Mir war schlecht von dem Ganzen und ich wollte mich nur noch übergeben.
Allein wie Taylor es noch gewagt hat, sie zu vergewaltigen. Dabei hatte er allein den Auftrag sie umzubringen, als wäre das nicht schon schlimm genug. Aber nein, anstatt ihr einen schnellen Tod zu gewähren, schändete er sie auch noch. Warum nur? Am liebsten würde ich ihn Tod sehen wollen.
In dem großen Schlafzimmer angekommen, konnte ich selbst durch den Schleier meiner Tränen, glücklicherweise sofort die Toilette ausfindig machen. Schnell klappte ich alles hoch und dann übergab ich mich.
Allein wie er Aimees Leiche verstümmelt haben muss. Mein Dad hat sich nicht getraut sie uns Kindern oder meiner Mom noch einmal zu zeigen um sich zu verabschieden. Er sagte immer, dass wir nur noch trauriger werden würden, würden wir sie sehen.
Das hat sie nicht verdient.
Aber ich brauche Taylor nicht allein zu beschuldigen. Schließlich hatte Adriano genauso Schuld daran. Er war derjenige der Nachforschung über sie gemacht hat und sie dann an seinen Vater verpfiffen hat. Sein Vater war derjenige, der den Auftrag erteilt hat, als wäre ihr Leben nichts. Es war verdammt nochmal Adrianos Vater!
Meinen Kopf lehnte ich auf den Toilettendeckel und weinte vor mich her.
Wäre das alles doch nie passiert. Wäre Taylor Aimee nicht begegnet, wäre auch er mir nie über den Weg gelaufen. Dann würde ich nicht so elendig hier über der Kloschüssel hängen und mir mal wieder die Seele aus dem Leib kotzen. Dann wäre ich nicht bekümmert wegen Aimees Tod und vor allem wäre ich dann ein ganz normales Mädchen.
Nach einigen Minuten beruhigte ich mich langsam wieder. Mein Blick fiel auf die Tasche, die Adriano schon den ganzen Tag mitschleppte, in der vorhin auch Handtücher für uns verstaut waren. Es war schon längst Zeit die Pille zu nehmen. Schließlich konnte ich ein Kind mit Adriano nicht riskieren. Zwar liebte ich ihn, selbst mit diesem Wissen, doch ein Kind würde mir das alles nicht leichter machen, auch wenn dies mal mein größter Wunsch war. Einfach Mutter werden. Doch wie könnte ich mein Kind in dieser grausamen Welt von Gewalt beschützen und gerade Adriano war auch kein Kinderfreund.
Ich suchte in der Tasche nach meiner Kosmetiktasche und fand sie zum Glück auch. Darin holte ich mir gerade die Pillenpackung hervor, als mein Blick auf die fremde Packung fiel. Diese zog ich hervor und erkannte einen Schwangerschaftstest.
Was zum Teufel?
Wie kam der bitte da rein?
Ich war das nicht und ich glaube auch nicht dass Adriano den da rein getan hat.
Schnell zückte ich mein Handy, dessen Glas seit gestern kaputt ist, als es auf dem Boden aufschlug. Adriano hat es zum Glück auch mit in seine Tasche gepackt, auch wenn es lautlos war, damit es uns nicht störte.
Ich schieb Ariella. Sie und Romina waren sonst die Einzigen die an meinen Sachen gewesen sein könnten.
Ich: Hast du den Schwangerschaftstest zu meinen Sachen gepackt?
Es dauerte nur wenige Sekunden, da antwortete sie mir schon.
Ariella: Was? Nein! Warum sollte ich. Du nimmst doch die Pille, oder nicht?
Also war es nicht Ariella, dann Romina. Dazu fiel mir dann auch ein, dass sie erst gestern so eine blöde Bemerkung gemacht hat. Sie meinte ich würde nur zu Hause sitzen und warten, bis mein Mann nach Hause kommt und mich schwängert.
Zufall?
Ich: Warst du es, die einen Schwangerschaftstest in meine Kosmetiktasche gepackt hat?
Es dauerte etwas. Ich sah dass sie online war und etwas tippte. Dann jedoch ging sie wieder offline. Nach einigen weiteren Minuten, tippte sie wieder.
Romina: Ja
Ich: Warum? Ich nehme die Pille, ich brauch den nicht.
