Kapitel 76

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Ich war benommen, doch irgendwoher nahm mein Körper Adrenalin, weshalb ich immer noch wach war

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Ich war benommen, doch irgendwoher nahm mein Körper Adrenalin, weshalb ich immer noch wach war. Am Rand hörte ich dem Gespräch zwischen Adriano und einem anderen Mann zu. Doch meine Augen waren nur auf den wunderschönen Mann gerichtet, der mich in seinen Armen hielt und mich hier rausbrachte.

Er kam wirklich. Er war es sich nicht zu schade, mich hier sterben zu lassen. Er kam um mich zu retten. Ich war so überglücklich, dass ich ihn nochmal sehen konnte. Seine dunkelbraunen, fast schon schwarzen Augen, aus denen ich gerade Sorge lesen konnte und seine schwarzen Locken, die ihm mittlerweile weit auf der Stirn hingen. Vielleicht sollte ich sie ihm mal schneiden? Ob er mich überhaupt mit einer Schere an seine Haare lässt?

Gerne würde ich das herausfinden wollen.

„Es wäre nur fair, wenn sie ebenfalls stirbt.", hörte ich eine Stimme sagen, die mich aus meinen Träumereien riss, weshalb ich meinen Kopf in die Richtung drehte, aus der diese kam, doch ich sah direkt in den Lauf einer Waffe.

Das nächste passierte so schnell. Ein lauter Knall ertönte und dann drückte ein schwerer Körper mich auf den Boden, während um uns herum weitere Schüsse fielen. Ich spürte keine Schmerzen, dafür pumpte noch zu viel Adrenalin durch meine Venen, doch schon bald würden auch diese Reserven aufgebraucht sein. Ich hatte sicher nicht mehr lange.

Dann registrierte ich im Augenwinkel Taylor. Er blutete stark aus der Schulter und wollte seine Waffe wieder erheben. Da Adriano nichts tat außer mich mit seinem Gewicht zu erdrücken, griff ich schnell zur Waffe, die neben meinem Kopf lag. Vermutlich Hat Adriano sie beim Sturz fallen gelassen.

Es war als würde die Zeit in Zeitlupe laufen.

Taylor richtete den Lauf seiner Waffe auf meinen Kopf. In dem Moment hob ich Adrianos Waffe und drückte ohne nachzudenken den Abzug.

Ein lauter Knall ertönte.

Als ich meine Augen die ich beim abdrücken kurz schloss, wieder öffnete sah ich Taylor. Er schaute mich mit weit aufgerissenen Augen an. Direkt dort wo seine Nase mal war, war nun ein hässlicher Fleck entstanden aus dem Blut lief. Nein es war kein Fleck. Es war ein Loch hinter einer zersplitterten Nase, die ihm wohl niemand wieder richten konnte.

Dann kippte Taylor rückwärts zu Boden und auch die Männer neben ihm fielen nach und nach durch Schüsse die aus der anderen Richtung kamen. Vermutlich welche von Adrianos Männern, die für ihn das Gefecht lieferten, während er mich an den Boden nagelte.

„Adriano! Merda!" Die Schreie machten mich darauf aufmerksam, dass mein Mann sich nicht einmal bewegt hatte. Ich dachte er tat es um mich unten zu halten, aber es entkam ihm keine Reaktion.

In der nächsten Sekunden wurde das Gewicht von mir runtergezogen. Ich bekam den Blick auf Adriano frei, welcher aus dem oberen rechten Bauchraum stark blutete. Eine kleine Blutlache hatte sich bereits neben ihm gebildet und auch ich war nun nicht mehr nur mit meinem eigenen Blut besudelt.

Oh Gott. Das durfte nicht passiert sein. Das durfte einfach nicht wahr sein!

„NEIN!", schrie ich und stürzte sogleich über seinen Körper, um ihm die blutende Wunde zuzudrücken. Aus meinen Augen traten Tränen, als ich über ihn zusammenbrach. Ich hatte kaum noch Kraft und wahrscheinlich kam Hilfe schon zu spät.

„Beruhig dich, Amore mio. Ich habe mir schon öfters ne Kugel eingefangen. Alles halb so wild." Schnell schaute ich wieder hoch in sein Gesicht. Er wagte es tatsächlich mich schwach anzugrinsen, als wäre da keine klaffende Wunde, die Lebensbedrohlich war und ihn mir vielleicht für immer wegnahm.

„Du hast dir für mich eine Kugel eingefangen.", weinte ich dennoch weiter. Er hätte sterben können oder kann es noch, weil er mich beschützen wollte. In dem Moment traten bereits schwarze Punkte am Rand meines Sichtfeldes, doch ich irgnorierte sie. Ich hatte nur Augen für Adriano.

Seine Hand streckte sich hoch in mein Gesicht um vorsichtig die fettigen brauen Strähnen hinter mein Ohr zu wischen. „Für dich würde ich mir jedes Mal eine Kugel einfangen lassen. Ich habe dir doch versprochen, dich zu beschützen, Amore mio."

„Jag mir bitte nie wieder so einen Schrecken ein, okay?", weinte ich und legte meinen schweren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen. Mein Sichtfeld verschwamm immer weiter.

„Ich versuchs.", hörte ich ihm am Rand meiner Wahrnehmung hören.

Das Adrenalin, welches mich gerade noch zusammenhielt, verschwand mit einem Mal und damit auch mein Bewusstsein vollkommen.

„AMORE MIO!", war das Letzte, was ich hörte, bevor ich weg war.


His sick LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt