Auf der anderen Seite der Scheibe ..

Kapitel 10

Alina:

Als Michelle nach 2 1/2 Stunden immer noch nicht da war und mein Zustand zusehends schlimmer wurde, zog ich mich wieder um und legte mich ins Bett. Ich wusste, mir blieb nur noch eine halbe Stunde, bis Niall im Restaurant auf mich warten würde, aber ich glaube nicht, dass Niall es so prickelnd fände, hätte ich das ganze Restaurant vollgekotzt. Ich überlegte, abzusagen. Doch ich brachte es einfach nicht über's Herz. Es würde sich nie wieder eine solche Gelegenheit geben. Dann, plötzlich piepte mein Handy. Ich griff danach und las die SMS, die von Michelle kam: Oh, sorry, Süße. Ich war im Pool und hab die Zeit vollkommen vergessen. Bin in ein paar Minuten bei dir. Michelle <3

Und so kam es dann auch: Michelle kam nach Hause (naja, nach Hause...). Ich hörte nur, wie sie sich an der Tür von jemandem verabschiedete, dessen Stimme der Harrys verdächtig ähnlich sah. Als die Tür ins Schloss fiel, hörte ich Michelle seufzen und sie rufen: „Alina?“

Da tauchte sie schon in der Tür auf und bekam einen Riesenschreck. „Oh Gott! Was ist denn mit dir passiert?“

„Anscheinend bin ich krank. Ich hab gekotzt. Und mir ist schlecht und mein Kopf fühlt sich an, als würde ein Schmied mit seinem Scheißhammer darauf einschlagen.“

„So siehst du auch aus.“

„Ach, wie nett.“

„So bin ich. Kann ich dir irgendwie helfen?“ Sie setzte sich auf die Bettkante.

„Nein... Also, eigentlich schon. Niall wollte heute Abend mit mir Essen gehen... aber ich kann nicht. Mir geht es super dreckig und ich seh verdammt noch mal mega scheiße aus.“

Sie nickte verständnisvoll, bis ihr etwas bewusst wurde. „Warte – Du meinst, Niall Horan wollte..nein!? Und du hast kein Wort gesagt!?“

Ich zuckte ungerührt mit den Schultern. „Ich musste doch selber erst einmal darüber klar werden. Er denkt wahrscheinlich sowieso, ich bin total die Schlampe, wegen deinem Edward-Kommentar.“

Mittlerweile war ich mir über die Folgen bewusst geworden. Es war nicht gut, wenn er dachte, ich hätte einen Freund und würde mich trotzdem mit ihm treffen.

„Oh. Oh. Sorry.“

„Schon in Ordnung. Bitte, geh einfach schnell dorthin, es ist in 5 Minuten 7 Uhr. Wir wollten uns um 7 im Hotel-Restaurant treffen..“

„Was? Oh. Klar, Alina, ich bin schnell wie der Blitz.“ Und schon verschwand sie im Türrahmen und ich hörte die Tür ins Schloss fallen.

Michelle:

Ich rannte zum Aufzug und stolperte dabei fast über meine eigenen Füße. Der Fahrstuhl-idiot begaffte mich belustigt und ich zischte: „Nun, mach schon. Ich hab's eilig!“

Er zuckte zusammen, und fragte: „Wo geht's denn hin?“

Doch dreist drückte ich einfach selbst die Knöpfe und wippte ungeduldig mit dem Fuß. Stock 3. Wir hielten an. Aber ich hatte auf Lobby gedrückt! Menschen stiegen ein. Toll, im nächsten Stock das Gleiche. Menschen stiegen ein, Menschen stiegen aus. Zu allem Überfluss war der Aufzug selbst schon langsam und dann wurde auch noch ein kleines Kind fast von den Türen erfasst. Warum war es auch so dumm und stellte sich mitten rein? Ich hätte es fast weggeschubst, und musste echt an mich halten, die Mutter nicht zusammenzuschreien.

Niall:

Ich sah auf meine Armbanduhr. Vier nach Sieben. Ich schluckte. Sie war bestimmt nur nicht pünktlich. Ich war ja auch nicht immer pünktlich. Außer zum Essen.