Kapitel 20 Nur für sie

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Ich: "Ich hab grade mit Luna gesprochen, und sie hat mir erzählt, Ähm! Wie sag ich das am besten? Sie hat gesagt, ihr zu Liebe würdest du mich küssen!"

Jaden: "Ähm ja, das stimmt, das hab ich gesagt. Aber definitiv noch nicht jetzt! Und das auch nur für sie! Von alleine wäre ich da nie drauf gekommen!"

Ich: "Ok! Was würdest du alles für Luna machen?"

Jaden: "Alles! Egal um was es geht, ich versuche ihr zu helfen!"

Ich: "Das ist echt süß!"

Ich lächelte noch einmal und verließ dann sein Zimmer. Luna saß immer noch am selben Platz und wartete ungeduldig auf mich.

Luna: "Und was hat er gesagt?"

Ich: "Er würde alles für dich tun!"

Luna: "Und du?"

Ich: "Ich würde sehr vieles für dich tun. Dazu gehört auch Jaden zu küssen. Aber wir brauchen beide noch ein bisschen Zeit, und wollen uns noch besser kennen lernen."

Luna: "Und wie lange braucht ihr dafür?"

Ich: "Haha, das weiß ich doch jetzt noch nicht."

Luna: "Ok, dann gehe ich mal! Sagt mir bescheid, wenn ihr soweit seid! Und wenn, dann krieg ich das auch irgendwie alleine hin. Ihr habt wichtigere Probleme."

Mit Tränen in den Augen ging Luna wieder ins Wohnzimmer. Ich wusste sofort was zu tun war. Ich rannte die Treppen hoch und klopfte an Jadens Zimmer. Er sagte: "Ja!" und ich kam herein.
Ich erzählte ihm von dem was Luna gesagt hat und das sie anfieng zu weinen.

Ich: "Wir dürfen uns nicht so anstellen. Für uns sind es ein paar Sekunden. Aber für Luna ist es echt wichtig."

Jaden: "Ich weiß ni..."

Weiter kam er nicht. Schon hatte ich seine Hand genommen und ihn die Treppen runter geschoben. Im Wohnzimmer angekommen saß zum Glück nur Luna auf dem Sofa. Grace war in der Küche und kochte das Abendessen. Luna stand auf und stellte sich direkt vor uns.

Ich drehte Jaden zu mir und flüsterte: "Tu es für sie!"

Er sah mir in die Augen kam näher und sagte: "Nur für sie!"

Ich hatte keine Zeit über diese Kränkung nachzudenken. Kurz nach dem er das gesagt hatte schloss ich meine Augen und spürte wie er immer näher kam. Ich hatte Gänsehaut und ein kribbeln im ganzen Körper.

Kurz darauf konnte ich seine Lippen auf meinen spüren.

Einen Moment später war alles schon wieder vorbei.
Das seltsamste daran war nicht einmal, dass ich ihn nicht kenne, und trotzdem küsse. Nein das seltsamste an der ganzen Sache ist, das Luna direkt vor uns stand und uns verdammt nochmal zu geschaut hat.

~

Wir saßen alle am Tisch und aßen Luna's Lieblingsessen: Pizza.

Luna bedankte sich bei allen für die Geschenke und die Zeit, die wir mit ihr verbracht haben.
Als ich mich verabschiedete gab mir Grace noch 10€ und bedankte sich auch nochmal bei mir.
~

Am nächsten Tag ging ich gleich nach der Schule wieder zu Luna. Ich hatte ein wenig Angst Jaden zu sehen, da wir gestern nicht mehr geredet hatten, aber früher oder später werde ich ihn sowieso sehen.

Grace machte die Tür auf und bat mich rein. Ich bemerkte sofort, dass das meine CD war, die gerade lief.

Als Luna mich sah, kam sie wie immer auf mich zugerannt und lies mich nicht mehr los.

Als sie sich von mir löste hustete sie und japste nach Luft. Sie sah zu Grace und sagte: "Ich bekomm keine Luft!"

Grace nahm sofort die Autoschlüssel zog schnell ihre Schuhe an und sagte zu mir: "Nimm sie und komm mit!"

Ich hob Luna hoch und folgte Grace zum Auto. Wir schnallten uns an und fuhren los.

Nach wenigen Minuten kamen wir im Kranhaus an und rannten zur Rezeption. Grace gab der Frau alle nötigen Informationen die sie brauchte. Sie zeigte uns ein Zimmer. Ich legte Luna auf das Bett. Sofort kam der Arzt und untersuchte Luna. Sie hustete noch immer und bekam wenig Luft.

Der Arzt setzte Luna unter Narkose und schickte uns nach draußen.
Grace: "Luna muss schon wieder operiert werden."

Grace und ich saßen mehrere Stunden im Wartezimmer und machten uns Sorgen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam der Arzt und sagte: "Sie können kommen!"

Sofort folgten wir dem Arzt in Luna's Zimmer. Sie lag zugedeckt in dem weißen Bett und hatte tausend schleuche an sich.

Da liegt ein 5 Jähriges Mädchen und kämpft um ihr Leben. Diese Operationen werden für sie zur Routine. Sie hat so viel Lebensfreude, trotz ihrer Krankheit. Sie strahlt so viel Freude aus. Solche Menschen haben es nicht verdient zu sterben. Meine Mum hatte auch Krebs. Sie hat ihn besiegt. Sie wusste was es bedeutet zu Leben. Luna genauso. Solche Menschen kennen den wahren Sinn des Lebens: einfach leben. Sie denken nicht daran ob die Dinge die sie tun richtig oder falsch sind. Sie denken nicht daran was danach sein wird, weil sie nicht wissen ob es ein danach geben wird. Diese Menschen tun alles für einen Tag ohne Schmerzen. Sie setzten sich realistische Ziele und freuen sich deswegen öfter über wahr gewordene Träume. Sie wünschen sich nicht Bundeskanzler zu werden, sondern eine Nacht ruhig zu schlafen. Einen Tag ohne Tabletten zu überleben. Und einfach mal das tun, was andere auch tun.
Sie wissen genau was Leiden heißt. Doch sie wissen auch was es heißt zu kämpfen. Auch wenn sie schon verloren haben, bleiben sie Kämpfer. Sie werden nicht als Verlierer angesehen, sondern als Kämpfer.

Als Luna langsam wach wurde liefen ihr ein paar Tränen über ihre Wange.

Sie öffnete langsam ihre Augen und murmelte etwas vor sich hin. Grace: "Das macht sie nach jeder Op!"

Ich: "Nein! Sie braucht etwas!"

Ich ging näher zu Luna und fragte: "Was willst du Luna?"

Luna: "Deine CD!"

Ich sah Grace an und sagte: "Sie will die CD!"

Grace: "Dann Lauf schnell zu uns und hol sie. Ich kann hier nicht weg. Sie besuchen mich für die Besprechung und die Unterschriften. Jaden ist zu Hause und macht dir auf."

Und schon lief ich aus dem Zimmer.

Nach ca 10 Minuten rennen war ich an dem Haus der Edwards angekommen und klingelte.

Jaden machte auf und ich rannte in den ersten Stock.

Jaden: "Hier ist sie! Soll ich dich mit den Motorad fahren?"

Ich: "Ja bitte!"

Jaden: "Dann komm!"

Er gab mir einen Motorradhelm und lief die Treppen runter.

Er fuhr das Motorrad aus der Garage und ließ mich aufsteigen.

Ich hielt mich an ihm fest, bis wir da waren. Schnell liefen wir zu Luna's Zimmer und legten die CD ein.

Luna hatte sofort ein Lächeln auf den Lippen und sah glücklich aus.

Erst verletzt und dann verliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt