ANTITHESIS

epilog - dominic

DOMINIC

Tausende Augen liegen auf mir.

Die Konzerthalle ist voll, kein einziges Ticket ist mehr übrig. Der Boden bebt, mein ganzer Körper vibriert und ich schlage die Saiten an, als hinge mein Leben davon ab. Mein Herz klopft schnell, ein Grinsen umspielt meine Lippen während ich singe und als Leah mit einsteigt, werfe ich einen Blick zu ihr hinüber.

Sie sitzt am Klavier, umwerfend schön wie immer und strahlt in ihrem weißen Kleid beinahe in den fahlen Lichtern. Die Scheinwerfer erleuchten sie, Nebel umspielt ihren neuen Konzertflügel, den ich ihr gekauft habe, und sie sieht aus wie eine göttliche Erscheinung. Sie hat die Schule mittlerweile fertig gemacht und seit diesem Moment konnte uns nichts mehr halten. Meine Freundin ist Rockstar und hat einen perfekten Abschluss und ich bin so verdammt stolz auf sie.

Mein Grinsen wird breiter und ich konzentriere mich wieder auf meine Gitarre, auf die Menschenmasse vor uns, die meine Aufmerksamkeit erfordert. Noch nie haben wir vor so einem großen Publikum gespielt, aber nachdem wir vor ein paar Monaten den Plattenvertrag bekommen haben, werden die Stadien mit jeder neuen Stadt größer und voller.

Wir haben uns ein Apartment gekauft, weit weg von unserer Heimatstadt, aber ich genieße jede Minute, in der wir auf Tour sind. Sobald wir wieder zu Hause sind, will sie den Motorradführerschein machen, damit wir zusammen fahren können und ihr eigenes pinkes Motorrad nicht immer in der Garage steht. Aber noch genieße ich es, wie sie sich an mir festklammert, wenn ich Gas gebe.

Und ich kann nicht anders, ich muss sie schon wieder anschauen. Nur kurz. Meine Augen suchen ihre und es fühlt sich beinahe so an, wie bei meinem ersten Konzert. Nur, dass ich sie damals im Publikum erblickt habe.

Heute finde ich ihre Augen neben mir auf der Bühne, strahlend, und sie schenkt mir ein Lächeln, das mein Herz schneller schlagen lässt. Ich muss nicht länger nach ihr suchen, inmitten der Menschenmassen. Sie ist endlich bei mir.

ENDE