K-Pop Various x Chubby!Reader OneShots (Deutsch)

Jongho (Ateez) x Model!Reader - Ein einfacher Kuss

Beschreibung: Sie ist ein angehendes Model. Ihre Managerin sucht jede Möglichkeit, damit sie etwas Reichweite generieren könnte. Die Gruppe Ateez braucht ein paar Gesichter für das MV der B-Side. // Eine Kleinigkeit. Zumindest dachte sie das. Bis mehr auf sie zukam, als erwartet.

ca. 2.900 Wörter

Request by SoNjA7559

Ich sollte mir jemanden aussuchen, daher: Jongho. Weil er in der Answer Practice gut im Anzug aussah xD Ich habe mir ein paar Videos angeguckt, aber es ist einfacher Charaktere zu schreiben, wenn man mehr in der Gruppe drin ist. Daher ist er wahrscheinlich eher OOC.

Nach einigen Strapazen im Dezember hatte ich obendrein eine ziemliche Schreibblockade. Mir ist partout nichts eingefallen, also habe ich mir eine Idee aus 2018 genommen, die ich auf meiner Liste notiert hatte. Ich wusste nur nicht, was mein Ich von vor 5 Jahren von mir wollte  >.> Daher ist der Oneshot leider etwas unausgereift... Mir würde auch nichts für eine Fortsetzung einfallen, falls jemand wieder auf die Idee kommt.

Mir fällt es auch schwer, kurze Storys zu schreiben. In der Hinsicht: Ich war auch nie gut im Kurzgeschichten schreiben. Außerdem bin ich eher ein AU-Schreiber. Zumindest mittlerweile.

Ich habe jetzt erst einmal Lust eine Office-Romanze zu schreiben. Falls jemand einen Vorschlag für jemanden mit Big-Boss-Energy hat, nur raus damit xD

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Nervös musterte (D/N) die Umgebung. Man sollte meinen, dass sie sich in ihrem Job schnell an fremden Orten eingewöhnen könnte. Aber eigentlich war das Gegenteil der Fall. Sie war sicherlich kein Fan vom Unbekannten. Ihr Sinn nach Abenteuer war sicherlich genauso wenig, ständig mit neuen Gesichtern konfrontiert zu werden. Manchmal fragte sie sich wirklich, was sie dazu getrieben hatte, sich als Model zu vermarkten... Ach stimmt. Nichts! Grundsätzlich war sie für das Modelmanagement zuständig. Sie vermittelte die hübschen Mädchen. Nicht andersherum.

Ihre ganze Jugendzeit war sie nie das hübsche Mädchen. Niemand schwärmte über sie. Sie erhielt keine Liebesbriefe oder Rosen am Valentinstag. Alles, was man ihr schenkte, waren allenfalls urteilende Seitenblicke. Der Trend schien sich jedoch zu ändern. Schleichend langsam, aber allmählich. Jungen Damen wie ihr war es nun erlaubt, sich schön zu fühlen und es bestand keine Pflicht mehr dem Ideal dieses Landes hoffnungslos nachzueifern. In den letzten Jahren hatte auch Südkorea eine Welle von „Body Inclusivity" erreicht. Und damit tauchte erstmals der Bedarf an Plus-Size-Modeln auf.

Sie war sich noch immer nicht sicher, ob sie sich geehrt fühlen sollte, dass ihre Agentur sie dazu gebracht (gezwungen) hatte, dieser Tätigkeit nachzugehen. Ihr wurde bestimmt die Hälfte ihrer eigenen Mädels weggenommen, nur damit sie dem Modeln nachgehen konnte. Man sollte ja meinen, dass sie sich wenigstens selber managen durfte. Pustekuchen. Auch sie hatte jemanden, der nun für sie zuständig war und ihr unentwegt neue Jobs verschaffte. Sie musste schon zu horrenden Zeiten losziehen, nur um pünktlich bei einem Shooting zu erscheinen. Und zum ersten Mal konnte sie verstehen, warum sie selbst manchmal von den jungen Damen gehasst wurde. Naja. Jeder der schön sein will, muss leiden... oder so in der Art.

Und nun war sie hier. Hier. An einem Set für einen Musikvideodreh. Warum? Das war die nächste große Frage. Eigentlich bedienten sich die Entertainments an ihren eigenen Darsteller. Dieses Mal suchten sie jedoch eine Vielzahl an „Farben und Formen". Das Konzept war wohl, dass egal wie man aussah, jeder verdiente es geliebt zu werden und sich selbst lieben zu dürfen.

Es war sicherlich nicht das erste Konzept, was sie mit dieser Gruppe verbinden würde. Mittlerweile war Ateez kein unbekannter Name in den Kreisen koreanischer Popmusik. Sie waren bekannt für ihre anspruchsvollen Choreographien und ihrer Bereitschaft, sich an neuen Genres zu versuchen. Der Zusammenhalt zwischen ihnen und ihrer Fangemeinde zeichnete sie obendrein aus.

Die Melodie war sicherlich nicht für einen Haupttitel ausgelegt. Sie war deutlich zurückhaltender und sanfter. Für diesen „einfachen" Sidetrack würde es jedoch ebenfalls ein Musikvideo geben. Obwohl „einfach" wohl das falsche Wort dafür war, wenn das Entertainment ein ganzes Stück Arbeit in dieses Projekt steckte.

Irgendwo fühlte (D/N) sich geehrt, hierbei mitwirken zu können. Wenigstens schien sie nicht die Einzige zu sein, die furchtbar nervös war. Hin und wieder hörte sie neben sich ein aufgeregtes Tuscheln. Es kam auch nicht allzu oft vor, dass gerade sie an einer Seite eines Idols arbeiteten, wenn diese selber nicht in der Modelbranche aktiv waren.

„Waaah!" Erschrocken zuckte sie zusammen und stieß einen spitzen Schrei aus. „Aah!" Ein heiteres Lachen hinter ihr. Mit großen Augen wandte sie sich zu der Person, die nahezu einen Herzinfarkt bei ihr ausgelöst hätte. Ein breit grinsender junger Mann stand ihr gegenüber. „Du sahst etwas angespannt aus." Und das sollte helfen?

(D/N) blinzelte irritiert. „Sehe ich jetzt für dich entspannter aus?" Nachdenklich lehnte er den Kopf zur Seite. „Mhmmm. Nicht direkt." (D/N) verschränkte die Arme und sah ihn vorwurfsvoll an. Sein dämliches Lächeln verschwand jedoch für keine Sekunde. Sie musste es ihm lassen... Es machte ihn auf eine gewisse Weise attraktiv. „Es tut mir nicht leid. Zumindest nicht wirklich. Ich durfte deine niedliche Reaktion sehen." Er zwinkerte ihr verspielt zu.

Sie öffnete den Mund, um etwas zu erwidern. Doch kein Ton verließ ihre Lippen... Stattdessen schoss ihr eine unbändige Hitze ins Gesicht. Sein Grinsen weitete sich bei dem Anblick nur noch mehr. „Jongho. Verschrecke unsere Darstellerinnen doch bitte nicht gleich am ersten Tag." Seonghwa klopfte dem Jüngeren auf die Schulter. Eine stille Aufforderung etwas Abstand zu nehmen.

„Ich habe mir nur einen kleinen Spaß erlaubt", verteidigte er sich, schien sich jedoch noch einmal bei ihr mit einem Seitenblick zu versichern. „Mhmm." Seonghwa musterte (D/N)s rotes Gesicht und schmunzelte amüsiert. „Ich sehe schon."

„Junge Dame. Sie sind jetzt dran." Einer der Herren, die hier am Set rauf und runterliefen, wies sie zu den Stühlen, bei denen die MakeUp-Stylisten ihre kleinen Wunder vollbrachten. „Das könnt ihr nicht tun." Die anderen Drei guckten Jungho verwirrt an, der ein todernsten Ausdruck im Gesicht trug. „Wenn ihr sie noch schöner macht, kann ich mich nicht auf die Arbeit konzentrieren."

Das Lachen, was auf seine eigene Aussage hin aus ihm herausbrach, löste bei den anderen beiden Männern nur ein genervtes Augenrollen aus. „Okay, Jongho. Du kannst später weiter flirten." Seonghwa packte ihn an beiden Schultern und schob ihn weiter. „Lass die anderen ihren Job machen." Er warf im Vorbeigehen (D/N) ein entschuldigendes Lächeln zu, die beschämt ihren Blick zu Boden gerichtet hatte.

~...~

Das Musikvideo fokussierte sich auf das Leben einer bestimmten jungen Dame. Sie war sozusagen der „Hauptcharakter". Doch bei jedem Szenenwechsel schlüpfte jemand anderes in diese Rolle. Es war schon ein wenig kitschig. Sie waren jedes Mal von einem oder mehreren der Gruppenmitglieder umgeben, die für sie singen mussten.

Ihre Aufgaben waren eigentlich bisher ganz einfach. Sie musste jegliche Annäherungsversuche ignorieren und weitlaufen. Dafür benötigte auch sie kein großartiges Schauspieltalent. Ihr Charakter musste nur zum Ende der Szene heimlich über beide Wangen grinsen, als ein kleines Anzeichen, dass sie sich geschmeichelt fühlte.

Nur Jongho schien ihr noch immer das Leben schwer machen zu wollen. „Eine Blume für die Schönste von allen." Wieder dieses dämliche Grinsen. (D/N) wollte am liebsten ihr Pokerface bewahren, aber ihre Wangen fühlten sich schon wieder furchtbar warm an. Mit ihren Händen versuchte sie den Rotschimmer zu verbergen.

Die Blüte sah natürlich alles andere als echt aus. Es schien eine der Blumen zu sein, die im Hintergrund in den Vasen drapiert waren. „Darfst du die Dekoration vom Set klauen?", erwiderte sie nur. „Ich darf vieles." Jungho beugte sich näher zu ihr und steckte ihr den Stängel hinter das Ohr. (D/N) schluckte leicht. Sie wusste nicht, wann ein Mann sie das letzte Mal so nervös gemacht hatte.

Ein einheitliches genervtes Aufseufzen. „Mingi!" Angesprochener blieb wie angewurzelt neben ihnen stehen. „Was?!", beschwerte er sich lautstark. „Das hätte so gut werden können!" Hä? (D/N) spähte verwundert an ihm vorbei. Mehrere Personen standen um einen Bildschirm herum, einschließlich der restlichen Bandmitglieder. Einige der Kameras waren auf sie gerichtet.

Moment... hatten sie das Ganze gefilmt? (D/N) versteckte sich kurzerhand wieder hinter Mingi. Sie legte beide Hände auf ihr klopfendes Herz. Dieser Tag allein wühlte sie mehr auf, als ihre gesamten letzten Shootings. Dabei sollte das hier ein „ach so leichter" Videodreh werden – Zitat ihrer Managerin. Und jetzt? Jongho riskierte noch einen frühzeitigen Herzstillstand bei ihr auszulösen. Wenigstens musste er dieses Mal die Konsequenzen seines Handels genauso ausbaden.

~...~

Der Musikvideodreh zog sich über einige Tage. Sie nutzten nicht nur das Set zum Drehen, sondern auch einige Orte verteilt über die Großstadt. Jongho hatte sie auch in der folgenden Zeit nicht verschont. Er behandelte sie, als würden sie sich schon seit einer Weile kennen. Zuerst konnte sie sich nicht erschließen, warum er nur mit ihr so umging, bis ihr es jemand mehr oder weniger erklärte.

„Falls es dich stört, kannst du es ihm sagen. Er ärgert gerne Leute, aber will sicherlich keinem zu nahe treten." Seonghwa war neben ihr aufgetaucht, nachdem ihr Jüngster sie mal wieder mit einem hochroten Gesicht lachend zurückgelassen hat. „Schon gut." Sie kühlte sich mit den Händen die erhitzten Wangen. „Ich bin so ein Verhalten nur nicht gewöhnt... Aber er ist süß... äh es... es ist süß."

Seonghwa schmunzelte ein wenig, als sie ertappt den Kopf von ihm abwendete. „Ich denke er sieht dich im gleichen Licht." Konnte sie nicht einfach im Boden versinken? „Du bist ein Model, richtig?" (D/N) gab ein zustimmendes Geräusch von sich. „Hm. Deswegen kommst du mir bekannt vor. Du bist das Gesicht seiner Lieblings-Skincare-Marke. Wahrscheinlich hat er dich wiedererkannt." Da musste sie wohl ziemlichen Eindruck bei ihm hinterlassen haben. Sie hätte nicht gedacht, dass sie so einen großen Wiedererkennungswert hat.

Im Vorbeigehen drückte ihr auf einmal jemand vom Personal einen Regenschirm in die Hand. Verwirrt verfolgte sie die Person mit ihrem Blick. Neben ihr prustete Seonghwa leise. „Was?" Hatte sie irgendetwas verpasst? „Da haben wir die Darstellerin für die Kuss-Szene." Die bitte was?!

Von einer Sekunde auf die andere wurde (D/N) kreidebleich im Gesicht. „Eine Kussszene?" Hatte sie das im Drehskript überlesen? „Mit wem?" Ihr Gegenüber grinste nur schadenfroh. „Lass dich überraschen."

~...~

(D/N) versuchte krampfhaft Jonghos Blick zu meiden. Es stellte sich als eine ziemlich einfache Aufgabe heraus, da ihr Gegenüber überall hinguckte, nur nicht auf sie. Sie hätte es sich ja denken können, dass er ihr mal wieder gegenüberstehen würde. Wer auch sonst?

Eigentlich rotierten die Darsteller. Keines der „Paare" kam wirklich mehr als zwei Mal dran. Doch bei ihnen schienen sie wohl eine Ausnahme gemacht zu haben. War es, weil sie so gut harmonierten? Keine Ahnung. (D/N) vermutete mittlerweile, es war Absicht. Es wurde nämlich auffällig oft im Hintergrund gekichert.

Seufzend öffnete sie den Regenschirm. Das Setup war dieses Mal ganz einfach gehalten. Der Fokus lag bei diesem Shot auf den Charakteren. Natürlich würde es keinen tatsächlichen Kuss geben. Bevor ihre Lippen sich berühren würden, müsste sie den Schirm vor der Kameralinse fallen lassen.

„Also gut. Wir filmen ein paar Szenen und sehen dann, ob es so passt." Ein paar. Nicht einmal. Nicht zweimal. Mehrere Male. Sie müsste ihm die ganze Zeit in die Augen sehen. Seine Hände spüren... seinen Atem. Ihr Verstand wollte sich weinend in eine Ecke verziehen. Ihr Herz hingegen sah die ganze Sache ein wenig anders. Das schrie begeistert: Ja! Wahrscheinlich plante es schon eine Zukunft, die niemals passieren würde.

„Bringen wir es hinter uns", murmelte sie. Die Nervosität ihres Gegenübers schien sich verringert zu haben, denn er hob nur provozierend die Augenbrauen. „So schlimm?" (D/N) räusperte sich. „Das meinte ich nicht!" Ihre Wangen fühlten sich schon wieder so warm an. Hoffentlich würde man das mit dem ganzen Makeup gar nicht sehen. „Du kannst dir sicherlich auch Besseres vorstellen", versuchte sie sich zu verteidigen.

„Hmm..." Überlegend neigte er den Kopf zur Seite. „Ich weiß nicht." Das Grinsen auf seinen Lippen wurde breiter. „Ich glaube, etwas Besseres fällt mir gerade nicht ein. Obwohl..." Eine pinke Zungenspitze blitzte für einen Moment zwischen den weißen Zähnen auf. „Willst du später mit mir Ramyeon essen?"

Sie blinzelte perplex und starrte ihn für einen Augenblick sprachlos an. „Kannst. Du. Für. Eine. Sekunde. Damit. Aufhören." Mit jeder Silbe verpasste sie ihm einen Stich in die Brust mit dem Zeigefinger. Lachend wich er vor ihr zurück. „Ein Versuch war es wert."

~...~

Sanfte Finger lagen an ihrem Kinn. Die Berührung so zaghaft, dass sie es kaum spürte... und doch kribbelte die Haut an der Stelle. Ihr Atem flach. Sie konnte die Aufregung nicht verbergen. Die Hand glitt über ihre Wange und neigte ihren Kopf zur Seite. Ihr Griff um den Regenschirm verstärkte sich.

Aus dem Augenwinkel bemerkte sie wie die Kamera ein Stück näher kam. Es half ihr dabei, sich an die Realität zu klammern. Ihr Verstand war fast dabei abzudriften. Ihre Augen konnten sich nur noch auf ihn fokussieren.

Die grelle Beleuchtung um sie herum, ließ sein schwarzes Haar im Licht glänzen. Auf seinen rosigen Lippen lag ein leichter Schimmer. Ein sachter Lipgloss, der sie betörend erscheinen ließ. Sie sollte seinem Blick standhalten. Diesem dunklen Funkeln... Aber ihre Augen streiften immer wieder nach unten. In ihr baute sich ein seltsames Verlangen auf.

Die Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf, als sein heißer Atem über ihre Haut streifte. Es prickelte auf ihr wie kleine Nadelstiche. Der warme Luftstoß traf auf ihre Lippen. Ihre Ohren rauschten. Es war süßliche Folter. Der Abstand so klein und doch unüberwindbar. Ihr Mund öffnete sich einen Spalt. Einladend. Ein Sehnen nach seinem Geschmack auf ihrer Zunge.

„Cut! (D/N) vergesse nicht die Augen zu schließen." Die Kamera rückte wieder ein Stück zurück. „Jongho versuche es mit beiden Händen." (D/N) fühlte sich etwas entblößt. Es gab keinen Grund. Sie hatte nichts Peinliches getan. Aber es war ihr unangenehm. Das Herz sprang in ihrem Brustkorb. Ihm nah zu sein unter all diesen starrenden Augen kam ihr falsch vor.

Die Tropfen prasselten unentwegt auf den Regenschirm. Jonghos Oberteil war an den Schultern schon leicht durchnässt. Die ersten Haarsträhnen klebten an seiner Stirn. Er musste sich ihr wieder nähern. Langsame Schritte. Sie saugte die Luft in ihre Lungen, als beide Hände nach ihrem Gesicht griffen. Erneut ließ sie den Kopf zur Seite fallen. Dieses Mal war sie bedacht die Augenlider zu senken.

Wieder der warme Atem. Ihre Sinne kribbelten. Sie spürte ihn. Seine Nähe. Es war komisch ihn nicht zu sehen, doch es war viel intensiver. Ihre Nasenspitzen berührten sich. Ein bisschen... nur noch... Sie ließ den Regenschirm fallen. Der Wunsch erneut verwehrt.

„Hmm. Okay..." Sie gingen wieder ein paar Schritte auseinander. Ihre Blicke klebten aneinander. Unausgesprochene Emotionen lagen in ihnen. „Vielleicht... etwas mehr Leidenschaft. Ja... doch. Das könnte es sein." (D/N) wollte in sich zusammensacken. Sie war sich nicht sicher, ob ihr armes Herz das noch mitmachen würde.

Sie wandte ihm Rücken zu, bevor jemand schrie „Action!". Eine Hand packte ihr Gelenk und drehte sie mit einem Ruck um. Gespielt überrascht weitete sie ihre Augen. Seine Hände fuhren über ihren Hals. Erneut atmete sie tief ein. Ihre Schultern bebten. Konnte er ihren Puls spüren? Schnell... hart pochend. Die Hände glitten zu ihrem Nacken. Sie schloss die Augen. Das „Bitte" lag ihr gefährlich auf der Zunge.

Das Bedürfnis nach mehr blieb wieder unerfüllt. „Cut!" Die beiden sprangen erschrocken auseinander. Das war definitiv nicht der Regisseur. Der Rest der Jungs lachte schadenfroh im Hintergrund, als Jongho genervt aufseufzend seinen Kopf in den Nacken fallen ließ. Das war wohl ihre Rache für heute Vormittag.

Die süßliche Folter wollte kein Ende nehmen. Unzählige Male hatte sie seinen Atem auf ihren Lippen geschmeckt. Die Weichheit seiner Hände auf ihrer Haut gespürt. Seine Augen wirkten dunkler als vorher. Die Iriden verschlungen von geweiteten Pupillen.

Es war entweder einer der Jungs, die irgendwelchen Lärm machten. Hin und wieder war entweder eines der Crewmitglieder oder eine der anderen Darstellerinnen durch das Bild gelaufen. Das alles passierte mit einer Häufigkeit, dass sich (D/N) allmählich wunderte, ob das alles wirklich Zufall war.

Jonghos Haar war mittlerweile vollkommen nass und hing in einzelnen Strähnen in sein Gesicht. Sein Atem deutlich schwerer. (D/N) schmolz innerlich dahin. Er war so ein attraktiver Mann. Seine Zungenspitze fing eine kleine Wasserperle ein, die über seine Lippen rollte. Und er wusste, dass sie ihn unentwegt anstarrte. Den Blick nicht mehr von dem Punkt abwenden konnte. Denn das Grinsen auf seinen Lippen war verrucht.

Der Ablauf hatte sich mittlerweile bei ihr eingeprägt. Trotzdem war sie genauso aufgeregt wie beim ersten Anlauf. Sein Daumen strich unter ihrer Unterlippe entlang. Sie ließ ihren Kopf leicht in den Nacken fallen. Hoffentlich würde sie es nicht erneut wiederholen müssen. Ihre Beine zitterten schon. Sie wollte und wollte... aber konnte einfach nicht.

Ihre innerste Hoffnung blieb nicht länger unerfüllt. Jemand stieß von hinten gegen sie. Ein kleiner Laut entkam ihr. Nicht aus Überraschung. Es war eher aus Erleichterung, als sie einen leichten warmen Druck auf ihren eigenen Lippen spürte. Weich... und samtig.

Unbewusst hob sie ihre freie Hand. Ihre Fingerspitzen strichen hauchzart über seine Kieferlinie. Die Realität rückte weiter in den Hintergrund. Nicht nur für sie, sondern auch für ihn. Jongho fing ihre Unterlippe zwischen seinen eigenen ein. Wieder dieses kribbelnde Gefühl. Es verbreitete sich durch ihren ganzen Körper.

Ihre klamme Hand konnte den Schirm nicht länger halten und er fiel zu Boden. Kühle Tropfen prasselten unbeirrt auf sie herab. Lösten sie aus dieser träumerischen Atmosphäre des Kusses. Moment... Was tat sie hier eigentlich? Wenige Sekunden später riss sie erschrocken die Augen auf. So sollte das sicherlich nicht passieren. Sie sprang einen Satz zurück und hielt sich die Hände vor den Mund. „Sorry", quiekte sie nervös. Jongho schien selber an Ort und Stelle eingefroren zu sein. Er sah starr geradeaus. Die Augen ein Stück geweitet.

Beide schienen einen Moment zu brauchen, um wieder in das Hier und Jetzt zu gelangen. Jongho richtete sich langsam wieder auf. Fast ein wenig bedrohlich wandte er seinen Kopf in Sans Richtung. „Tut mir leid. Da war etwas im Hintergrund und es war direkt im Bild. Ich wollte es schnell wegräumen." San hob abwehrend die Hände und nahm langsam rückwärts Reißaus, da Jonghos Ausdruck alles andere als begeistert aussah. „Sicher, Hyung", schnaubte er.

Seufzend strich er sich das Haar nach hinten. (D/N) schluckte. Womöglich hätte sie seinem Vorschlag zustimmen sollen. Auch wenn es nur ein Spaß gewesen war.... vielleicht wäre ja etwas bei herumgekommen. Am liebsten würde sie sich in seine Arme werfen... aber sie durfte ihn während dieser Szene ja nicht einmal wirklich anfassen.

„Ich hoffe das wir jetzt zum Ende kommen", murmelte (D/N), „Sonst schrei ich gleich." Es war nicht nur ein Spiel mit ihren Emotionen, sondern auch etwas ermüdend. Ihre Geduld wich allmählich. Wenn das so weiterging, könnte sie das Überleben der Kameracrew nicht länger garantieren.

„Habt ihr nicht genug Material mit dem ihr arbeiten könnt?" Jongho sah in Richtung der Verantwortlichen. Die restlichen Jungs grinsten verschlagen, als der Regisseur entspannt abwinkte. „Das hatten wir schon vor einer halben Stunde." Was?

(D/N)s Gesicht trug viele verschiedene Rottöne. Natürlich. Es war so offensichtlich. Sie hätte ihren Instinkten trauen sollen. Die anderen hatten das alles mit Absicht gemacht. Einige der Darstellerinnen klatschten beieinander ein und kicherten leise. „Irgendjemand musste etwas unternehmen, sonst wäret ihr weiter umeinander rumgetanzt."