Datenight

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In seinen Augen spiegelt sich meine Panik wieder und ich schnappe japsend nach Luft. "Du musst langsamer atmen", murmelt er eindringlich, hat es aber aufgegeben mich zu berühren. "Tut mir leid", stammle ich und greife nach seiner Hand. Er sieht aus als hätte er sich an mir verbrannt, blanker Schock in seinem Blick. "Ich schätze das war meine Schuld", murmelt er und senkt den Blick. Meine Atmung hat sich beruhigt und das Kribbeln in meinen Händen lässt endlich nach. "Mach dir bitte keine Vorwürfe. Ich wusste, dass ich nicht bereit bin um Wut zu ertragen und bin trotzdem zu dir gegangen. Hätte ich gesagt, dass ich gerade nicht in deiner Nähe sein kann, hättest du gewartet oder?", frage ich sanft und er nickt als Antwort, "Siehst du, es war mein Fehler. Es tut mir wirklich leid". Er starrt mich noch immer an und bringt nicht wirklich ein Wort raus. Ich beuge mich langsam nach vorne und lege meine Hände auf seine Wangen. "Du hast nichts falsch gemacht", beteure ich noch einmal und lege meine Lippen sanft auf meine. Meine Krankheit ist unberechenbar, das konnte er nicht wissen. Nicht einmal ich selbst wusste, dass ich so extrem reagieren würde und doch gibt er sich wieder die Schuld an Allem. "Ich weiß nicht was ich sagen soll", flüstert er und senkt den Blick. "Du musst nichts sagen. Du kannst jederzeit darüber reden, aber du musst nicht. Komm, lass uns ins Bett gehen", seufze ich und stehe auf. Ich ziehe ihn an der Hand auf die Beine und kann es mir nicht verkneifen die Arme um seinen Oberkörper zu schlingen. Er ist wieder der Patrick den ich kenne. Der Patrick, in dessen Armen ich mich sicher fühle und darin versinken könnte. Der Patrick, der seine Lippen auf meinen Scheitel drückt und sich eine meiner Haarsträhnen um den Finger wickelt. Er ist wieder mein Patrick. "Hast du überhaupt was gegessen? Brachst du noch was?", frage ich und schaue ihn an. "Nein, ich brauche dich und mein Bett. Mehr nicht. Lass uns einfach schlafen damit dieser schreckliche Tag vorbei ist. Und morgen bringe ich dich zur Uni und danach hast du ein Date", sagt er und ich nicke lächelnd. "Das wäre schön", stimme ich zu und gehe Hand in Hand mit ihm ins Schlafzimmer, wo wir beide, erschöpft von den Ereignissen des Tages, schnell einschlafen. 

Mit der Aussicht auf unser Date, zieht sich die Uni natürlich ungemein und ich kann es kaum erwarten, dass er mich wieder abholt. Wir haben heute Morgen weiter gemacht als wäre nie etwas gewesen. Ob das gut oder schlecht ist, habe ich noch nicht herausgefunden. Patrick wird sich heute der Spielanalyse stellen müssen, er war heute Morgen die ganze Zeit bedrückt. Wie immer habe ich keinen blassen Schimmer, was er mit mir vor hat, aber ich freue mich darauf. Gegen 15 Uhr verlasse ich endlich den Lehrsaal und seufze erleichtert, als ich an die frische Luft trete. "Nicht vorbeilaufen", höre ich Patrick hinter mir und drehe mich zu ihm um. "Du hast dich halt gut versteckt", lache ich und schlinge meine Arme um seinen Nacken. "Unis sind... eher schwierig für mich. Hier werde ich immer sofort erkannt", erklärt er und küsst mich kurz. "Jeder hier weiß, dass wir zusammen sind. Die warten vermutlich nur alle auf dich", stimme ich zu und gehe mit ihm zum Auto, "Erzählst du mir jetzt endlich was wir machen?". Patrick schüttelt lachend den Kopf. "Nein, aber ich verrate dir, dass du Badesachen brauchst", erwidert er. Wir fahren nach Hause und holen unsere Badesachen, dann steigen wir wieder ins Auto und fahren los. 

Meine Augen fangen unweigerlich an zu leuchten, als wir ankommen. Von diesem Spa habe ich schon gehört, man kann ihr einen privaten Mieten mit Whirlpool und Saune. Das ist perfekt, genau was ich brauche nach dem Stress der letzten Tage. "Und was sagst du?", fragt Patrick, als wir auf den Eingang zugehe. "Genau das richtige gerade", gebe ich zu und drücke mich noch enger an seine Seite. "Das habe ich mir gedacht. Wir haben zwei Stunden und dann gehen wir was essen", sagt er lächelnd und hält mir die Tür auf. Wir gehen direkt durch zu den Umkleidekabinen und finden nach kurzer Zeit auch unseren Raum. Mir stockt kurz der Atem, als wir eintreten. Das ist mein persönlicher Himmel! In dem kleinen Raum ist ein großer Whirlpool, zwei Liegen und eine Nebentür führt in eine kleine Sauna. Die Bademäntel die wir anhaben, sind unglaublich flauschig, sodass ich mich am liebsten gar nicht ausziehen würde. Ich lasse mich auf eine der Liegen fallen und genieße einfach kurz den Einruck. "Geht's dir gut?", fragt Patrick und schaut mich prüfend an. "Ich bin überwältigt. Aber gut überwältigt", gebe ich zu und lehne mich gegen ihn. "Ich bin froh, dass es dir gefällt", erwidert er und zieht mich auf die Füße. Er zieht mir das Haargummi aus den Haaren und streicht hindurch. "Ich liebe deine Haare", murmelt er. Ich schaue ihn lächelnd an und öffne schließlich den Gürtel meines Bademantels. Es macht mich nervös mich auszuziehen, da mein Bikini keine der Narben verdeckt. Mir ist bewusst, dass ich mich vor ihm nicht verstecken kann, und doch breitet sich ein ungutes Gefühl in mir aus. "Entspann dich", flüstert er und ich schließe lächelnd die Augen. Natürlich weiß er wieder, was in mir vorgeht. "Ich gebe mein bestes", antworte ich und er nickt. "Ich weiß", sagt er lächelnd, während er mir den Stoff von den Schultern streicht. "Du bist so schön", fügt er leiser hinzu und ich lasse den Bademantel fallen. Mit geschlossenen Augen atme ich tief durch bevor ich ihn anschauen kann. Sein Blick klebt förmlich an mir. "Hör auf zu sabbern", lache ich und gehe rüber zum Whirlpool. Ich habe es mir in dem warmen Wasser schon bequem gemacht, als er aus seiner  Starre erwacht. Und ganz ehrlich? Als er auch seinen Bademantel abstreift und auf mich zu läuft, bin ich diejenige, die sabbert. Ich werde mich nie an den Anblick gewöhnen. Wie ein verliebter Teenager gaffe ich ihn ungeniert an, was ihn zum grinsen bringt. "Hör auf zu sabbern", äfft er mich nach und ich fange an zu lachen. "Touchè", ergebe ich mich, höre aber nicht auf das Spiel seiner Bauchmuskeln zu beobachten. 

Quaterback's Number OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt