Shade 21

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Grell POV


Langsam robbte ich auf Sebastians Körperhülle zu, immer noch gefesselt und mich nicht frei bewegen könnend. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Horchte, ob ich dort ein Herz schlagen hörte.

Ich hörte nichts. Kein regelmäßiges lautes Pumpen und auch kein leises unregelmäßiges Schlagen eines sterbenden Herzens. Ich blickte zu Sebastians Kopf. Sah in sein leeres Gesicht, in welchem man noch die letzten Züge des Schmerzes sehen konnte, die er erfuhr, bevor er zusammenbrach. Ich rutschte ein wenig nach oben. Näher an sein Gesicht. Dann küsste ich seine kalten Lippen, bevor sich mein Blick verschleierte. Ich ließ erschöpft meinen Kopf auf den kalten Steinboden sinken.

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich nur im Slip und Fesseln hier auf dem Boden lag. Mein Negligé lag in Fetzen neben dem zerbrochenen Tisch. Ich sah am Tisch entlang, konnte an einer Wand des Raumes den Viscount ausmachen. Als er sah, dass ich ihn anschaute, begann er sich zu bewegen. Er kam auf mich zu. Ich bekam Angst. Setzte mich auf. Ich rutschte so gut und so schnell ich konnte weiter nach hinten. Ich dachte schon ich könnte so dem Viscount entkommen, doch sah ich, wie dieser ein leichtes Lächeln zu formen begann. Dann stieß ich mit dem nackten Rücken an eine der kahlen rauen Steinwände. Der raue Sandstein hinterließ Kratzer auf meinem Rücken, als ich versuchte mich aufzurichten. Meine Fesseln machten meine Versuche nicht einfacher. Der Viscount trat näher. Lachte. Noch bevor ich vollständig stand, trat er mir in die Magengrube. Ich sackte, da mich meine Kräfte bereits verlassen hatten, und nur durch die Wut und Trauer noch einmal zum Vorschein kamen, auf dem Boden zusammen. Ein weiterer Tritt. Diesmal gegen die Brust. Schlagartig wurde die Luft aus meinen Lungen gepresst. Ich keuchte. Meine Brust brannte vor Schmerz. Ich spürte ein Stechen in meiner Brust. Ein Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht. Ein Tritt in die Magengrube. Ich spuckte Blut. Der Viscount lachte laut auf. Er beugte sich zu mir herunter und legte zwei seiner kalten Finger an mein Kinn und hob dieses an. Ich blickte ihm niedergeschlagen und schmerzerfüllt ins Gesicht. Er lächelte bloß und säuselte: „Na mein süßes Vögelchen? Es scheint zu bist ein wenig wütend gewesen. Was ist denn los?"

Ich spuckte ihm mit letzter Kraft ins Gesicht, sodass er ruckartig seine Hand zurückzog und sich aufstellte. Er griff nach seinem Taschentuch und säuberte sich das Gesicht. Doch anstatt seine Unaufmerksamkeit zu nutzen und zu fliehen, blieb ich sitzen, da ich wusste, dass ich keine Chance hatte. Meine Kräfte würden nicht mehr ausreichen. Außerdem möchte ich Sebastian nicht alleine lassen. Ich bleibe lieber hier sitzen. Auch wenn er tot ist, bleibe ich bei ihm. Denn ich liebe ihn...

Fifty Shades of GrellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt