„Was habt ihr herausgefunden?", fragte Alex.
Er hatte sich nicht umgedreht, sondern starrte immer noch aus dem Fenster und beobachtete die Gärtner bei ihrer Arbeit.
„Einiges", antwortete Chris.
„Aber es wird dir nicht alles gefallen", fügte Tom hinzu.
Die beiden Betas saßen entspannt in den Sesseln vor dem Schreibtisch und beobachteten Alex, der sich nun doch umdrehte und hinter seinem Schreibtisch Platz nahm.
„Ich höre", forderte er sie auf.
„Ria hat einen Ferienjob in diesem Restaurant am Marktplatz angenommen. Sie arbeitet dort seit zwei Wochen und auch noch die nächste Woche", erzählte Chris.
„Aber das ist das letzte Mal", ergänzte Tom.
„Weil?" Alex hob fragend die Augenbrauen und beugte sich neugierig vor.
„Weil der Chef des Restaurants ein Ausbeuter ist", erklärte Tom.
„Sagt wer?"
„Sagt Kaira. Sie hat mir erzählt, dass Ria letzte Woche fast doppelte Schicht gearbeitet hatte. Ria aber befürchtete, dass er sie nicht entsprechend bezahlen würde."
„Was läuft zwischen dir und Kaira?", wollte Alex wissen.
„Wir sind Seelenverwandte", gestand Tom.
„Gratuliere", lächelte Alex und Chris klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.
„Und wann machst du sie zu deiner Gefährtin?", fragte Alex neugierig.
„Kaira ist noch so jung. Ich werde ihr noch etwas Zeit lassen und sie entscheiden lassen, wann sie soweit ist", lächelte Tom versonnen.
„Ich freue mich für dich, Tom", grinste Alex und lehnte sich entspannt zurück. „Dann erfahren wir von dir ja alles aus erster Hand."
„Also wirklich", beschwerte sich Tom und verzog gespielt mürrisch das Gesicht. „Kaira und ich haben anderes zu tun, als uns ständig über Ria zu unterhalten."
Alex lachte. „Ok. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass du mir immer das erzählst, was Kaira dir über ihre große Schwester erzählt."
„Damit kann ich leben", nickte Tom. „Sie erzählt mir einiges. Ria und sie haben ein sehr enges Verhältnis und unterhalten sich über alles, nur nicht über das – Wolfsgedöns."
Chris kicherte und Alex verdrehte gespielt genervt seine Augen.
„Nun erzähle schon."
„Ria geht sehr gerne zur Schule und sie ist eine der besten aus ihrem Jahrgang. Nächstes Jahr macht sie ihren Abschluss und will dann in die Hotelbranche gehen. Diesen Wunsch hat sie schon lange, deswegen jobbt sie in den Ferien auch immer in Hotels oder Restaurants. Ria tanzt für ihr Leben gerne und am liebsten mit Justin, dem Freund ihrer besten Freundin Dorie. Die beiden kenne sich schon seid dem Sandkasten. Es war übrigens Dorie's Idee, dass Ria und Justin Tanzpartner werden. Meist ist sie sogar dabei, wenn die beiden Choreografien einüben. Sie hat sogar ihren Spaß dabei, selbst Ideen einzubringen und Ria und Justin versuchen diese dann umzusetzen."
„Auch bei diesem Tango?", erkundigte sich Alex knurrend.
„Auch bei diesem Tango", bestätigte Tom grinsend. Er wusste Bescheid, denn Chris hatte ihm davon erzählt. „Tango, Paso Doble, Rumba, egal. Dorie hat zwei linke Füße, aber was die Choreografien betrifft, da ist sie gut. Aber keine Sorge. Sie machen es nur für sich und weil sie Spaß daran haben. Sie würden niemals in einen Verein eintreten oder bei Wettkämpfen mitmachen. Ria findet die ganzen Körperhaltungen bei den Profis geschmacklos übertrieben. Sie üben die Figuren und die Hebungen und so weiter, aber ansonsten tanzen sie nach Gefühl."
„Da haben wir ja schon mal was gemeinsam", brummte Alex und blitzte Chris mürrisch an, der sich vergeblich bemühte, sein amüsiertes Kichern zu unterdrücken.
„Und weiter?"
„Jetzt kommt ein Teil, der dir garantiert nicht gefallen wird", stichelte Tom unschuldig lächelnd. „Kaira hat mir erzählt, dass Ria sich niemals irgendeinem Mann unterwerfen würde. Sie weiß, was sie will und sie geht ihren Weg und denkt noch gar nicht daran, sich an einen Mann zu binden. Sie ist frei und genau das will sie auch bleiben. Ansonsten beschreibt sie ihre große Schwester als sehr hilfsbereit, emphatisch und liebevoll, manchmal aufgedreht ausgelassen und verrückt flippig. Und jetzt kommt das ABER. Ria kann auch sehr stur und dickköpfig sein und sie kann richtig ausrasten, wenn jemand versucht, sie zu etwas zu zwingen, was sie nicht will."
„Das habe ich bemerkt", knurrte Alex.
„Oh ja", bemerkte Chris und brach nun doch in schallendes Gelächter aus. „Schätze, das wird noch interessant. Ich bin mal gespannt, wie du sie zähmen willst."
„Ja, das wird spannend", stimmte ihm Alex brummend zu. „Vielleicht sollten wir mal in dieses Restaurant zum Essen gehen."
„Und riskieren, dass sie dir vor Wut das Bier ins Gesicht schüttet?", fragte Chris schelmisch. „Ist, glaube ich, keine gute Idee."
„Ich würde ihr das durchaus zutrauen. Und du hast Recht, negative Publicity kann ich im Moment überhaupt nicht brauchen", nickte Alex zustimmend. „Aber seht zu, dass immer jemand in ihrer Nähe ist, der auf sie aufpasst."
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Die Wölfe vom Silmertal - Die Gefährtin des Alphas.
Про оборотнейAusgerechnet unter den Menschen hatte Alex, der Alpha des Silmertal-Rudels, seine Seelengefährtin gefunden. Seine Auserwählte kannte zwar seine Identität, wollte aber nie etwas mit den Wölfen zu tun haben. Ria war ein freier Mensch, und genau das s...