und seltsamer Weise unterstützte sein alter Herr diese Flausen. So ging viel Geld vom Gewinn ab, die Boni schrumpften.
Walter war mehr als stolz auf seinen Sohn, der sich gegen die materialistisch eingestellten Männer so gut behauptete, der immer neue Ideen hatte, das nachzuholen, was er selbst so lange versäumt hatte.
Klara hatte ihn schon auch oft auf den einen oder andere Missstand hingewiesen, aber als typischer Machomann hatte er nur geantwortet: „Zerbrich dir nicht dein hübsches Köpfchen darüber!"
Wahrscheinlich hatte er sie damit auch oft gekränkt! Wahrscheinlich wäre sie gerne ein wenig wie Anna gewesen!Da hatte er eines Abends eine Idee, die vielleicht einiges wieder ins Lot bringen könnte.
„Klara? Was hältst du davon, wenn wir einen Sozialfonds Wissmann AG gründen, in dem du und Luca euch einbringen könntet? Du hast es doch supergut mit Zahlen drauf!"Seine Frau konnte nicht recht glauben, was sie da gehört hatte. Dann lächelte sie ihn glücklich an. „Na! Das hat aber gedauert!" antwortete sie und bedankte sich mit einem zärtlichen Kuss bei ihrem geliebten Ehemann.
In den nächsten Wochen erarbeitete sie zusammen mit Luca und Anna ein Konzept, das alle Niederlassungen der Firma einschloss. Walter bemerkte zufrieden, wie sie aufblühte!
Auch bei ihr habe ich einiges gut zu machen! dachte er. Sie hatte zwar nach der Geburt Lucas ihr Mathematikstudium durchgezogen, hatte sogar ihren Doktor gemacht, doch ihre beruflichen Ambitionen hatte sie ihm voll und ganz untergeordnet.
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FÜNF
RomanceDiese Geschichte ist eine Mischung aus Lovestory, Drama und Krimi. Größtes Glück und tiefstes Leid liegen so nahe beieinander. Das müssen fünf Paare erfahren, die sich in einem Sommer in verschiedenen Städten Deutschlands kennenlernen und verlieben...