Schwarzlichtlampe

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„Auf jeden Fall komme ich da, das ist eine tolle Idee", stimmt sie sofort zu, „Ich kann auch noch Selena fragen ob sie kommt". Ich starre sie an. „Selena wie Selena Gomez?", frage ich atemlos und sie nickt lachend. „Du wirst sie lieben, sie ist toll", verspricht sie und mir hat es ehrlich die Sprache verschlagen. Das wird noch so viel besser als gedacht! „Danke, wirklich. Ich möchte ehrlich, dass das gut wird", bedanke ich mich ehrlich. „Und du packst das? Wenn sich der ganzen Abend um dieses Thema dreht?", will sie wissen und ich muss zugeben, dass ich darauf keine Antwort habe. „Das weiß ich erst danach", seufze ich, „Patrick denkt, dass ich anderen Frauen damit helfen kann wenn ich darüber rede". Sie schaut mich an und nickt. „Das stimmt, keine Frage. Du darfst dich trotzdem zu nichts drängen lassen. Auch wenn er es keinesfalls böse meint, darf er dich in dieser Sache nicht beeinflussen", erinnert sie mich. Wow, ich habe endlich wieder eine Freundin, die sich ehrlich um mich sorgt. „Ich weiß. Ich probiere das vorher aus, wenn ich mit Rashee's Cousine rede. Das wird mir zeigen, ob ich bereit bin", weihe ich sie in meinen Plan ein. „Das klingt vernünftig", gibt sie sich zufrieden.
Schon bald verlagern wir das Ganze nach oben ins Bett, wir sind beide ordentlich müde. „Will ich mich in dieses Bett legen?", frage ich frech grinsend. „Ich habe die Bettwäsche gewechselt", ruft Taylor empört und ich lache. "Sehr beruhigend, dann muss ich meine Schwarzlichtlampe ja nicht auspacken", pruste ich und kriege im nächsten Moment ein Kissen ins Gesicht. "Hey", beschwere ich mich und werfe zurück. Wie sollte es auch anders sein, das Ganze artet in einer riesen Kissenschlacht aus. Wir lassen uns schließlich keuchend aufs Bett fallen und ringen nach Luft. "Wie alt sind wir nochmal?", fragt Taylor lachend. "Psssst", mache ich lediglich und grinse sie an. "Aber bei einem hattest du Recht", sagt sie grinsend, "Die Bettwäsche. Ich muss schon sagen, ich hätte mir ruhig früher einen Sportler suchen sollen, das ist anders gut". Ich starre sie kurz an, kann dann das Lachen nicht mehr unterdrücken. "Wow, ich schätze das war ein großes Lob für Trav", keuche ich, noch immer um Luft ringend vor Lachen. "Und ihr?", fragt Taylor, "War es bei euch schon so weit?". Ich seufze und lasse meinen Kopf auf das Kissen fallen. "Nein, ich habe Panik bekommen und seitdem ist er über vorsichtig. Er meint ich wäre noch nicht so weit", erkläre ich. "Was habe ich dir gesagt, du sollst dich nicht von ihm beeinflussen lassen. Ist ja schön, dass er es langsam angehen lassen will und so, aber du musst das doch für dich entscheiden", erinnert sie mich, "Du kennst dich besser als er". Ich schaue sie nachdenklich an. "Manchmal habe ich das Gefühl das stimmt nicht, manchmal kennt er mich besser als ich mich selbst", gebe ich zu, "Er war nicht damit einverstanden meine Angst einfach zu ignorieren. Ich wollte die Konfrontation ausprobieren, aber er meinte er unterstützt mich nicht dabei, wenn ich mich selbst quäle". Taylor starrt an die Decke und ich kann nicht wirklich sagen, was in ihrem Kopf vor sich geht. "Klingt als wäre er wirklich vernünftiger als du. Ich glaube da kann euch niemand Tipps geben. Eure Kommunikation ist so gut, da können wir uns alle eine Scheibe von abschneiden", lenkt sie schließlich ein. Und es stimmt, wir können über alles reden und sind einfach offen miteinander. Ich bin mir sicher, dass ich irgendwann keine Angst mehr habe und mir Sex vielleicht sogar wieder Spaß machen könnte. "Wie sind eigentlich die Nächte? Patrick hat mal erwähnt, dass du nicht gut schläfst", erkundigt sie sich, scheinbar angespornt endlich ihre Fragen stellen zu können. "Wenn er da ist wirklich gut. In Deutschland habe ich wieder wirklich beschissen geschlafen, aber hier in Amerika schlafe ich wie ein Baby wenn Patrick da ist. Alleine ist immer nicht ganz so gut", erzähle ich und rolle mich auf die Seite. "Und heute? Was denkst du wird das mir dir machen?", will sie wissen. Gute Frage, ich habe keine Ahnung. "Das werden wir wohl heraufsfinden. Tut mir leid, falls ich dich heute Nacht wecken sollte. Ich bekomme es nicht immer gleich mit, wenn ich im Schlaf schreie. Du kannst es einfach ignorieren oder mich wecken", versuche ich sie vorzubereiten, "Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass alles gut sein wird. Ich fühle mich gut und sicher". Sie nickt und lächelt leicht. "Du weißt, dass ich Pat hoch und heilig versprechen musste, dass ich anrufe, wenn etwas ist, oder? Er hat nicht locker gelassen", fragt sie und ich verdrehe grinsend die Augen. "Er übertreibt, aber ich habe es mir fast gedacht. Mir hat er auch gesagt, dass er nüchtern bleibt und mich jederzeit abholen kann. Ich schreibe ihm gleich noch eine kurze Nachricht, damit er beruhigt ist", brumme ich. Dieser Mann ist wirklich zu gut für diese Welt, ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, dass er mir die Welt zu Füßen legt. "Und hast du schon dein Outfit für den Superbowl?", wechselt sie das Thema und ich muss lachen. "Bisher habe ich noch nicht einmal den Urlaub genehmigt bekommen, aber das weiß noch niemand. Ich hoffe es geht dann alles klar, wenn die Chiefs erstmal sicher im Finale stehen", beichte ich und sie schaut mich mit großen Augen an. "Du hast noch nicht einmal sicher frei? Oh je, lass die Jungs das nicht hören... Aber trotzdem musst du doch wissen, was du anziehst, wenn es so weit ist", ruft sie, als wäre es das größte Verbrechen, sein Outfit nicht drei Wochen im Voraus festzulegen. "Ich ziehe eine Jeans und eines seiner Jerseys an, so wie immer", brumme ich und zucke die Schultern. "Liv, das ist DAS Event des Jahres! Du kannst doch nicht das selbe wie bei jedem anderen Spiel anziehen. Das geht doch nicht! Du wirst zu tausend Prozent im Fernsehen gezeigt und den Superbowl schauen Millionen Menschen auf der ganzen Welt", redet sie weiter auf mich ein. "Aber das bin doch sonst nicht ich. Ich will doch einfach nur das Spiel schauen, um mich geht es doch gar nicht", widerspreche ich. 

Wir diskutieren noch eine Weile über die Kleiderfrage, ehe wir uns bettfertig machen und das Licht löschen. 


Alles gut bei euch?

                                                                                                     Alles bestens, wir gehen jetzt schlafen 

Gute Nacht, ich liebe dich

                                                                                                     Ich liebe dich viel mehr, bis morgen


Nachdem ich Patrick eine gute Nacht gewünscht habe, lege ich mein Handy weg und schließe die Augen. "Gute Nacht Liv, ich bin froh, dass du hier bist", murmelt Taylor und ich weiß direkt, wovon sie redet. Wir haben beide eine Freundin gebraucht. "Gute Nacht, ich bin froh, dass ich hier bin", antworte ich ihr genauso leise. Glücklicherweise ist die Nacht ruhig und ich schlafe nicht schlecht. Nicht so gut wie in Patrick's Armen, aber trotzdem okay. Vielleicht mache ich wirklich endlich Fortschritte. 

Quaterback's Number OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt