Shade 27

480 36 10
                                    

POV Sebastian

Noch immer waren ich und Grell in den Kuss vertieft, als ich plötzlich ein Knacken hinter mir wahrnahm.

Erschrocken stoppte ich den Kuss. Grell entfernte sich etwas von meinem Gesicht und sah mich etwas verwirrt an. „Was ist Sebby? Wieso hörst du auf?" Diesmal war ich es, der nun Grell das Sprechen verbat, indem ich ihr meine rechte Hand vor den Mund hielt. Erschrocken weiteten sich ihre Augen. Ich drehte mich ruckartig um.

Dort hinter mir im Gebüsch spürte ich eine dunkle Aura. Sie war mir gänzlich unbekannt. Es schien kein Dämon zu sein, ein solcher würde sich nicht in meine Nähe trauen, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt schwach bin. Doch ein jeder Teufel kennt meine Aura und weiß, dass er sterben würde, würde er mir auch nur ein Haar krümmen. Manchmal scheint es mir von Vorteil, einer der höchsten der Unterwelt zu sein und der Sohn von Lucifer. Trotzdem kann diese Aura nur von einem Teufel kommen, so dunkel und bösartig wie sie ist.

Ich starrte weiter in Richtung des Gebüschs. Die Aura kam näher. Langsam zeichneten sich auch Umrisse einer Gestalt ab. Eine von Schatten umwogene große Gestalt. Sie kam näher. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Mir schien diese Aura immer bekannter vorzukommen. Ich dachte angestrangt nach woher ich sie kannte, doch meine Gedanken wurden durch ein erneutes, diesmal deutlich lauteres Knacken unterbrochen. Erschrocken starrte ich nun genauer in die Richtung der Gestalt. Sie war nur noch einige Meter von mir und Grell entfernt. Ich musterte die Umgebung. Über der Schattengestalt hing ein zerbrochener Ast herunter, daher schien das Knacken gekommen zu sein.

Ich wartete kurz und sah noch immer der Gestalt zu, welche sich uns näherte. Plötzlich stoppte sie. Ich drehte mich ruckartig zu Grell um. Sie sah mich noch immer voller Panik an. Ich nahm meine Hand von ihrem Mund, doch bevor sie etwas sagen konnte, versiegelte ich ihren Mund mit meinen Lippen. Ich entfernte mich von ihren Lippen und flüsterte: „Es tut mir Leid." Dann stand ich auf schubste Grell hinter einen Baum und stellte mich in Kampfposition.

Die Schattengestalt, die alles mit angesehen hatte, gab ein leises seufzen von sich. Ich kannte dieses Seufzen. Der Schatten setzte sich wieder in Bewegung. Ich, noch immer etwas wacklig auf den Beinen, bereitete mich mental auf einen Kampf vor. Ich würde grell beschützen. Um jeden Preis. Und wenn es das letzte wäre, was ich tue.

Meine Augen flammten auf, als sich die Gestalt nur noch einen Meter vor mir befand. Ein lautes Lachen durchdrang die Nacht. Es war jedoch nicht meines, es verließ den Mund dieser Person vor mir. „Hahaha, Laurent! Wie armselig du doch bist!" sprach die Gestalt, „So verliebt und so verweichlicht. Süß! Es rührt mich fast schon zu tränen." „Wer bist du!?" warf ich der Gestalt mit fester Stimme entgegen. „Wer ich bin? Erinnerst du dich nicht? Weißt du es nicht mehr? Hast du die Nacht etwa vergessen?" bekam ich als spitzfindige Antwort. „Welche Nacht?" fragte ich nun etwas ungläubig, „Wovon redest du?" „Oh....du hast es scheinbar wirklich vergessen....Wie Schade! Vielleicht soll ich es noch einmal demonstrieren!" Mit diesen Worten überbrückte die Gestalt den letzten Meter zwischen uns und ich spürte zwei Hände auf meinen Schultern.

Fifty Shades of GrellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt