Am Ende dieses Jahres merkte Kira, dass sie schwanger war. Ein einziges Mal hatten sie den Gummi vergessen, weil die Leidenschaft sie vollkommen übermannt hatte.
Erst wusste sie nicht recht, wie sie es Robin beibringen sollte. Sie hatten nie über Kinder gesprochen.Doch dann, an einem sehr romantischen Abend, als er beiden ein Glas Wein eingeschenkt hatte und mit ihr auf das große Glück, sich gefunden zu haben, anstoßen wollte, stellte sie das Glas wieder auf den Tisch, ohne davon getrunken zu haben.
„Das sollte ich in nächster Zeit lieber lassen!" sagte sie leise.Er sah sie verwundert an, dann drangen ihre Worte zu seinem Gefühlszentrum vor, er lächelte etwas ungläubig, grinste verstehend, strahlte überglücklich.
Dann fiel er vor ihr auf die Knie, nahm ihre Hand. „Ein Baby?" fragte er leise. „Wir bekommen ein Baby? Ein ganz echtes, richtiges Baby?"Sie nickte nur, sprechen war im Moment nicht möglich. Und wenn es einen Preis für das glücklichste Männergesicht gegeben hätte, er hätte ihn mit großem Abstand gewonnen.
„Nein!" Er fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. „Ich werde Vater! Ich bekomme eine Tochter oder einen Sohn!" stammelte er.
„Ach, du kriegst das Kind? Das finde ich praktisch!"Er lächelte sie an. Sie hatte ihre kesse Lippe zurückbekommen!
„Dann heiraten wir! Ich brauche einen Termin auf dem Standesamt und in der Kirche, und ein Fußballstadion für die Feier und einen Caterer und eine Band, weil meine ist ja bei den Gästen, und Blumen, und ein Auto! Mein Gott, ich dreh durch!" japste er, nach Luft schnappend.Kira hielt sich den Bauch vor Lachen. „Deshalb müssen wir doch nicht heiraten! Das sieht man doch nicht mehr so eng!" wandte sie ein.
Er sah sie entsetzt an. „Ja, meinst du, ich lasse mir von dir ein uneheliches Kind anhängen? Ich bin ein ehrbarer Mann! Meine Eltern würden mich verstoßen!"
„Eltern!" rief er dann und zog das Handy aus der Tasche. „Ich bin schwanger! Ich werde Vater!" brüllte er hinein, als sein Vater sich meldete. Der lachte sich erst einmal aus, stellte dann eine Frage.
„Ja, wann? Wann, Süße?" gab Robin sie an Kira weiter.
„In acht Monaten!" antwortet sie.„Acht Monate? Das halte ich nicht aus! Geht das nicht schneller?" Er war mit den Nerven total am Ende, und er blieb in diesem Zustand eine ganze Weile.
Wie ein Irrer rannte er durch die Wohnung, machte Pläne, verwarf sie wieder, hielt Selbstgespräche.
Nach ungefähr zwei Stunden hatte er sich einigermaßen beruhigt.Mary rief an, fragte, ob ihr Sohn noch lebte. „Pete hat sich damals ähnlich aufgeführt!" erzählte sie lachend. Sie kamen auf einen Sprung vorbei, vor allem, um den durchgeknallten Robin zu beruhigen.
„Ich habe dir eine Packung Baldriantee mitgebracht!" zog sie ihn auf. „Der hat bei deinem Vater damals ganz gut gewirkt!"Sie fingen an, die Hochzeit zu planen. Es sollte wie bei seinen Eltern ein buntes Fest werden.
„Ich würde mich freuen, wenn du mein Hochzeitskleid tragen würdest!" bat Mary ihre zukünftige Schwiegertochter. „Nicht weiß, sondern bunt und fröhlich. Tina war es zu eng, sie war ja schon im sechsten Monat!"„Es wäre mir eine große Ehre!" antwortete Kira mit feuchten Augen.
Da wurde Robin auf einmal kreidebleich. „Mein Gott! Ich habe sie noch gar nicht um ihre Hand gebeten! Was, wenn sie mich gar nicht will?" fragte er entsetzt.
Kira lachte wieder. „Die Gefahr ist wahrlich groß!" meinte sie.Er fiel zum zweiten Mal auf die Knie vor ihr. „Innig geliebte Kira! Wirst du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?" fragte er ernst. Im Moment war ihm nicht zum Spaßen zumute.
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FÜNF
Storie d'amoreDiese Geschichte ist eine Mischung aus Lovestory, Drama und Krimi. Größtes Glück und tiefstes Leid liegen so nahe beieinander. Das müssen fünf Paare erfahren, die sich in einem Sommer in verschiedenen Städten Deutschlands kennenlernen und verlieben...