K36 - Sophies Zukunft

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„Und? Wie lief die Verhandlung?"

„Überraschend gut, er hat sich darauf eingelassen. Jetzt muss nur noch die Durchführung gelingen und wir werden sehen, ob er sich an sein Wort hält."

„Dann wären deine drei Probleme gelöst, richtig?"

„Wenn alles gut geht und nur dann, ja."

„Dann sollten wir uns den anderen widmen."

„Anderen? Hast du neue Probleme gefunden?"

„Es ist wichtig, Prioritäten zu setzen. Du hast dich auf die zeitkritischen Probleme fokussiert, was sinnvoll ist. Jetzt, wo sie in Arbeit sind und du Zeit für anderes hast, solltest du die Probleme ohne Frist angehen."

„Die wären?"

„Wie willst du in Zukunft arbeiten? Willst du weiter Nachtwache sein und am Tag nur halb bei der Sache sein?"

„Angenommen Salomon ist beseitigt, dann könnte ich zur Tagesschicht zurückwechseln. Doch dann müsste ich die Zeit mit Sophie aufopfern, das will ich nicht."

„Wie gut hat das für dich bisher funktioniert?"

„Zugegebenermaßen nicht gut, aber sobald sich die Lage beruhigt hat, wird es besser funktionieren."

„Denkst du wirklich, dass danach niemals wieder Wellen kommen?"

„Zumindest werde ich mich nicht noch einmal auf einen Dämon einlassen. Ich habe meine Lehre gelernt."

„Nicht alle Probleme kommen von Dämonen. Hast du vergessen, dass Menschen Kriege führen? Wirst du dann auch die Situation hinbekommen."

„Was schlägst du vor? Was soll ich deiner Meinung nach opfern."

„Beides."

„Beides?"

„Ja, du denkst noch zu sehr Schwarz-Weiß. Du denkst doch sicherlich, entweder ich gebe Sophie oder Schlaf auf?"

„Richtig."

„Was, wenn du von beiden was aufgibst und so, einen Kompromiss machst."

„Du meinst, ich soll nur noch den halben Tag und die halbe Nacht patrouillieren? Dann könnte ich mehr Schlaf bekommen und habe trotzdem noch Zeit für Sophie."

„Zum Beispiel. Möglich wäre auch, dass du gelegentlich wechselst. Also den einen Tag oder Woche die Nachtschicht wählst und dann wieder die Tagesschicht. Ich würde es zwar auch bevorzugen, wenn es immer die gleiche Zeit ist, aber ich möchte dir zeigen, dass es mehrere Varianten gibt. Dann hast du auch mehr Verhandlungsspielraum. Deine Variante hätte auch den Vorteil, dass du vermutlich einfacher einen Aufpasser findest."

„Schaust du nicht nach Sophie zurzeit?"

„Zurzeit, aber vielleicht muss ich euch mal wieder für eine Weile allein lassen. In diesem Fall solltest du jemanden in der Hinterhand haben."

„Verstehe. Letztens konnte ich keinen finden. Ich bin mir nicht sicher, ob es dadurch besser wird."

„Probier es einfach weiter. Manchmal braucht es mehrere Anläufe zum Erfolg."

„Wen schlägst du vor?"

„Jemanden, dem du vertraust. Was hältst du von Friedrich?"

„Er war letztens nicht zugegen. Ich kann es noch einmal versuchen."

„Tu das. Während du weg bist, würde ich noch was anderes in die Wege leiten wollen. Was ist dein Plan für Sophie?"

„Was meinst du?"

Das schwarze Schaf - German / DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt