Kapitel 12

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Alina:

Ich sah als erstes in den Spiegel. Puuh. Ich sah einigermaßen in Ordnung aus und nachdem ich meine Haare mit der Bürste gebändigt hatte, sah ich sogar wieder recht normal aus. Ich schminkte mich und danach fühlte ich mich viel besser. Ich zog mir aber ein schwarzes Top an, dass zwar einen recht tiefen Ausschnitt hatte, aber dafür nicht bauchfrei war.

Nachdem ich den Zettel von Michelle grinsend zur Kenntnis genommen hatte und ein – zweimal in ein Brötchen gebissen hatte, klingelte es.

Ich öffnete die Tür und war so erleichtert, mich frisch gemacht zu haben, da Niall vor der Tür stand und mich angrinste.

„Hey“, sagte ich und öffnete die Tür noch weiter.

„Hi.“

„Ist irgendwas bestimmtes?“, erkundigte ich mich und versuchte, dabei süß zu klingen.

„Ja. Nein. Du.“ Ich hielt kurz inne bei den Worten. Dann biss ich weiter in das Brötchen, bis es auf einmal weg war. Oh.

„Du hast ein anderes Oberteil an“, fiel Niall grinsend auf, „Mir gefiel das andere eigentlich ganz gut.“

„Ja, ist klar.“

„Geht's dir besser?“

„Ja.“ Doch noch während diesem Ja wurde mir auf einmal schwindelig und alles um mich herum drehte sich. Ich kippte um, doch Niall fing mich sofort auf.

„Wenn du das als besser ansiehst, hast du echt verdrehte Ansichten.“

Ich spürte kaum etwas mehr und nahm fast nichts mehr wahr. Mir war unglaublich schwindelig und das einzige, was ich wahrnahm, war, dass Niall mich zum Bett trug und mich vorsichtig reinlegte.

Ich spürte seine Hand in meiner und seinen Arm um meine Schulter. Das war das letzte, was ich wahrnahm, bevor ich ohnmächtig wurde.

Als ich aufwachte, war Niall noch immer an meiner Seite und streichelte mir behutsam übers Haar. „Wieder wach?“ Ich nickte. Mir war schwindelig.

„D-danke.“ Er nickte lächelnd.

„Wofür? Ist doch selbstverständlich..“, sagte er.

Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Das ist es nicht.“ Dann grinste ich. „Ich sehe also süß aus, wenn ich schlafe?“ Verlegen sah er weg. „Ja.“ Ich hob eine Braue. Wenigstens verleugnete er das nicht.

Ich wurde wahrscheinlich rot, aber das Risiko ging ich ein. „Und ich find's süß, dass du dich um mich kümmerst.“

Und dann trafen sich sein und mein Blick. Er stand vom Bett aus und ich bemerkte, dass er seine Schuhe ausgezogen hatte. Er war ohne Schuhe aufs Bett gegangen. Wie vernünftig.

Niall kam ein paar Minuten später mit einer dampfenden Tasse in der Hand wieder.

„Tee“, sagte er und hielt ihn mir hin, „Trink.“

„Was sind wir heute einsilbig“, neckte ich ihn und trank vorsichtig von der heißen Flüssigkeit.

Den Tag verschlief ich fast komplett, ohne eine Sekunde an Michelle zu denken. Was war ich nur für eine Freundin.

Auf der anderen Seite der Scheibe ..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt