Kapitel 72

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Mein Kopf dröhnte, als hätte ich einen starken Kater, als ich langsam zu mir kam

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Mein Kopf dröhnte, als hätte ich einen starken Kater, als ich langsam zu mir kam. Eine Gänsehaut zierte meinen Körper vor Kälte und meine Atmung ging viel zu flach, von der stickigen feuchten Luft.

Ich schlug meine Augen auf und erkannte einen modrigen Keller. Wo bin ich hier? Meine Arme waren über mir an der Decke gefesselt und nur gerade so, konnte ich mit meinem Fußballen auf dem Boden aufkommen.

Erneute Schmerzen trafen mich, als ich probierte mich etwas zu bewegen. Meine Arme spürte ich durch die unzureichende Durchblutung kaum noch, dennoch tat es weh so von der Decke zu baumeln.

Immer wieder knickte ich auf dem Boden weg, als ich probierte sicher zu stehen. Doch es war mir keine Pause gegönnt. Schon nach Minuten in dieser Position wünschte ich mir wieder bewusstlos zu sein, um das Ganze nicht zu ertragen.

Nach und nach kamen auch meine Erinnerung Stückweise zurück. Da war Orietta, mit der ich einen schönen Tag hatte und ein hilfreiches Gespräch mit ihr. Aber was ist dann passiert?

Angestrengt überlegte ich, weshalb mein Kopf mir fast vor Schmerzen explodierte.

Dann weitere Erinnerungslücken, die sich füllten.

Romina war da und...

TAYLOR!!!

Verdammte Scheiße! Taylor hat mich entführt. Aber warum? Was wollte er von mir? Will er Rache wegen der gebrochenen Nase oder hat er es nur darauf abgesehen die Schwester seiner Ex auch noch umzulegen. Aber warum tat er das? Adriano würde das doch nie zulassen. Oder ist das seine Möglichkeit mich endlich zu entsorgen? Sicher hat er jetzt genug von mir und nun wird er mich töten.

Tränen traten mir in die Augen als ich mir mein eigenes Bild weiter ausmalte. Es stimmte, ich liebte Adriano. Ich habe mich entgegen aller meiner Vernehmungen in einen eiskalten Psycho verliebt. Doch jetzt? Jetzt hat er die Nase voll von mir. Er will dieses Kind nicht und mich damit auch nicht mehr. Für unseren gemeinsamen Fehler muss ich also die Strafe erleiden.

Und ich dachte wirklich ich hätte es geschafft endlich hinter seine ganze Fassade gucken zu können. Ich dachte allen Ernstes Adriano war anders, als er sich gab. Doch das war wieder nur eine Lüge.

Ich schluchzte und mit jedem Schluckauf, traten wieder die Schmerzen in meine überstreckten Schultern.

So werde ich also enden...

Aber so wollte ich nicht sterben. Ich wollte mir nicht so ein Bild ausmalen, dass mein Ehemann dahinter steckte. Aber warum deutete dann so viel auf ihn?

Ein Geräusch von der alten Tür mir gegenüber ließ mich aufschauen. Durch meinen verschleierten Blick erkannte ich eine Frau mit langen Beinen, die auf mich zu schritt.

„Sieh einer an, wen haben wir denn da?" Ihre Stimme klang nicht so schrill wie sonst. Eher war sie sehr viel ruhiger und damit auch angsteinflößender.

Nie hätte ich gedacht, dass ausgerechnet sie mir als erstes gegenüberstehen würde, wenn Adriano sowas tat. Aber scheinbar schickte er sein Fickfleisch vor. Innerlich von mir brodelte es bereits vor Wut, dass ausgerechnet sie es wagte hier aufzukreuzen.

Ihre mit manikürten Fingernägel bestückte Hand, griff fast schon zärtlich um mein Gesicht. Wären meine Hände frei, hätte ich ihr die Hand jetzt weggeschlagen.

