Kapitel 8

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Mal wieder wurde ich mitten in der Nacht wach

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Mal wieder wurde ich mitten in der Nacht wach. Diesmal jedoch nicht durch Rex. Dennoch nahm ich eine andere Präsenz in meinem Zimmer wahr. Wahrscheinlich hat mein Dad Rex zum Schlafen hier reingelassen, da ich es nicht tat.

In der Hoffnung, dass es wirklich Rex war, ließ ich mich zurück in meine Kissen fallen und schloss meine Augen. Bis ich aufstehen musste, waren es noch bestimmt gute fünf bis sechs Stunden und die wollte ich nutzen.

Einige Minuten vergingen in denen nichts geschah und so langsam wurden meine Atemzüge gleichmäßiger und meine Gedanken wieder leiser. Ich dämmerte in einen Schlaf, jedoch bevor ich ganz weg war, spürte ich etwas Raues an meiner Wange, weshalb meine Atemzüge flacher wurden.

Es streichelte von meinen Haaren runter, bis zu meiner Kieferpartie, von wo aus es dann zu meinen Lippen streifen wollte. Doch plötzlich konnte ich einordnen, was mich da berührte. Es waren Finger, Finger eines Menschen.

Erschrocken schreckte ich hoch und griff gleich nach der Nachttischlampe neben mir. Leider fand ich den Knopf nicht sofort und tastete im Dunkeln. Von Sekunde zu Sekunde wurde meine Panik deutlicher, da dieser jemand, der mir gerade übers Gesicht gestreichelt hatte, immer noch neben mir stehen könnte. Und wer weiß, was er als nächstes tut? Ob er eine Waffe bei sich hat?

Nach Sekunden der Qual, fand ich endlich den Knopf und das Zimmer leuchtete in dem warmen Licht der Nachttischlampe auf.

Ich schaute mich im Zimmer um, jedoch konnte ich nirgends eine Gestalt erkennen. Nicht mal Rex war hier...

Habe ich mir das nur eingebildet, wie letzte Nacht auch schon? In letzter Zeit wird das immer öfter. Vielleicht ist das ja irgendeine Art Trauma nach Aimees Tod und ich habe jetzt Angst, dass Taylor mit mir dasselbe macht wie mit ihr. Schließlich wurde er nie gefasst...

Mein Blick glitt zu meiner Balkontür. Sie war speerangelweitoffen.

Schnell stand ich auf und verschloss sie wieder. Ich erinnere mich garnicht, dass ich sie aufgemacht habe. Komisch.

War das gerade doch keine Einbildung?

Quatsch. Das muss Einbildung gewesen sein! Wer sollte mir denn bitte nachstellen? Du wirst verrückt Adley!

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Total übermüdet stand ich am nächsten Tag auf. Nach diesem Ereignis in der Nacht konnte mein Körper irgendwie nicht mehr richtig abschalten. Mein Herz raste noch lange nach dem Vorfall und zusätzlich quälten mich die ganze Zeit die Gedanken darüber, was Amelie wohl gerade macht. Will ich es wissen?

Sie ist auch heute Nacht nicht nach Hause gekommen, was ein schlechtes Zeichen ist. Da mich diese Gedanken nicht losließen bin ich extra aufgestanden und habe nachgeschaut, ob sie wirklich nicht in ihrem Zimmer war. Und leider war sie wirklich noch bei diesem Arschloch.

Ich machte mich fertig, zog mir ein süßes Sommerkleid an und ging runter in die Küche, die ich gähnend betrat. Meine Mutter war wie jeden Morgen am Frühstück machen, während mein Vater mit irgendjemanden telefonierte. Dabei sah er wie immer ziemlich angespannt aus, wenn ich nicht auch ein Hauch von Sorge erahnen konnte.

„Alles gut mit ihm? Mit wem telefoniert er?", fragte ich meine Mutter und goss mir dann einen Kaffee ein, in den ich noch reichlich Milch kippte.

„Er macht sich Sorgen um Ami, da sie sich nicht einmal gemeldet hat oder wenigstens gesagt hat, wann sie wieder zurück ist.", erklärte sie mir. Meine Mutter wirkte viel entspannter als mein Dad. 

„Er telefoniert gerade mit der Wache in der Hoffnung die könnten Amelies Handy orten, was sie natürlich nicht dürfen. Ich finde ja er übertreibt ein wenig. Amelie ist erwachsen, ihr wird schon nichts passiert sein.", sagte sie und stellte frische Pancakes vor mir ab.

Vielleicht wäre es ja besser man würde nach ihr suchen, doch ich wollte mir jetzt kein Horrorszenario ausmalen. Nachher mach ich mir nur unnötig sorgen.

Versucht nicht weiter darüber nachzudenken, strich ich Nutella auf die Pancakes und aß auf.

Nach dem Frühstück dachte ich eigentlich, dass mein Vater mich zur Schule fährt. Jedoch war er immer noch am Rumtelefonieren, weshalb meine Sorgen doch allmählich stiegen. Das musste doch einen Grund haben?

Ungeduldig wartete ich vor der Haustür darauf, dass er endlich auflegte. Kurze Zeit später tat er das tatsächlich und kam hektisch zur Tür gelaufen.

„Können wir los?", fragte ich, doch er lief an mir vorbei durch die Tür. Ich schnappte mir meinen Rucksack und ging ihm einfach hinterher, da ich annahm er fährt mich. Doch falsch gedacht.

„Nico holt dich gleich ab und bringt dich zur Schule. Ich muss schnell aufs Revier. Tut mir leid mein Häschen.", rief er, als er gerade die Autotür öffnete.

„Aber dann komme ich zu spät!", wollte ich noch hinterherrufen, jedoch hörte er das garnicht mehr, da er schon am Losfahren war.

„Mist", fluchte ich. Ich war immer pünktlich in der Schule. Was ist heute anders, dass er mich nicht bringen konnte? Adriano wird Amelie schon nicht umbringen. Oder?

Hoffentlich kommt Nico bald...

Ich setzte mich auf den Bordstein an der Straße und legte meinen Kopf seitlich auf meinen Knien ab. Dabei beobachtete ich die wenigen Autos, die an mir vorbeifuhren. Nirgends war das Auto von Nico zu sehen. Auch nach fünf Minuten tauchte der alte schwarze Ford Mustang nicht auf.

Eigentlich finde ich es immer beruhigend den Autos hinterherzuschauen, aber nicht mit dem Wissen, dass jede Minute, die ich hier länger wartete, eine Minute ist, die ich zu spät zum Unterricht komme. Mein Mathelehrer wird mich umbringen...

Ein Hupen riss mich aus meinem Tranceartigen Zustand.

Als ich aufsah entdeckte ich jedoch nicht wie erwartet, den Mustang von Nico, sondern einen roten Ferrari.

His sick LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt