Hühnersuppe

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Patrick's POV

Als ich an der Uni ankomme, um Liv abzuholen, reiße ich mich zusammen und bleibe einfach im Auto sitzen. Schnell schreibe ich ihr eine kurze Nachricht, dass ich auf sie warte und drehe das Radio lauter. Die Tüte aus der Apotheke neben mir scheint mich zu verhöhnen. Ich bin auf dem Weg hierher noch schnell einkaufen gegangen und habe ein paar Medikamente für Erkältungen besorgt. Liv wäre am Boden zerstört, sollte sie nicht mit Taylor zu dem Konzert fliegen können. Hoffentlich wird sie schnell wieder gesunde, sie so erschöpft zu sehen, erinnert mich an den Anfang. Als sie nachts noch nicht durchgeschlafen hat und ständig alarmiert und angespannt war. 

Fünf Minuten später sehe ich sie zusammen mit diesem Typ aus dem Gebäude kommen. Ich beiße die Zähne zusammen und schaue weg, als sie erst in meine Richtung zeigt und ihn dann zum Abschied umarmt. Sie weiß sicher, dass ich zusehe und will mich testen. "Hey, danke fürs Abholen", begrüßt sie mich lächelnd, als sie ins Auto steigt. "Du siehst aus als würde es dir ein bisschen besser gehen", stelle ich fest, als ich ihr ins Gesicht schaue. "Nicht wirklich", seufzt sie und jegliche Körperspannung scheint zu verpuffen. Ein bisschen macht es mich glücklich, dass sie vor diesem Kerl eine Fassade aufrecht erhält. Okay, vielleicht freue ich mich wirklich sehr darüber. "Ich war einkaufen, hast du Hunger? Ich könnte was kochen", will ich wissen und sie schüttelt den Kopf. "Ich habe keinen Hunger und mein Hals tut höllisch weh, aber ich sollte was essen", brummt sie und lässt ihren Kopf mit geschlossenen Augen nach hinten fallen. Wortlos halte ich ihr die Tüte aus der Apotheke unter die Nase und lenke das Auto in Richtung unseres Hauses. "Danke", sagt sie erstaunt und holt die Halstabletten aus der Tüte. Zuhause angekommen, schicke ich sie aufs Sofa und packe die Einkäufe aus. Als ich höre, dass der Fernseher läuft, starte ich einen Facetime Anruf mit meiner Mutter. "Hey, schön dich zu sehen. Wie geht es euch?", begrüßt sie mich mit einem strahlenden Lächeln. "Liv ist so richtig krank, ich brauche deine Hilfe beim Kochen", erzähle ich und stelle das Handy auf der Arbeitsplatte ab. "Ah, ich verstehe. Dann hol mal den großen Topf raus", lacht sie und leitet mich die nächste halbe Stunde an, wie ich eine Hühnersuppe koche. "Sieht gut aus", stellt sie zufrieden fest, als ich ihr mein Werk präsentiere. "Du bist meine Rettung", bedanke ich mich grinsend. "Noch immer, manche Sachen ändern sich nie. Kommt uns bald wieder besuchen", bittet sie und ich nicke. "Wir sehen uns beim Superbowl und danach besuchen wir euch", verspreche ich und sie zieht eine Augenbraue nach oben. "Da ist sich aber jemand sehr sicher", lacht sie kopfschüttelnd. "Wir werden gewinnen. Es gibt gar keine andere Möglichkeit", lache ich, "Wir sehen uns dann in drei Wochen. Danke Mom". "Drück sie von mir. Sie soll schnell wieder fit werden", erwidert sie lächelnd, ehe wir das Telefonat beenden. Ich probiere noch einmal, ehe ich zwei Teller mit Suppe fülle und zu Liv ins Wohnzimmer gehe. Sie ist eingeschlafen und ich versuche möglichst leise die Teller abzustellen. Vergeblich, sie schlägt sofort die Augen auf. "Das riecht gut", flüstert sie. In ihrer Stimme kann man förmlich die Halsschmerzen hören. "Meine Mom hat Suppe gekocht. Also ich habe gemacht, was sie gesagt hat", erkläre ich und reiche ihr einen Teller, als sie sich aufgesetzt hat. "Du hast ohne mich mit ihr telefoniert? Unfair", schmollt sie und ich muss lächeln. "Sie hat gesagt ich soll dich drücken und du sollst schnell wieder gesund werden. Und wir sollen bald wieder vorbeikommen", informiere ich sie und sie nickt. "Oh ja, wir müssen unbedingt nach dem Superbowl wieder hin", stimmt sie zu. 

Wir essen gemeinsam auf dem Sofa und kuscheln uns anschließend unter eine Decke. Nach zwei Folgen Prison Break, sind wir auch schon eingeschlafen und wachen erst am Abend wieder auf. "Und?", frage ich schläfrig und blinzle Liv an. "Ich fühle mich ein bisschen besser", erwidert sie mit kratziger Stimme. Wir beschließen hoch ins Bett zu gehen und ich bliebe dicht bei ihr, da sie noch immer leicht schwankend auf den Beinen unterwegs ist. "Wie wäre es, wenn du dich morgen mal auskurierst und Zuhause bleibst?", schlage ich vor und sie nickt seufzend. "Das klingt sinnig, ich hätte eh nur zwei Vorlesungen", gibt sie nach und ich breite die Decke über uns aus. "Wir machen einen entspannten Tag auf der Couch und dann bist du wieder fit bis ihr nach Miami fliegt", verspreche ich und schlinge die Arme um sie. "Guter Plan", seufzt sie und driftet schon wieder in den Schlaf. Ich schalte noch ihren Wecker aus und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe ich das Licht ausmache und ebenfalls wieder einschlafe.

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Tut mir leid für das Lückenfüller-Kapitel, aber ich schlafe schon halb und bekomme echt nicht mehr hin. Das nächste wird besser und länger, versprochen! 

Quaterback's Number OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt