Kapitel 36 - die Sanduhr

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„Da, da, das ist ein Ring, Lou", murmele ich aufgewühlt. So viele Emotionen prasseln auf mich ein.

„Ja, das ist ein Ring, Harry", schmunzelt er. Ich höre es genau in seiner Stimme. Aber es ist eher dieses belustigte Schmunzeln, nicht dieses auslachende Schmunzeln. Dann verstummt Louis, er mustert mich.

Ich sehe ihn unsicher an. Ist das ein Test? Oder meint er es ernst? Warum schmunzelt er? Und sagt nichts weiter. Gefühlte Minuten passiert einfach nichts.

Stille - wir liefern uns schweigend ein Blickduell. Ich drehe hier gleich durch.

Ich kann jedes einzelne Sandkorn in der imaginären Sanduhr sehen, so langsam läuft gerade in meinem Kopf die Zeit ab.

„Boo, ..." beginne ich zaghaft, damit diese unerträgliche Stille etwas aufhört.
„Haz, ...", antwortet er mir.
Danach ist wieder Stille.

Kann er bitte irgendetwas sagen? Ich werde hibbelig und meine Beine beginnen zu zucken.

Er atmet tief ein und endlich regt er sich. Er gleitet von der Bettkante und kniet auf einem Knie nieder. Er macht tatsächlich einen Kniefall vor mir. Mein Herz setzt für den Bruchteil einer Sekunde aus und dann pocht es heftig mit seinem Louis Schlag weiter. Ich atme hastig, beinahe zu hastig. Geschieht das wirklich? Das ist unmöglich. Ich muss träumen, ich träume ganz sicher.

Ich zwicke mich selbst.
„Autsch", zische ich auf.
Louis lacht. Er lacht sein HAHA Lachen. Nicht böse gemeint, aber ich weiß, welches Lachen es ist.

Dann räuspert er sich, nimmt meine Hand. Ich glaube, ich werde gleich ohnmächtig. Mein Atem ist flach, beinahe halte ich die Luft an. Er streichelt unentwegt mit dem Daumen über meine Hand.

„Ich liebe dich, ich liebe jede Seite an dir. Deine Zurückhaltung und dann wieder deine kühne Art, die du so selten zur Schau stellst, deine schlechten Scherze, wie du mit anderen umgehst. Ich könnte noch so vieles nennen, aber im Endeffekt liebe ich dich, und du zeigst mir in jedem Moment, auf jede erdenkliche Weise, dass du mich liebst. Ein einziger Blick genügt, und ich schmelze dahin, auch wenn ich es nicht immer zeige", flüstert er zärtlich.

„Du bist einfach der EINE für mich" und das sagt mit solchem Nachdruck, dass ich rote Wangen bekomme.

Deshalb möchte ich dich fragen „Willst du mich heira..."

"JA, JA, und mein Gott, JA!", rufe ich laut mit Tränen in den Augen, und ziehe Louis fest an mich. Ich küsse ihn, uns beide um den Verstand. Mehr brauche ich nicht. Mein Herz schlägt im Louis-Schlag, kräftiger denn je.

„Darf ich?", nuschelt Louis mir an die Lippen und ich bemerke ein kühles Metall an meinem Finger.
„Unbedingt", ich grinse beinahe im Kreis. Louis schiebt mir den Ring über den Finger und küsst ihn. Und dann mich. Allein diese Geste zeigt mir, dass er der Richtige ist.

 Allein diese Geste zeigt mir, dass er der Richtige ist

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