Nach dem Frühstück brach Adriano dann auch schon auf und ließ mich alleine in diesem großen Haus zurück. Auch ich setzte mich mit viel Elan in Bewegung um das Grundstück zu erforschen. Schließlich habe ich heute noch was zu erledigen.
Mit mutigen Schritten lief ich raus vor die Haustür, wo ich sofort zwei dieser Muskelmänner entdeckte die mit fragendem Blick zu mir rüber sahen, als sie gerade ihre Patrouille um das Haus zu machen schienen.
Freundlich lächelnd ging ich an ihnen vorbei und brachte ein „Bis später" raus, was sie verwundert eine Augenbraue in die Höhe ziehen ließen. Doch zu meiner Verwunderung rührten sich die Beiden nicht von der Stelle als ich anfing den langen Weg bis zum Tor entlangzulaufen.
Bloß nicht auffällig verhalten, Adley!
Auch wenn der Fußmarsch bis zum Tor ein ganzes Stück war, zwang ich mich dazu nicht zu rennen. Es sollte aussehen, als würde ich einen ganz normalen Spaziergang machen.
Tatsächlich hielt mich niemand auf und als sich endlich das riesige Tor vor mir erstreckte, was gerade irgendwie noch größer wirkte als gestern, schluckte ich erstmal. Wenn mir niemand aufmacht, was sehr wahrscheinlich ist, habe ich echt ein Problem.
Zielsicher ging ich auf das Pförtnerhäuschen zu und lächelte den Mann der dort drinnen stand freundlich entgegen. Mit Freundlichkeit kommt man fast immer weiter, redeten mir meine Eltern immer ein.
Als ich vor dem braungebrannten Mann zum Stehen kam zog dieser nur unbeeindruckt seine Augenbrauen zusammen.
„Ehm hallo...", setzte ich an, doch er schaute mich immer noch einfach unbeteiligt an. „Wärst du bitte so freundlich und öffnest mir das Tor?"
„Dio mio, pensa davvero che la lascerò uscire di qui?", murmelte er auf Italienisch eher zu sich selbst. „No, Signora Moretti. Ihr fidanzato möchte nicht, dass sie das Grundstück verlassen.", sagte er dann in einem sehr gebrochenen Englisch, dass ich geradeso verstand.
Hätte ich mir auch denken können, dann hilft wohl nur einen anderen Ausgang suchen, denn klettern werde ich bestimmt nicht...zumindest nicht über dieses hohe Tor mit gefährlich spitzen Zacken oben drauf, welche eigentlich nur zur Verziehrung, aber dennoch nicht gerade freundlich zum Rüberklettern waren.
So lief ich also weiter mit meinen selbstsicheren ruhigen Schritten, bloß diesmal nach links, um diese Seite abzuchecken. Während ich an der Mauer langlief, begegneten mir immer mal wieder welche von Adrianos Wachmännern, die mich jedes Mal mit dem gleichen fragenden Blicken anschauten, aber nichts sagten. Solange ich mich also auf dem Grundstück aufhielt, war scheinbar alles in Ordnung. Gut zu wissen.
Nach einiger Zeit des Laufens, kam ich dann an ein paar Wachhütten, oder was auch immer das waren, an. Hier schien das Ende der Mauer zu sein, denn das Meer grenze hier an dem Grundstück. Aber da hier einfach zu viele von Adrianos Männern rumrannten, entschied ich mich einfach wieder kehrt zu machen und zu hoffen, dass die andere Seite mehr für mich bereit hat.
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His sick Love
ChickLitDie junge Adley Miller ist gefangen, gefangen in ihrem Elternhaus und unter ständiger Überwachung ihrer Helikoptereltern. Aber ist es ihnen zu verübeln, nach dem traumatischen Erlebnis in der Vergangenheit der Familie? Jedoch haben Adelys Eltern die...