Kapitel 73

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Weitere Stunden oder vielleicht auch Tage zogen an mir vorbei

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Weitere Stunden oder vielleicht auch Tage zogen an mir vorbei. Alles was ich wusste war, dass ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit hier unten festsaß. Die Schmerzen in meinem Bauch waren zum Glück wieder abgeklungen, doch dafür schmerzten meine restlichen Körperteile umso mehr.

Meine Schultern konnten mein Gewicht nicht mehr tragen. Meine Zehen waren müde vom Stehen und immer wieder holte mich die Dunkelheit zu sich. Mein Körper war in einer Extremsituation und würde nicht mehr lange mitmachen. Dafür fehlten mir die nötigen Energielieferanten.

Essen und Trinken waren mir verwehrt. Warum sollte man auch einer Gefangenen, die hier sterben soll, noch etwas davon abgeben. Daher merkte ich wie mein Körper immer schlapper wurde. Ich wollte eigentlich nur noch schlafen und nicht mehr aufwachen.

Zum zweiten Mal in dieser gesamten Zeit hier unten ging die Tür auf. Rein kam aber nicht wie erwartet, wieder Daniella, sondern die hässliche Fratze von Taylor. Was hatte dieser Miskerl bitte hier zu suchen?

„Na Mausi, ich hoffe dir fehlt hier unten an nichts.", lachte er dreckig. Am liebsten hätte ich meine Krafreserven zusammen gekratzt und ihm nochmal die Nase gebrochen, doch in meiner Situation war das nicht mehr möglich.

„Was willst du?" Als ich sprach, erschrak ich mich beinahe selbst. Meine Stimme war kratzig vom Wassermangel und klang nur noch schwach und gebrochen. Ich war so müde.

Taylor lachte nur wieder und grinste mir ins Gesicht, als würde er eine lustige Situation bevorstehen.

„Daniella hat mir Zeit mit dir versprochen, Mausi. Diese nutze ich, deshalb bin ich hier.", antwortete er mit einem Schulterzucken und kam mir dann sehr nah. Zu nah um ehrlich zu sein.

Seine Hand umgriff mein Kinn und er zog meinen Kopf vor zu ihm um meine Gesichtszüge genau zu mustern. Unsere Nasenspitzen berührten sich beinahe. Hätte ich noch etwas flüssigkeit um Mund, dann hätte ich ihn jetzt angespuckt.

„Du siehst meiner Aimee so ähnlich, kaum zu glauben." Sein Daumen glitt über meine aufgerissenen trocknen Lippen.

„Du hast kein Recht sie deins zu nennen. Du hast sie umgebracht!" Mit meiner hinterbliebenen Kraft wollte ich ihn anschreien, doch sehr laut war meine Stimme dennoch nicht. „Du hast sie mir genommen." Tränen traten wieder in meine Augen, dabei war ich schon so gut wie dehydriert. Doch für meine Schwester würde ich immer wieder weinen.

Wieder lachte das Arschgesicht auf, als hätte ich einen schlechten Witz gemacht. „Ich habe sie geliebt, deshalb habe ich dafür gesorgt, dass sie nie wieder ein anderer lieben kann, wenn ich sie schon nicht haben kann."

„Das ist keine Liebe, das ist krank!" Ich hustete durch meinen trocknen Hals. Er tat weh, doch das lag nicht nur an der zu wenigen Flüssigkeit. So langsam mischten sich auch Halsschmerzen zu den anderen Schmerzen.

„Nenn es wie du willst. Schade bloß, dass Francesco mir verboten hat dich genauso zu verstümmeln, wie deine Schwester, sonst wäre das ganze hier lustiger. Leider will er das selbst machen, daher nur eine kleine Rache für den Armen Taylor..." Bevor ich begriff, was er vorhatte, holte er auch schon mit seiner rechten Faust aus und schlug mir volle Kanne ins Gesicht.

Ein Knacken ertönte und gleichzeitig dröhnte mein Kopf unermesslich. Meine Füße sackten erneut weg und so hing ich nur schwach wie ich war in den Fessel, während ich dabei war mein Bewusstsein zu verlieren.

Ich schmeckte das ganze Blut das aus meiner Nase lief und hustete dieses wieder aus, als es mir in die Speise- und Luftröhre floss. Würde ich jetzt ohnmächtig werden, würde ich garantiert daran ersticken.

Unter Anstrengung schlug ich meine Augen auf und sah Taylor verschwommen vor mir stehen.

„W-Warum verrätst d-du-" Ein Hustenanfall unterbrach mich. „A-Adriano?"

Meine Nase tat unglaublich weh. Ich wollte echt nicht mehr. Mein Kopf pulsierte vor Schmerz und der Schmerz der von meiner Nase kam, war nicht mehr auszuhalten.

Taylor beugte sich zu mir runter, weshalb auch ich ihn wieder genauer erkannte. „Wegen seinem Vater und als Rache zu dir. Sein Vater wollte, dass ich die Liebe meines Lebens umbringe und du kleine Maus hast mir die Nase gebrochen. Ich kann es nicht leiden, wenn mich jemand schlägt und dafür keine Konsequenzen erhält. Außerdem gibt es gute Chancen dass Daniella mich heiratet. Ich könnte der nächste Capo werden."

Ich lachte, wenn es sich auch eher so anhörte, als würde ich gerade am Husten verrecken. „D-Du glaubst doch nicht e-ernsthaft, dass D-Daniella dich-" Ich hustete doller als gewöhnlich und spuckte Blut aus, welches ich aus Versehen geschluckt hatte. „Dass sie dich h-heiratet? Du bist nur eine Spi-Spielfigur, denn in Wahrheit w-will sie-" Ich brauchte eine Sprechpause um etwas durchatmen zu können. Lange würde ich das mit Sicherheit nicht mehr aushalten können und dabei wurde ich noch nicht mal richtig gefoltert.

„Sie will Adriano.", presste ich schließlich raus.

Verdammt warum war Reden bloß so anstrengend?

„Das werden wir ja noch sehen.", zischte er, dann drehte er sich um und verschwand wieder.

Das war meine Zeit um wieder für einige Minuten wegzusacken. Adriano musste mich finden und zwar bald. Mir war eiskalt. Obwohl ich kaum noch Energie hatte, zitterte mein Körper. Mein Kopf dröhnte vom Schlag und allgemein machte ich langsam schlapp.

Wenn Adriano mich jetzt sehen würde, würde er auch nur denken, was für eine schwache Frau er hatte. Ich konnte einfach nicht mehr. Es war zu viel für mich. Im Gegensatz zu allen anderen hier wurde ich nicht in die Mafia geboren. Ich konnte nicht mit dem Ganzen umgehen.

Ich war schwach und schon am Ende meiner Kräfte bevor es erst richtig losging.

„Wie ich sehe, hat Taylor dich schon etwas bearbeitet." Eine unangenehme dunkle Stimme ließ mich hochschrecken. Vor mir stand ein Mann mit grauer Halbglatze und schwarzen Bart. Er sah entgegen zu allen anderen in der Mafia nicht trainiert aus, sondern man sah ihm gut seinen Wohlstand an. Tatsächlich erkannte ich ihn auch wieder. Das gleiche Gesicht mit den stechenden grünen Augen habe ich auch schon auf meiner Hochzeit gesehen.

„Ich hoffe du hast dir ein paar Kraftreserven aufgehoben, denn wir werden jetzt anfangen zu spielen..."

His sick LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt