Kapitel 79

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Eine Woche später durfte ich endlich das Krankenzimmer verlassen

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Eine Woche später durfte ich endlich das Krankenzimmer verlassen. Die ganze Woche über fühlte ich mich einsam. Es war zwar viel Besuch da. Zum einen war jeden Tag Ariella bei mir und Orietta, Isabella und sogar Valerie kamen mich besuchen, dennoch sehnte ich mich nach meinem Mann.

Er war nach unserem Gespräch zurück nach Amerika geflogen. Ich war ein bisschen traurig, dass ich nicht mitkonnte, dennoch musste ich die stetige Bettruhe befolgen. Schließlich ging es dabei nicht nur um mich, sondern auch um den kleinen Kämpfer oder die kleine Kämpferin in meinem Bauch.

Zusammen mit Ariella kämpfte ich mich dann jedenfalls doch noch vor wenigen Minuten die Steintreppe ins Schlafzimmer hoch, was mit dem Fuß, der in einer Schiene steckte aufgrund des zersplitterten Fußknochens, garnicht so leicht war. Dennoch musste ich zugeben, dass ich dieses Zimmer irgendwie vermisst hatte.

Das große Bett mit der schwarzen Seidenbettwäsche war frisch bezogen und unbenutzt. Ich setzte mich auf die Kante, als Ariella für einen Moment raus ging, um mir kurz ein bisschen Zeit für mich zu lassen.

Meine Hand strich über Adrianos Kissen. Ich nahm es mir und versenkte den Kopf in ihm.

Es roch frisch gewaschen.

Schade.

Da mir nicht mal sein Geruch blieb, stand ich vorsichtig auf und humpelte in den begehbaren Kleiderschrank. Adrianos Sachen hingen glatt gebügelt und geordnet in seiner Schrankseite. Gegenüber von mir blickte ich meinen eigenen traurigen Augen entgegen. Dabei streifte ich über das Schlafshirt, dass ich von Adriano hatte, bis zu der langen Pyjamahose, die für das Wetter draußen eigentlich viel zu warm war.

Doch eine kurze wollte ich nicht tragen.

Wider Willen streifte ich mir das Stück Stoff von den Beinen. Sogleich traten mir Tränen in die Augen.

„Bellissimo"

Die Worte von Francesco Romano kamen mir zurück in den Kopf. Ich sah ihn wieder vor mir wie er seine Augen über meinen Körper gleiten ließ und sein Werk betrachtete.

Auch meine Augen folgten den tiefen Schnitte auf meiner Haut, die nun am Abheilen waren. Doch es würden tiefe Narben bleiben und die nicht nur äußerlich. Denn meine Seele hat auch gelitten. Egal wie sehr ich es versucht habe mir einzureden. Ich könnte dieses Folterung nicht einfach vergessen und aus meinem Leben streichen. Sie war nun Teil von mir und diese Narben waren der Beweis dafür, dass ich es nie vergessen werden könne.

Dem Shirt von Adriano entledigte ich mich als nächstes und schaute dann auf den Fleck wo mal meine Milz war und nun ein Pflasterverband klebte. Von da aus ging mein Blick runter zu meinem flachen Bauch. Ich legte eine Hand auf den Unterleib. Es war zwar noch nichts zu sehen, dennoch hatte ich das Gefühl dass es sich schon minimal wölbte.

„Du bist wunderschön, Amore mio. Keine Narbe auf deiner Haut kann das ändern."

Eine angenehme tiefe aber bekannte Stimme ließ mich zusammenfahren. Instinktiv bedeckte ich meine nackte Brust, als ich mich herumdrehte.

„Versteck dich nicht."

Es war Adriano, welcher locker angelehnt am Türrahmen vor mir stand. Es war also wieder da. Endlich

Ohne Rücksicht auf Verluste, humpelte ich die paar Schritte in seine Richtung und warf mich in seine Arme. Es war zwar nur eine Woche, dennoch hatte ich ihn mehr als alles andere vermisst. Seine Wärme, seine starken Arme und seine Küsse. All das fehlte mir.

„Ich weiß, Amore mio. Ich habe dich auch vermisst. In nächster Zeit werde ich dir jedenfalls nicht mehr von der Seite weichen." Er erwiderte meine feste Umarmung und legte ebenfalls seine starken Arme um mich.

Wie ich das vermisst habe.

„Ist jetzt alles geklärt?" Mein Gesicht war in seiner Brust vergraben und meine Worte verstand man kaum. Dennoch wusste ich, dass er es gehört hatte.

„Sí, alles ist gut." Adriano löste sich von mir, so dass er mir in die Augen schauen konnte. „Komm setzt dich. Ich mag es nicht dich nach alle dem hier stehen zu sehen. Hat Leonardo dir nicht Bettruhe verpasst?"

Ich verdrehte die Augen. Natürlich hatte er das nicht vergessen.

„Amore mio, sei froh, dass du dich ausruhen musst. Sonst hätte ich dir jetzt den Hintern versohlt."Sein Blick glitt über meine nackte Haut, die nur von einem schwarzen Spitzenslip bedeckt wurde. ,,Und in deinem Aufzug machst du es mir nicht gerade leichter.

Ein belustigtes Schnauben verließ mich. Ja selbst seine Bemerkungen habe ich vermisst.

„Aber verschoben heißt ja nicht aufgehoben, nicht wahr?", schmunzelte jetzt auch er. „Und jetzt komm. Ich meine es ernst, schließlich geht es auch um unser Baby."

Erstaunt schaute ich auf. Er hat es wirklich unser Baby genannt? Da war nichts mit Eindringling oder irgendeine andere herablassende Bemerkung. Nur unser Baby. Also hat er es endlich akzeptiert Vater zu werden.

Mein Herz hüpfte vor Freude. Wir würden endlich eine Familie sein. Eine richtige reale Familie, wenn auch etwas besonders.

Da er seine Worte wirklich ernst meinte, half er mir erst vorsichtig dabei mir ein leichtes Sommerkleid überzuziehen, dann führte er mich bedacht zum Bett und setzte mich darauf ab. Sobald auch er saß kuschelte ich mich aber wieder an ihn ran. Ich brauchte seine Nähe wie die Luft zum Atmen. Ich fühlte mich sogar schon wie eine Süchtige.

„Wirst du mir erzählen, was genau vorgefallen ist bei Nico?", fragte ich nach einer Weile. Ich war wirklich gespannt, was er zu erzählen hatte.

„Sí." Er löste einen Arm aus unserer Umarmung und fing an mit seiner Hand über meinen Rücken zu streichen. Eine angenehme Gänsehaut breitete sich daraufhin in meinem Nacken aus. „Als ich vor Nicos Tür aufgekreuzt bin hat er sich fast schon in die Hosen geschissen, weil er dachte, dass ich ihn kalt mache. Ich hab ihm dennoch ein bisschen Angst eingejagt." Adriano schnaubte belustigt bei der Erinnerung. „Jedenfalls hat er mich angefleht ihn am Leben zu lassen und wollte damit nichts zu tun haben. Er hat mir sogar Geld angeboten, als hätte ich nicht schon genug. Jedenfalls hab ich so getan als würde ich ihm glauben und hab ihn leben lassen. Ein paar korrupte Cops behalten ihn aber im Auge."

„Okay." Mehr brauchte ich eigentlich nicht wissen. Adriano hat ihn zum Glück nicht umgebracht. Das wollte ich hören, auch wenn Nico ein Arsch war.

„Dennoch ließ ich mir eine Gegenleistung von Nico nicht entgehen.", ergänzte Adriano schließlich noch.

Was für eine Gegenleistung? Was meinte er damit?

His sick LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt