K10 - Ein neuer Weg

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Am nächsten Morgen trafen sich die beiden unten in der Stube, bevor Sophie wach war.

„Was hast du jetzt vor, Theresa?"

„Sollte nicht eher die Frage sein, welche Sünde du zuerst einstellen willst?"

„Ich dachte, du wolltest dich auf Sophie konzentrieren?"

„Ich plane, mich auf euch beide zu konzentrieren. Du musst ein gutes Vorbild sein. Lass mich mal überlegen. Du stiehlst und tötest für Geld, nicht wahr? Das sollte unser erster Fokus sein."

„Hah, wie willst du an Geld kommen. Möchtest du herumgehen und allen sagen, dass du ein Engel bist und Geld benötigst."

„Dafür besteht keine Notwendigkeit. Du wirst dir eine ehrliche Arbeit suchen."

„Ich?"

„Ja, oder soll ich etwa für dich arbeiten gehen?"

„Hast du vergessen, wie ich meine Arbeit verloren habe?"

„Das ist jetzt schon Jahre her. Ich bin mir sicher, es ist Gras über die Sache gewachsen."

„Hah, so dumm sind die nicht."

„Probier zumindest, dich als Torwache zu bewerben. Das sollte weit genug weg sein, dass sie keine Einwände haben."

„Das wird niemals klappen."

„Wer es nicht versucht, kann auch nicht gewinnen."

„Ich werde es mir überlegen."

„Du hattest genügend Zeit zum Überlegen, es ist Zeit zu handeln."

„Na schön, mir wird es hier zu bunt. Dann gehe ich halt."

„Und bleib dem Alkohol fern."

„Werd nicht frech, du bist hier noch nicht willkommen."

David schaute sie warnend an. Theresa erwiderte seine Drohung nur mit einem Lächeln.

Später kam Sophie die Treppe herunter.

„Wo ist Papa?"

„Er sieht sich nach einer neuen Arbeit um."

„Was ist mit seiner alten?"

„Sie ist leider keine Option mehr, Liebes. Es ist Zeit, dass sich dein Vater etwas Neues sucht. Zu seinem eigenen Wohl."

„Denkst du, er schafft das?"

„Natürlich, dein Papa ist sehr stark."

„Ja, Papa ist der beste."

„Wir sollten ihm etwas zubereiten, meinst du nicht auch? Wenn er es geschafft hat, können wir es damit feiern und wenn nicht, können wir ihn damit trösten."

„Au ja, ich will Mamas Essen auch haben."

Es war bereits Nacht, als David heimkehrte. Er hielt kurz inne, als er sah, dass Licht in seinem Haus brannte und den Vorgarten erhellte.

<Sollte Sophie nicht schon im Bett sein? Oh, richtig. Theresa ist ja auch noch da.>

„Willkommen zurück, David."

„..."

„Sophie, ist bereits im Bett. Sie konnte nicht so lange wach bleiben, auch wenn sie es wollte."

„Ich habe euch nicht darum gebeten, auf mich zu warten."

„Freust du dich nicht darüber, dass jemand auf dich wartet?"

„Mir wäre es lieber, wenn ihr das nicht macht."

Theresa sah David eine Weile schweigend an.

„Du hast getrunken."

Das schwarze Schaf - German / DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt