Michelle:Niedergeschlagen kehrte Nick zurück und sagte: „Ich glaube, Niall und Alina haben genug. Ich auch.“ Ich bemerkte das blaue Auge, dass auf einmal Nicks hübsches Gesicht schmückte.
„Was ist passiert?“, wollte ich wissen, doch Nick wollte nicht darüber reden und verließ ohne ein weiteres Wort die Disco. Toll. Alleine mit Harry, Louis, Liam und Zayn. Und den misstrauischen Mädchenaugen, denen Harrys Arm auf meiner Schulter gar nicht gefiel. Ich ignorierte sie so gut es ging und genoss das Gewicht von Harrys Arm. Die Geste war in den letzten Tagen so selbstverständlich geworden, dass ich im Moment in Glücksgefühlen schwimmen könnte.
Harry:Es war nicht so, dass ich das wasserstoffblonde Mädchen mit den roten Lippen nicht wiedererkannt hätte. Schon seit einer halben Stunde stand sie da mit ihrer rothaarigen Freundin und stalkte uns geradezu. Doch ich wollte Michelle nicht unnötig aufregen, und wenn sie glücklich war war sie am süßesten. Doch, na ja, da kamen Joleen und Caroline schon auf uns zu.
Erst bemerkte Michelle sie trotzdem nicht, so versunken war sie in Gedanken. Dann schien sie wie aus einer Trance erwacht und sah die Mädchen näher kommen.
„Das sind doch-“ Es war nicht das erste Mal seit dem Meet & Greet, dass ich sie wieder sah. Sie wohnten im Hotel direkt neben unserem und besuchten auffällig oft unsere Lobby.
„Hey, ihr. Erinnert ihr euch noch an uns?“, fragte Caro.
Ich wollte erst so tun, als ob ich keine Ahnung habe, wer die waren, doch ich konnte nicht lügen.
Kalt sagte ich: „Ja.“
Leise fügte Michelle hinzu: „Leider.“
„Natürlich“, bemerkte Joleen, „wenn sie sich an die erinnern, dann erinnern sie sich auch an uns.“
Michelle ballte ihre Faust und zog die Augen zu Schlitzen zusammen.
„Dürfen wir uns zu euch setzen?“, fragte Caro lieblich.
„Nein“, zischte Michelle augenblicklich und lächelte so bitter, dass mein Herz sich zusammenzog.
„Tja“, erwiderte Joleen kühl, „ich wette du bist denen auch nur eine Klette am Fell.“
Michelle spannte sich in meinen Armen an und rückte ein Stück von mir ab.
Michelle:Langsam stellte sich mir wirklich die Frage, ob es zu viel von Harry verlangt war, dass er mich verteidigte. Ich meine, diese beiden Schlampen zickten hier rum als wären sie das Wichtigste auf der Welt und Harry machte bloß gute Miene zum bösen Spiel. Was sollte das denn jetzt? War ich ihm etwa schon wieder peinlich? Das war ja echt super süß. Ich rückte enttäuscht von ihm ab und schob seinen Arm von meiner Schulter. Ich hatte keine Lust mehr.
„Ich geh mal zum Hotel zurück. Irgendwer muss ja aufpassen, dass Niall und Alina keine Dummheiten machen“, sagte ich. Sollte Harry sich doch mit diesen Flittchen vergnügen, wenn er wollte. Mir doch egal. Trotzdem versetzte es mir einen Stich, als er nicht versuchte, mich aufzuhalten, als ich meine Tasche nahm und wie eine Dramaqueen das Feld räumte.
Harry:Michelles Verschwinden war mir ein Rätsel. Warum war sie jetzt wieder so kalt und abweisend? Hatte ich irgendwas getan? Nachdem ich intoniert und desinteressiert ein paar Flirtversuche von Joleen abgewehrt hatte, ließ es mir nicht länger Ruhe. Ich verabschiedete mich, stand auf und ging zum Hotel zurück, um Michelle zu suchen.
Michelle:Ich mag gesagt haben, dass ich zum Hotel zurückgehen würde, doch stattdessen nahm ich die Straßenbahn Richtung London Eye. Ich war frustriert und enttäuscht, und nachts leuchtete London Eye in allen nur erdenkbaren Farben, das würde mich vielleicht aufmuntern. Aber auch nur vielleicht. Vielleicht blieb vielleicht und je näher ich kam, desto mehr verwandelte sich dieses vielleicht in ein wohl kaum und das wohl kaum in ein vonwegen. Wie konnte Harry nur? Was hatte diese blondierte Prostituierte was ich nicht hatte?
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Auf der anderen Seite der Scheibe ..
RomanceAlina und Michelle (beide 18) freuen sich schon seit Ewigkeiten auf den Sommer, den sie zusammen in London verbringen. Doch Alina ahnt den Grund nicht, weshalb Michelle dann doch nach London und nicht nach Sizilien wollte: In London gibt One Directi...