Nachwort

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Hallo lieber Leser,

vielen Dank, dass du "Das schwarze Schaf" gelesen hast.

Ich finde es immer wieder interessant, wie sich die Sachen entwickeln. Ich wollte in meiner Hauptgeschichte "Die Dungeonherberge" einen Weg einschlagen, wo Beziehungen vermehrt vorkommen. Dabei stellte sich die Frage, ob ich Emotionen wie Liebe überhaupt schreiben kann. Also entschied ich mich, eine neue Geschichte zu starten, die nur diesen einen Fokus hatte. Dann reihte sich eine interessante theologische Frage mit ein und die Sachen verbanden sich. Denn ich wollte gegensätzliche Charaktere und was ist da besser als der Konflikt zwischen Himmel und Hölle? Ich fing also an, das Buch zu schreiben. Ähnlich wie bei meinem ersten Buch war von Anfang an die erste Zeile und das Ende bekannt.

<Ich hasse diese Welt.>

<Ich liebe diese Welt.>

Es sorgte auch dafür, dass der Hauptcharakter sich entwickeln musste, damit diese 180 Grad Wendung Sinn ergibt. Doch genau diese Entwicklung brachte einen weiteren Aspekt. Ist es nicht gewissermaßen eine Hilfe, wie man aus schweren Zeiten kommt? Also flossen auch einige Ansichten von mir rein, die mir durch einige Zeiten geholfen haben oder generell einen weiter bringen.

Ich hoffe also, dass ich einerseits herausfinden konnte, ob ich starke Emotionen wie Liebe schreiben kann und vielleicht dem einen oder anderen mit der Geschichte durch eine schwere Zeit helfen kann. Ich weiß selbst, wie dunkel das Leben sein kann. Aber ich bin auch auf Theresas Seite, die sagt, dass andere es lachhaft im Vergleich finden würden. Nicht umsonst betitelt die Dritte Welt gerne manche Probleme von uns als Erste-Welt-Probleme. Manchmal reicht es daher schon aus, sich in Dankbarkeit zu üben. Sich also bewusst zu machen, wie gut es einem eigentlich geht. Trotzdem ist es, gerade wenn man Depressionen hat, nicht so einfach. Da die Depression einem einredet, man selbst ist es nicht wert oder alles sei schlecht. Den Zyklus zu brechen, erfordert Kraft. Auch hier gibt es eine Anspielung in der Geschichte. David meinte, er sei es nicht wert ein Held zu sein, was jemand, der depressiv ist, vermutlich sagen würde. Theresa steuert dagegen und sagt, dass es nicht seine Entscheidung ist, sondern ihre. Auch ist es wichtig zu betonen, dass eine solche Veränderung von einem selbst kommen muss. Ich bin mir nicht sicher, ob die Zeile in der Geschichte, das gut genug verdeutlicht hat. Die vielen Tipps und Unterstützungen von außen allein können einen nicht ans Licht bringen. Wenn die Person also die Zeit überwindet, ist es auch ihr Verdienst. Was jetzt natürlich nicht heißen soll, dass man es immer allein machen sollte, da die Hilfe von außen eine wichtige Rolle spielen kann, damit man es schafft. Natürlich bin ich kein Experte auf dem Gebiet. Ich bin mir sicher, dass nicht jeder meine Meinungen teilen wird und mir ist auch klar, dass nicht alles, was mir geholfen hat, anderen helfen wird. Es war auch nicht Ziel des Buchs, sondern ein netter Nebeneffekt.

Aber nicht nur den Leuten mit einer schweren Zeit gibt das Buch eine Hilfe, auch denen, die anderen ins Licht helfen wollen. Gebt immer zuerst auf euch acht und nur wenn ihr selbst es schafft, dann helft anderen. Macht es nicht zu eurer Aufgabe, alle Menschen aus der Dunkelheit ins Licht zu führen. Denn wenn ihr nicht auf euch achtet, werdet ihr selbst zu einem Menschen, der sich in der Dunkelheit verliert. Es gibt so viele Menschen da draußen, die nach außen in Ordnung scheinen, aber tief drinnen eine schwere Zeit durchmachen. Wenn ihr versucht, sie alle zu retten, ladet ihr euch ihre Probleme auf und zieht euch damit selbst mit runter, wenn ihr keinen Ausgleich dafür findet. Nur weil ihr einer Person nicht helft, heißt das nicht, dass sie nicht gerettet wird. Es heißt nur, dass jemand anderes sie später retten wird. Sei es ein anderer Mensch oder vielleicht euer Zukunfts-Ich, wenn es sich wieder erholt hat, oder mehr gelernt hat. Ist es aber nicht trotzdem herzlos, jemanden zurückzulassen? Ich sehe es, wie bei einem Feuer. Die erste Regel ist immer auf seine eigene Sicherheit zu achten. Denn für die Feuerwehr ist es einfacher, wenn sie nur eine Person retten muss als zwei, weil die andere Person es gut meinte und dachte, sie könnte die andere retten. Manche Probleme überfordern uns und wir benötigen daher Experten. Nicht alle werdet ihr also retten können, aber sie werden mit der Zeit gerettet werden.

Das schwarze Schaf - German / DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt