K37 - Die Ruhe vor dem Sturm

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David hatte Friedrich zum Dank noch in die Schenke eingeladen. Sie tauschten Geschichten aus und trennten sich nachher in guter Stimmung.

<Wer hätte gedacht, dass es so einfach sein würde. Was nun? Theresa meinte, sie würde mit Sophie unterwegs sein. Vielleicht sollte ich die Zeit nutzen und den Fortschritt bei Herbert prüfen. Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben.>

David machte sich zu den Wachen auf und holte sich einen Lagebericht ein.

<Etwas stimmt nicht. Herbert wird viel zu wenig gesehen, wie er das Haus verlässt. Ich kenne zu gut seine Zeiten, wann man ihn treffen kann. Warum decken sich meine Erfahrungen mit den Beobachtungen nicht? Hat er vielleicht einen zweiten Ausgang? Dann sollte er aber nicht zur Flucht dienen, da er die Existenz zu offensichtlich macht, wenn er ihn so oft benutzt. Wofür könnte ein Hehler noch einen Ausgang gebrauchen? Natürlich! Um Waren unbemerkt in und aus der Stadt zu bringen. Er meinte doch, dass sein Einfluss nicht nur auf diese Stadt begrenzt ist. Er wird wahrscheinlich Handel mit anderen Städten betreiben.>

David begab sich außerhalb der Stadt zu der Mauer, die am nächsten zu Herberts Haus war. Die Mauer stand frei und einsehbar. Es war unwahrscheinlich, dass an solch einem Ort der Eingang zum geheimen Gang war. Er schaute sich um. Nicht weit von ihm war ein kleiner Wald. David suchte dort weiter und schon bald konnte er unter einem Busch ein Loch finden, das tiefer Richtung Stadt ging. Er betrat den Gang, um seine Vermutung zu bestätigen, doch folgte er ihm nicht tiefer. Sollte ihn jemand entdecken, war der Fund umsonst. Zufrieden kehrte David zurück in die Stadt.

<Ohne die Zeit, die mir Theresa ermöglicht, hätte ich niemals den Ort allein herausfinden können. Hmm? Sind das nicht Theresa und Sophie? Warum ist Konrad bei ihnen?>

„Kommandant Konrad, erfreut, euch wiederzusehen."

„Oh, David. Wie ich sehe, hast du deine Theresa gefunden."

„Ja, Kommandant."

„Freut mich, dass das Problem aus der Welt geschafft ist. Dann möchte ich euch nicht weiter aufhalten, einen schönen Tag noch."

„Ebenfalls, Kommandant."

Konrad entfernte sich wieder.

„Was wollte er?"

„Er hat sich nur nach dir erkundigt. Scheinbar macht er sich Sorgen, wie es dir ergangen ist, nachdem er dir kündigen musste."

„Hat er das? Sieht ihm gar nicht ähnlich."

„Papa, Papa, schau mal. Das hat Georg selbst hergestellt und ich darf es behalten."

Sophie präsentierte stolz ihr Andenken.

„Wie ... schön für dich."

David sah Theresa vorwurfsvoll an. Sie erwiderte seinen Blick nur mit einem Lächeln.

<Man sollte die Verkupplungskünste der Frauen wohl nicht unterschätzen.>

„Warst du auch erfolgreich?"

„Ja, Friedrich ist gerne bereit, auf Sophie für einen halben Tag aufzupassen."

„Klingt doch gut."

„Warten wir es ab. Zunächst muss ich noch Rüdiger überzeugen, mir diesen neuen Zeitplan zu erlauben."

Sie kamen auf dem Heimweg am Markt vorbei. Da fiel Sophie mit Schrecken etwas ein.

„Mama, du kochst doch heute wieder, oder?"

„Natürlich, Liebes."

„Puh, also heute wieder keinen Brei. Warum schmeckt dein Essen so viel besser als Papas?"

Das schwarze Schaf - German / DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt