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-Kalte Küsse vom Schnee verweht-

Yashas Augen weiteten sich und sein Blick wurde noch durchdringender. Ob er es absichtlich tat oder unterbewusst wusste Jeffrey nicht doch er strich langsam über Jeffrey's Wange, was tröstlich sanft war. „Das mit Alice..? Wir haben uns nicht geküsst, ich bin schwul Jeffrey und das weißt du. Ich stehe nicht auf Mädchen."

Er schien sich vermutlich selbst zu fragen warum er hier in der Kälte saß und sich vor Jeffrey rechtfertigte denn er zog die Brauen zusammen. „Warum stört dich das so?" Jeffrey schwieg. Konnte sich Yasha nicht den Rest denken? War er wirklich so verblendet? „Wenn du mir irgendetwas sagen möchtest oder irgendwas von mir willst, sag es jetzt, sonst kann ich nichts ändern.", Yashas Stimme war leise, eindringlich. Jeffrey rang mit sich, sein Herz raste und er schluckte mehrmals. „Was bin ich für dich?"

Er hatte Angst vor der Antwort, er hatte Angst verletzt zu werden doch er musste es einfach wissen. Als was sah Yasha ihn? Freunde? Freunde waren sie alle Male, für ‚Bekannte' verbrachten sie zu viel Zeit miteinander.. Aber wie würde Yasha diese Berührungen die nur sie teilten, die langen Blicke zwischen ihnen, diese ganzen Anspielungen bezeichnen?

Yashas Blick war für einige Sekunden abwesend, als würde er nach dem richtigen Worten suchen, um das zu beschreiben was Yasha und Jeffrey waren. Er lockerte seine Krawatte und schluckte ehe er wieder den Blick hob und Jeffrey anblickte. Sein Blick war... undefinierbar. „Du bist ein guter Freund.", flüsterte Yasha, schien aber selbst darüber verwundert zu sein was er sagte, denn er zog vorsichtig seine Finger von Jeffrey's Kinn und fuhr sich nachdenklich durch die Haare.

Obwohl Yashas Finger eisig waren, hinterließen sie noch eine stechendere Kälte. Es fühlte sich an als würde Sicht Frost auf die Stelle legen, auf der bis eben noch Yashas Finger sanft deine Haut berührt hatten.

Jeffrey's Herz zog sich zusammen, seine Hände fingen automatisch an zu zittern und die Enttäuschung kroch seinem Körper wie Gänsehaut hoch. Er starrte Yasha in die Augen der mit seinen Händen an seinem Krawattenknoten fummelte, diese Augen, die so viel mehr auszudrücken schienen als Freundschaft, diese Hände, die ihn berührten wie es Freunde nicht taten.. Jeffrey schien sich geirrt zu haben.

„Du bist ein guter Freund für mich", hallte es in seinen Gedanken nach. Ein guter Freund? Ein guter Freund. Warum zur Hölle ein guter Freund?! Bei jedem weiteren Mal das er diesen Satz in seinem
Kopf hörte wurde er lauter und schmerzhafter, bis Jeffrey's Herz einen kleinen Sprung bekam. Es war ein wirklich kleiner Sprung doch erstaunlich schnell vergrößerte sich der Riss bis sein Herz im Grunde nur noch angetippt zu werden brauchte, damit es in eine Millionen Einzelteile zerbarst.

Der braunhaarige fühlte sich merkwürdig hohl, seine Arme waren schwer, die Beine zittrig... er stand auf ohne Yasha anzublicken und drehte sich um. Er wollte weg. So weit weg von Yasha wie es möglich war und ihn eine lange Zeit nicht mehr sehen. Vielleicht, dachte er und dieser Gedanken spendende kaum Trost, vielleicht wollte er Yasha sogar nie wieder sehen. Niemals mehr.

Yashas Mund öffnete sich, er wollte was sagen doch es gab nichts mehr zu sagen. Keine Worte der Welt könnten Jeffrey davon abhalten zu gehen und keinen Schritt mehr zurück zu machen.

Jeffrey ging exakt einen Schritt, dann blieb er gegen seiner eigenen Erwartungen dann doch stehen, als kalte Finger seine Schulter packten und ihn herum zogen.

Yasha stand vor ihm, seine Brust hob und senkte sich merkwürdig schnell als wäre er eine ganze Strecke gesprintet, dabei war er vielleicht mal zwei Schritte von der Brink zu Jeffrey gegangen, seine Augen waren flehend, die Lippen einen Spalt geöffnet..

Jeffrey Herz raste automatisch schneller doch er sagte nichts. Yasha war dran sich zu erklären doch auch er schwieg, noch immer schwer atmend. Die Hoffnung die Jeffrey für einen Moment gepackt hatte verflog langsam und er spannte automatisch seinen Kiefer an. Jeffrey wollte sich grade enttäusch losreißen als Yasha es dann doch schaffte zu reden. Seine Stimme war merkwürdig warm, süßlich wie Honig und doch so ernst und flehend..

Ice blue eyes [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt