LEAH
Ich habe nie verstanden, wie Menschen in Büchern verwirrt sind, wenn sie aufwachen. Ich weiß immer genau, wo ich bin, habe mein Umfeld stets im Blick.
Nicht heute.
Mein Kopf hämmert und ich bin völlig orientierungslos, als ich die Augen öffne. Ich habe einen Duft in der Nase, den ich kenne aber nicht zuordnen kann, mir ist unfassbar warm und mit jedem Blinzeln hämmert stechender Schmerz durch meinen Schädel.
Ich will mich aufrichten, um auf die Uhr zu schauen oder zumindest mal zu verstehen, wo ich bin, aber ich kann mich nicht bewegen. Panik bricht in mir aus und als meine Sicht ein wenig klarer wird, realisiere ich, dass mich ein massiver, tätowierter Arm praktisch im Schwitzkasten hält.
Himmel, wo bin ich hier gelandet?
Ich versuche mich zu bewegen und mich ein wenig aus dem eisernen Griff des Typens zu winden, der sich schließlich ein wenig lockert. Endlich kann ich wieder richtig atmen und als ich meinen Kopf drehe, sehe ich einen weiteren Arm, an dem eine große Hand hängt. Ich kenne diese Ringe. Oh Gott.
Ich spüre Dominics Präsenz hinter mir, realisiere, dass ich in seinen Armen liege und er mich an sich drückt. Die Decke liegt völlig schief über uns, ich bin so fest in seinem Griff, dass ich mich kaum bewegen kann. Sind wir so eingeschlafen? Oder habe ich mich etwa an ihn herangekuschelt? Um Himmels Willen. Bitte nicht.
Der Gedanke lässt noch mehr Panik in mir aufkommen, mir wird noch heißer. Ich kann das hier keine Sekunde länger ertragen. Hektisch versuche ich mich aus seinen Armen zu winden, während er langsam aufwacht.
„Ey, was soll das..." murmelt er noch im Halbschlaf und will mich wieder näher an sich ziehen, ehe er zu realisieren scheint, was er tut und mich sofort loslässt, als wäre meine Haut giftig.
Schnell rolle ich mich zur Seite und setze mich hin, während auch er sich aufsetzt, genauso verwirrt wie ich zu Beginn.
„Was zur Hölle." Raunt er und streicht sich die Haare aus dem Gesicht, mein Atem geht plötzlich schneller. Seine Stimme ist tiefer als sonst, kratziger, und plötzlich denke ich darüber nach, wie gut er klingen würde, wenn er so singen würde.
„D... du hast angefangen." Bringe ich jedoch hervor, auf einmal beinahe atemlos. Ich habe das Bedürfnis, mich zu verteidigen, dabei ist gar nichts schlimmes passiert.
Abgesehen davon, dass wir gerade einfach gekuschelt haben.
Oh mein Gott. Der Gedanke allein ist so schrecklich, dass ich ihn schnell beiseiteschiebe, während heiße Röte in mein Gesicht steigt. Obwohl man das, was passiert ist, nicht wirklich als kuscheln bezeichnen kann.
Er hat mich schließlich beinahe erwürgt. Also ist alles gut.
„Nie im Leben." Schnaubt er und blitzt mich an. „Ich umarme keine Leute."
„Ja, ich auch nicht." Entgegne ich und schüttele den Kopf. „Erst recht nicht dich, das würde ich nie tun. Oder wollen."
„Glaubst du etwa ich?" schießt er zurück. „Ich weiß auch nicht, was passiert ist. Kann ich ja nichts dafür, dass du so verzweifelt nach Nähe bist."
Ich schnappe beleidigt nach Luft. „Ich bin nicht-"
Das ohrenbetäubende Schrillen des Weckers unterbricht mich und ich zucke zusammen, während mir ein erschrockenes Geräusch entkommt.
„Ach, fuck." Er sucht hastig nach dem lauten Ding und als es endlich verstummt, atme ich auf und entspanne mich ein wenig.
„Warum war das so laut?" murmele ich, der Ton hallt noch immer in meinem schmerzenden Kopf.
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ANTITHESIS
RomanceAls Leahs langersehnter Traum Musik zu studieren, plötzlich zu platzen droht, ist sie gezwungen, sich ihrem Rivalen zu stellen. Dominic Ashford, der Leadsänger der Rockband "The Bandits". Unfreundlich, einschüchternd und gefährlich sind Worte, die i...