Die ganze Familie feierte am nächsten Tag die Bewältigung der Situation. Sophie verstand zwar nicht ganz, was vorgefallen war, aber sie freute sich, dass sie alle in guter Stimmung waren. Anschließen begaben sie sich zum Blumenhügel. Sophie rannte sogleich durch die vielen Blumen. Theresa und David standen oben neben dem Baum und beobachteten sie dabei.
„Ich habe es allein dir zu verdanken, dass ich wieder ein guter Mensch sein kann."
„Das ist nicht wahr. Ich habe dir nur den Weg gezeigt. Du bist ihn zusammen mit mir und aber auch allein gegangen. Ohne dich hätte es nicht funktioniert."
„Was hättest du getan, wenn ich deine Hilfe nicht angenommen hätte?"
„Ich hätte Sophie die Wahrheit gesagt, aber ich bin froh, dass es nicht dazu gekommen ist."
„Ja, ich auch."
„Ich schulde dir noch eine Antwort."
„Worauf?"
Ein trauriges Lächeln machte sich breit auf Theresas Gesicht.
„Ich liebe dich auch, David."
Flügel schossen aus Theresa hervor. Ihr goldener Glanz ließen sie fast wie eine Göttlichkeit erscheinen.
<Warum ist sie den Tränen nah?>
„Aber leider, heißt dies auch, dass meine Zeit hier vorbei ist. Es tut mir leid, dass ich dir wieder das Herz zerbrechen muss."
„Das tust du nicht. Ich weiß, dass du da oben über uns wachst."
David nahm sie in seine Arme und versuchte, sie zu beruhigen. Er konnte sehen, wie sie sich langsam, von ihren Füßen startend, in kleine goldenen Lichtfunken auflöste.
„Bitte bleib ein guter Vater für Sophie. Zeige ihr den Weg Gottes und beschütze sie vor allem Bösen. Kannst du mir das versprechen?"
„Ich verspreche es."
„Danke."
„Ich habe zu danken. Du hast uns wahrlich gerettet."
„Das macht mich unbeschreiblich glücklich. Leb wohl, liebster David."
„Lebe wohl, liebste Theresa."
Sie gaben sich einen letzten Kuss, bevor Theresa sich komplett aufgelöst hatte.
David sah den letzten Lichtfunken, die Richtung Himmel aufstiegen, hinterher. Tränen bildeten sich unter seinen Augen.
<Ich verzeihe dir, Gott. Ich hoffe, dass auch du mir eines Tages vergeben kannst, auch wenn ich mir so viele Sünden aufgeladen habe. Ich werde den Rest meines Lebens Sühne tun. Bitte, lass mich sie wieder sehen und sei es nur für einen Moment.>
Der Baum neben ihm raschelte. Es war der Ort, an dem David um Theresas Hand angehalten hattte. Nun war es auch der Ort, wo sie ihre Liebe erneut beteuert hatte, auch wenn sie um seine Fehler wusste. Er war sich nicht sicher, welches von beiden das größere Glück war.
„Papa! Papa! Waren das Flügel? Wohin ist Mama gegangen?"
Sophie kam auf David zugerannt.
„Ja, weißt du ... Theresa ist ein Engel und sie musste zurück in den Himmel, denn sie verweilt nicht mehr unter uns."
<Endlich habe ich ihr es gesagt.>
„Wenn Mama ein Engel ist, heißt das, dass ich auch einer bin?"
<Das ist es, worauf sie sich konzentriert?>
„Ja, mein kleiner Engel."
„Juhu!"
„Bist du gar nicht traurig, dass sie wieder fort ist?"
„Nein, denn wenn ich ein Engel bin, kann ich sie im Himmel besuchen gehen. Mama hat mir versichert, dass wenn ich brav bin, ich sie wieder sehen kann."
Sophie strahlte über das ganze Gesicht und David erwiderte das Lächeln.
<Diese Welt ist großartig, denn sie erlaubt es, jemanden wie mir zurückzufinden und meine Liebsten zu treffen.>
<Ich liebe diese Welt.>
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Das schwarze Schaf - German / Deutsch
SpiritualDavid ist ein Sünder, doch er versucht, das vor seiner Tochter Sophie geheim zuhalten. Wird es ihm gelingen, oder wird sie die Wahrheit herausfinden? 40 Kapitel - 40k Wörter + Nachwort Eine Fortsetzung ist nicht geplant. Es ist mein zweites Buch, da...