Kapitel 1 - Erde an Lou

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Picture credit @ Rollingstone Magazin
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„Ssccchhhaatttzzz", rief ich jetzt schon zum dritten Mal, wo um Himmels Willen ist er denn jetzt schon wieder abgeblieben. Es ist ja nicht so, als könnte er in unserer Dreizimmerwohnung verloren gehen. Ich hatte bereits das Badezimmer, das Schlafzimmer und das Wohnzimmer hinter mir. Auch in unserem Arbeits-/Gästezimmer war er nicht aufzufinden. Kurz schaute ich auf den Schreibtisch und grinste vor mich hin. Wenn er nur wüsste, dachte ich mir und wendete den Blick ab und suchte weiter nach ihm.

In der Küche hatte er ja quasi „Aufenthaltsverbot" zur Sicherheit aller wohl bemerkt. Wie viele Pfanne und Töpfe wir schon entsorgen oder unsere Nachbarn die Feuerwehr rufen mussten, weil Rauchschwaden aus dem Küchenfenster waberten. Dennoch schaute ich kurz hinein. Schüttelte kurz schmunzelnd den Kopf, welch ein Bild mich mir da bot, war einfach göttlich.

Da saß er an der Theke, mit einem Zettel vor sich und einem Stift in der Hand, den er immer wieder hin und her wippte. Er seufzte mehrmals auf, schien mich nicht zu bemerken. Scheinbar war er gerade wieder in seiner eigenen Welt abgetaucht. Es passierte immer mal wieder.

Ihr fragt euch bestimmt, woran ich bemerkte, dass er sich in seiner Welt befand?! Er hatte seine Zunge leicht zwischen die Zähne und Lippen eingeklemmt und starrte auf einen Punkt an der Wand

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Ihr fragt euch bestimmt, woran ich bemerkte, dass er sich in seiner Welt befand?! Er hatte seine Zunge leicht zwischen die Zähne und Lippen eingeklemmt und starrte auf einen Punkt an der Wand. Er macht es immer, wenn er träumte oder schwer über etwas nachdachte.

Er sagte mir aber nie an, was er da dachte. Entweder kam so etwas wie „Ich kann mich nicht mehr erinnern" oder „kann ich dir nicht sagen". Es tat weh, da ich ein gebranntes Kind war. Obwohl er es wusste, schien er mir nicht zu einhundert % zu vertrauen. Auch ich habe ihm einen Teil meiner Vergangenheit verschwiegen, denn ich glaube, er würde mich dann mit anderen Augen sehen. Ich bin dann wohl nicht besser als er.

„Hey Schatz ... ", es kam keine Reaktion von ihm. Nun seufzte ich auch auf, machte noch zwei langsame Schritte auf ihn zu. „Louis" versuchte ich es erneut.

Innerlich grummelte ich etwas, er war wirklich sehr in seinen Gedanken vertieft. Neben ihm könnte eine Bombe hochgehen und er würde einfach weiter auf einen Punkt starren. Man könnte ihn auch einfach hochheben und woanders hinbringen. Die Reaktion wäre gleich null. Oh, die Idee gefiel mir, vielleicht sollte ich mir mal einen Spaß daraus machen. 🤭
Aber so bin ich doch gar nicht. Oder doch?

Es war nur noch ein kleiner Abstand zwischen uns. Um ihn nicht ganz zu sehr zu erschrecken, hauchte ich ihm kurz ans Ohr. Louis zuckte nur minimal zusammen. Also entschied ich mich, ihm leicht ein „Erde an Lou" ins Ohr zu raunen und setzte ihm einen kleinen Kuss an seinen Sweet Spot hinters Ohr, ließ dann meine Lippen dort liegen und erhöhte leicht den Druck. Ich konnte die Wärme spüren, die von ihm ausging, die ich so sehr liebte.

Endlich kam eine Regung von Louis. Er lehnte sich meinen Lippen entgegen, ein kaum hörbares „mmmhhh" kam von ihm. So ganz war mein Liebster noch nicht in der realen Welt angekommen. Wie bekam ich ihn jetzt wieder in Zeit und Raum zurück. Jeder wusste, dass ich von der ruhigeren Sorte war. Ich wollte immer, dass es Lou und meinen Freunden gut ging. Aber ich musste noch los und einkaufen.

Leicht zuckten meine Mundwinkel hoch, mir kam noch eine Idee. Mit der Nasenspitze fuhr ich leicht über seinen Hals, setzte hier und da noch ein paar kleine Küsse und sog dabei Louis Duft ein. Er riecht einfach nach zu Hause. Ich hatte ihm nie erzählt, wie sehr ich es mochte. Aber ich war mir sicher, dass er es wusste. Es schaute mich dann immer wissend an, wenn er mich dabei erwischte. Ich brummte „Boo, Liebling" an seinen Hals, biss minimal hinein.

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Lou saß innerlich grinsend auf einem Barhocker an der Küchentheke. Er war schon bei „Erde an Lou" wieder im Hier und Jetzt angekommen. Allerdings mochte er auch, wie liebevoll Harry versuchte, ihn aus seiner Welt zurückzuholen. Die kleinen Küsse an seinen Hals, wie Harry immer heimlich an ihm schnupperte und dachte, er würde es nicht merken. Seien wir mal ehrlich. Auch er roch gerne an Harry oder eher gesagt: er liebte Harrys Geruch dermaßen, kein Wunder, dass immer wieder Shirts, Hoodies oder auch Schals von ihm in den Besitz zu Lou wanderten. Aber immer nur so lange, wie alles nach Haz roch.

Spätestens beim Harrys kleinen Liebesbissen seufzte Lou verliebt auf. „Haz!", raunte nun Louis und drehte sich zu seinem Freund um. Grüne Augen musterten ihn liebevoll. „Lou, endlich bist du wieder bei mir." Leicht kicherte ich, „sorry Love, ich bin von den Urlaubsvorbereitungen in einen Tagtraum abgedriftet" und zog Haz in eine Umarmung, schaute ihn kurz entschuldigend an und hauchte ihm einen Kuss auf seine Lippen.

Harry erwiderte ihn kaum Millisekunden später. Der Kuss blieb ruhig und ein paar Sekunden später lösten wir uns voneinander. „Harry, was möchtest du denn von mir", fragte ich ihn leise, währenddessen schmiegte ich mich mehr an ihn und schob meine linke Hand unter sein Shirt und streichelte mit den Daumen über seine warme und weiche Haut. Ich wollte die kuschelige Stimmung nicht zerstören. Vermutlich wollte ich auch einfach nur Harry bei mir haben.

Kurz darauf zuckten Harrys Mundwinkel und seine Grübchen bildeten sich, wie ich sie doch liebte. „Lou ... tut mir leid", räusperte er sich, "aber dafür habe ich gerade keine Zeit" und zog meine Hand bedauernd unter seinem T-Shirt hervor. Kurz meinte Lou irgendetwas wie „aber nachher" gemurmelt zu hören. War sich aber nicht sicher.

„Mmaaannn Haz, du hast die Stimmung zerstört", schnaubte ich. Kurz zwinkerte er mir zu, bevor er sich wieder räusperte. „Lou, ich wollte nur schnell die letzten Sachen für den Urlaub einkaufen, du weißt doch „Krimskrams" halt."

Einen Moment später schielte Louis auf den kleinen Zettel, der noch auf der Theke lag. „Ich habe gerade noch die Einkaufsliste geschrieben, es wäre toll, wenn du mir den Rest, den ich benötige, noch mitbringen könntest", entgegnete ich ihm. „Na klar, Love mache ich gerne", sagte Harry und schnappte sich den Zettel und stopfte ihn in seine Gesäßtasche. Hauchte mir noch ein Kuss auf die Nasenspitze und schon war er unterwegs.

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So ihr Lieben hier der Einstieg zu meiner ersten Story. Seit bitte nicht so hart zu mir, ich habe eine bekennende das/dass Schwäche. Auch wenn ich alles mehrmals durchgelesen habe, kann es durchaus zu ungewollten Autokorrekturen (dafür liebt ihr mich) und Buchstabendrehern kommen. Denn seine eigenen Fehler sieht man meistens nicht.

Vielleicht lasst ihr einen Kommentar und/oder einen Vote hier, darüber würde ich mich wirklich sehr freuen. Lieben Gruß.

Liebesurlaub der etwas anderen Art - LS [AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt