kapitel 17 - dominic

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DOMINIC

„Warum grinst du so blöd?" fragt Jackson mich, als ich eine Nachricht an Leah tippe.

Ich sitze in einem unserer Sessel und er beugt sich über mich und schaut in mein Handy, woraufhin ich blind nach ihm haue.

„Au." Macht er als ich meine Hand gegen seine Stirn klatsche. „Du hast Leah als Smarty eingespeichert?" sagt er dann und prustet los, woraufhin ich darüber nachdenke, seinen Kopf gegen die Wand zu hauen.

Chase liegt wie immer der Länge nach auf der Couch und zieht an einem Joint, aber jetzt ist sein Interesse geweckt und er hebt er den Kopf.

„Was?" fragt er und ein neugieriges Grinsen umspielt seine Lippen.

„Haltet die Klappe. Nur, weil wir ein Problem hätten, wenn jemand ihren Namen in meinem Handy liest." Verteidige ich mich. Ich weiß nicht mal, warum ich mich überhaupt auf die Diskussion einlasse, aber ich habe das Gefühl, mich erklären zu müssen.

„Ja, klar. Da haste Recht. Darauf hätte ich selbst kommen können, vor allem bei deinem heiligen Handy ist die Gefahr natürlich groß." Sagt Jackson, der es einfach nicht lassen kann. „Da lässt du ja nicht mal uns reinschauen." Fügt Chase hinzu und ich zwinkere ihm zu.

„Eifersüchtig?"

Die beiden wechseln einen verwirrten Blick.

„Der ist komisch drauf heute." Murmelt Jackson und Chase zieht die Augenbrauen hoch.

„Nichts neues."

Ich tippe weiter meine Nachricht, als wäre nichts gewesen, aber mein Gesicht ist ein wenig erhitzt. Ich brauche echt einen Joint.

Ich hole dich um 11:30pm ab., tippe ich und sende die Nachricht, ohne noch irgendetwas dazuzuschreiben. Sie antwortet beinahe sofort.

Dresscode?

Das gelbe Kleid, antworte ich. Eigentlich könnte sie tragen, was sie will, für das, was wir heute vorhaben. Aber sie muss ja nicht wissen, dass ich sie einfach gerne in dem Kleid sehe. Und außerdem kann sie heute Nacht ruhig ein wenig herausstechen.

Okidoki :), schreibt sie und ich verdrehe die Augen, ehe ich mich wieder den Jungs zuwende.

„Ihr wisst, was heute dran ist, richtig?"

„Oh ja." Jackson reibt sich die Hände und grinst wie ein böses Mastermind und Chase nickt, doch er sieht nicht ganz so ruhig aus wie sonst und spielt mit seinen Händen. Vor Nächten wie diesen sind wir immer ein wenig aufgeregt, egal, wie oft wir sie schon erlebt haben. Wir können nie genau wissen, ob alles nach Plan laufen wird.

Ich kann gar nicht abwarten, bis es endlich Zeit für mich wird, mich fertig zu machen. So bald wie möglich verschwinde ich aus dem Proberaum und gehe die Treppe hoch in meine Wohnung. Ich kann nicht länger da unten sein. Obwohl Leah schon lange gegangen ist, sehe ich sie immer noch am Klavier sitzen. Ich weiß nicht, was mein Problem ist, aber irgendwie hat ihr Vorspielen mich nachhaltig geschädigt.

Ich kann an nichts anderes mehr denken. Das Strahlen in ihren blauen Augen, ihre vor Freude geröteten Wangen. Ihre flinken Hände über den Tasten. Natürlich hat sie maßlos untertrieben, als sie meinte, dass sie ein bisschen Klavier spielt, das hätte ich mir denken können. Ihre Melodien gehen mir nicht mehr aus dem Kopf, sie hat sich auch spontan so perfekt bei uns eingefügt, als hätte sie ihr Leben lang auf nichts anderes gewartet. Es war eine Freude, ihr zuzusehen. Allein dafür hat es sich gelohnt. 

Ich mache mich fertig, ehe ich nochmal bei den Jungs vorbeischaue.

„Ich hole jetzt Leah ab. Wir treffen uns vor Ort."

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