„Das kommt davon wenn man sich mit der Falschen anlegt.", lachte sie und kniff mir dann schmerzhaft in die Wange. „Adriano wird froh sein, wenn ein schwaches Weib wie du es bist, nicht mehr an seiner Seite ist."

Also steckte Adriano wirklich hinter all dem? Mein Herz konnte dem einfach keinen Glauben schenken, auch wenn mein Kopf die offensichtlichen Fakten auf den Tisch legte.

Ich schluchzte erneut auf. Es tat weh. Und das nicht nur äußerlich.

„Nanana, nicht weinen, bald ist es vorbei." Ihre Hand griff in mein inzwischen wieder etwas länger gewordenes Haar und zwischen die braunen Strähnen. „Kaum zu glauben, dass er lieber dich geheiratet hat, wenn ich an seiner Seite hätte sein können. Ich hätte ihm nie irgendwelche Probleme gemacht, wäre immer brav an seiner Seite geblieben. Ich hätte ihn viel besser im Bett befriedigen können als so ein unerfahrenes kleines Mädchen wie du!" Plötzlich griff sie fest zu und zog meinen Kopf schmerzhaft zur Seite, bevor sie meinem Gesicht mit ihrem viel näher kam. „Aber er hat seine Chance vermasselt und dafür wirst du büßen."

Ihre Worte formten sich so langsam in meinen Kopf. Ich fing an zu begreifen was sie sagte. Also wollte sie damit andeuten, dass Adriano nicht dahintersteckte? Außerdem, hieß das, dass er keine Affäre mit ihr hatte?

Es machte sich Erleichterung in mir breit, die völlig fehl am Platz war. Schließlich war ich hier immer noch gefangen.

Meinen irritierten Blick fing Daniella natürlich gleich auf.

„Ach Mädchen, ich wünschte ich könnte dir sagen, dass er dahintersteckte, aber dieser Ruhm gilt wohl eher mir. ICH habe diesen ganzen Plan ausgefummelt. ICH war diejenige die Romina in euer Haus eingeschleust hat und auch ICH bin diejenige gewesen, die Taylor dazu gebracht hat, seinen Boss zu verraten." Sie nahm wieder Abstand bevor sie ihr schwarzes Top demonstrativ runterzog. „Die Waffen einer Frau halt. Leider werde ich nicht diejenige sein, die dich umbringt. Dieses Vergnügen will mein Vater haben, was schlecht für dich ist. Wenn es nach mir ginge, hätte ich dir schon längst den Gnadenschuss verpasst, doch mein Vater wird dich foltern und langsam ausbluten lassen und dann wird er deinem geliebten Ehemann nach und nach Videos von deinem Geschreie schicken, bis sie schließlich für immer verstummen..."

Sie klang so psycho. Das war einfach nur krank und abartig und ich wünschte mich gerade einfach wieder nach Hause. Nach Hause in Adrianos Arme. Er war es nicht. Er war es NICHT! Adriano wird nicht zulassen, dass mir etwas passiert. Er hat es damals versprochen. Er wird mich rechtzeitig retten.

Eine andere Möglichkeit war für mich nicht akzeptabel.

„Zu schade, dass ich dieses Baby nicht austragen kann." Ihre Hand wanderte plötzlich zu meinem Unterleib, den sie grob umfasste. „Wäre ich damals von ihm schwanger geworden, dann hätte sein Vater ihn dazu gezwungen mich zu heiraten. Aber dir wird dieses Kind nichts nützen, denn es wird sterben, genau wie du."

Plötzlich holte sie aus und traf meinen Unterleib mit einem Faustschlag. Vor Schmerzen wollte ich meine Beine an meinen Oberkörper ziehen, doch das führt nur dazu, dass ich mit vollem Gewicht in den Fesseln von der Decke hing.

Ich fing bitterlich an zu weinen, als der Schmerz auch nicht nach Sekunden verging. Meine Sorge um mein Ungeborenes war einfach viel zu groß.

His sick LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt