kapitel 22 - dominic

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DOMINIC

Ich beobachte Leah schon seit einer Ewigkeit. Ich kann die Augen nicht von ihr nehmen, selbst wenn ich es versuchen würde. Es ist so ein ungewohnter Anblick und ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn jemals wieder zu Gesicht bekommen werde.

Sie tanzt mit Jackson auf dem Tisch, die Leute feuern sie an, während ich an einer Wand lehne und einen Schluck von meinem Getränk nehme. Ich bin nicht so der Tänzer.

Sie hingegen ist hypnotisierend. Ihr weißes Kleid sticht aus der dunklen Menschenmasse heraus, es bewegt sich bei jeder Drehung mit. Es ist seltsam, sie mit der Ghostface Maske zu sehen, aber die Maske passt irgendwie gut ins Bild. Macht sie noch faszinierender und das Bild vor meinen Augen noch absurder. Ich verfolge den Schwung ihrer Hüften, wie sie in die Knie geht, Jacksons Hände an ihren Schultern, wie er ihre Hände nimmt.

Sie sieht aus, als hätte sie ihr ganzes Leben auf nichts anderes gewartet. Sie sieht so befreit aus, dass ich gar nicht wegsehen kann. Wer hätte gedacht, was in ihr steckt?

Ich verliere mich in ihrem Anblick, gebe ihr ein bisschen mehr Zeit. Erst ein paar Sekunden später bemerke ich, dass ich grinse. Die Droge wirkt bei mir schon lange nicht mehr so stark, da ich daran gewöhnt bin, aber ich spüre sie trotzdem.

Ich will sie ewig weitertanzen lassen, aber wir müssen langsam los. Es ist bereits halb drei und sie hat morgen Schule. Keine Ahnung, warum ich mir darüber Gedanken mache. Es ist ihre Verantwortung, rechtzeitig zu Hause zu sein. Aber sie ist völlig high und irgendwie habe ich das Gefühl, ich müsste auf sie aufpassen.

Plötzlich fängt sie meinen Blick auf, unsere Augen treffen sich und ich spüre die Hitze des Raumes auf einmal umso stärker. Die Droge macht mich empfänglicher für Wärme und Emotionen, weswegen ich vorsichtig bin, aber normalerweise schüttet sie einfach nur Glückshormone aus und die kann ich gut brauchen. Aber jetzt beschleunigt sich mein Herzschlag nicht wegen dem Halluzinogen in meinem Blutkreislauf.

Sie hat mich beim Starren erwischt.

Um davon abzulenken, setze ich mich kurzerhand in Bewegung und gehe auf sie zu, während Jackson sie auf ein Neues herumwirbelt und sie lacht hemmungslos.

Aber als ich mir ihre Beine schnappe und sie kurzerhand über meine Schulter werfe, quietscht sie erschrocken auf, was mich zum Grinsen bringt. Ich gebe Jackson ein Zeichen und wir machen uns auf den Weg nach draußen. Chase ist schon vor einer Stunde abgehauen.

„Hey, was soll das!" ruft sie, aber ich spare mir eine Erklärung und trage sie die Treppe hinunter, Jackson folgt mir.

Ich kann überraschend gut laufen, erst als wir durch die Tür treten und mir die mittlerweile kühle Nachtluft entgegenschlägt, spüre ich, wie durch ich wirklich bin. Ich setze sie wieder ab und halte sie fest, damit sie nicht direkt umfällt, und sie schnappt sich sofort meinen Arm, krallt sich daran fest. Bei dem plötzlichen Körperkontakt fällt mir ein, wie ich ihren Kopf geküsst habe, als sie mich umarmt hat und meine Wangen erhitzen sich. Wo kam dieser Gedanke her? Was habe ich mir gedacht? Ich habe das Bedürfnis, sie abzuschütteln und mich von ihr abzugrenzen, aber das kann ich nicht bringen, sonst kippt sie einfach zur Seite.

Also halte ich mich zurück.

„Du hast morgen Schule." Sage ich stattdessen. „Wir müssen los."

„Oh, ja apropos." Fängt sie an und ich kann sie mit der Maske nicht ganz ernst nehmen, also ziehe ich sie ihr kurzerhand vom Kopf. Ihre blonden, sonst glatten Haare sind zerzaust, ihre Wangen gerötet und ihre Augen strahlen, während sie mich angrinst, so ausgelassen, dass mir irgendwie ein bisschen warm wird.

„Du hast meine volle Aufmerksamkeit. Sprich."

„Ich übernachte heute bei dir."

„Was?"

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