Wie kommt sie auf die Idee mir den zu geben? Nicht einen Tag habe ich vergessen meine Pille zu nehmen, es sei denn ich habe Pillenpause gemacht, aber dann hatte ich ja auch meine Tage.
Romina: Nimm ihn oder lass es bleiben. Die Pille ist auch kein 100%iger Schutz.
Mehr schrieb sie nicht. Was eine Zicke sie geworden ist...
Ich starrte noch eine Weile auf die Verpackung des Testes. Warum sollte ich schwanger sein? Sollte ich mich dann nicht anders fühlen? Ich bin nicht schwanger, was soll das also?
Ich nahm die Packung und schmiss sie in den Mülleimer, neben der Toilette. Dabei schaute ich in die offene Kloschüssel meinem erbrochenem entgegen, dass ich noch nicht runtergespült habe.
„Das ist nur Zufall, mach dich nicht verrückt.", sprach ich zu mir selbst.
Mein Blick glitt zurück zum Mülleimer.
Verdammt! Es ist ja nur einmal raufpinkeln. Dann kann ich wenigstens ruhig schlafen.
Schnell nahm ich ihn wieder aus dem ansonsten leeren Mülleimer und entpackte den Test. Es wird schon nichts passieren.
Ich nahm mir die Anleitung zur Hand und folgte den Anweisungen. Dann legte ich den Test auf den Waschtisch. Genau in diesem Moment sah ich wie Adriano die Treppen die hier runterführten, hinunterstieg.
Da ich nicht wollte, dass er sich unnötig sorgen machte. Lief ich ihm entgegen, dass er den Test erst garnicht zu Gesicht bekam.
„Adley, es tut mir leid. Ich weiß nicht wie oft ich mich noch für irgendwas entschuldigen muss, doch du solltest wissen, dass ich nie daran gedacht habe, dass deine Schwester nicht lebend aus der Situation kommt. Sie war ein nettes Mädchen, dass einfach an den falschen Typen geraten ist." Adriano blieb vor mir stehen und nahm mein Kinn zwischen seine Finger, damit ich ihn ansehen musste.
„Ich glaube dir.", hauchte ich, wich jedoch seinem Blick aus. Ich war dennoch sauer, enttäuscht und vor allem traurig. „Ich muss das bloß erstmal verarbeiten. Gib mir bitte Zeit."
„Ich wünschte dieser Tag hätte anders geendet." Seine Stimme war nur ein Flüstern als er seine Stirn an meine legte.
„Ich auch." Ich löste mich schweren Herzens von ihm und ging wieder nach oben. Seine Anwesenheit war gerade einfach zu viel. Ich wünschte wir wären jetzt nicht auf diesem Boot und ich könnte ihm irgendwie ausweichen. Ich brauchte meine Zeit, das war ernst gemeint.
Ich trat auf das Deck und schaute auf den immer dunkler werdenden Himmel. Der Tag heute war wirklich schön. Und ich war schuld, dass er so endete indem ich eine blöde Frage stellte. Aber nun war wenigstens etwas Klarheit in mein Kopf gekommen.
Ich schaute hinunter zum Wasser. Dadurch, dass es dunkel wurde, sah es nicht mehr so schön türkisblau aus, sondern nur noch dunkel und furchterregend. Wie Adrianos Seele, hatte auch das Meer zwei Seiten, denn tief im inneren wusste ich dass es schön war, auch wenn es jetzt so unruhig und verschlingend aussah.
Adriano war nicht an Aimees Tod Schuld. Das wusste ich. Ich wollte bloß jemanden die Schuld geben, doch dafür war mein Ehemann die falsche Person. Taylor ist derjenige der herzlos gemordet hat. Er ist Schuld und sollte ich ihn jemals wiedersehen, dann kann ich nicht versprechen, dass er lebend aus der Situation hinaus kommt.
Schritte hinter mir erklungen. Adriano ist mir also doch gefolgt.
Da ich mich entschuldigen wollte, drehte ich mich zu ihm, doch der Gegenstand, den er in der Hand hielt, ließ mich stocken.
„Was zum Teufel ist das? DANNAZIONE!"
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Upsi😬
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His sick Love
ChickLitDie junge Adley Miller ist gefangen, gefangen in ihrem Elternhaus und unter ständiger Überwachung ihrer Helikoptereltern. Aber ist es ihnen zu verübeln, nach dem traumatischen Erlebnis in der Vergangenheit der Familie? Jedoch haben Adelys Eltern die...