Liebesurlaub der etwas anderen Art - LS [AU]

Kapitel 31 - Die Wiedergutmachung

Louis erwacht erst gegen Mittag und fühlt sich überraschend gut. Er hat bereits mit einem heftigen Kater gerechnet, doch so ist das nicht. Es ist genau so, wie der Kellner im Restaurant es beschrieben hat: nichts weiter als ein tiefer Schlaf. Vielleicht ein etwas verrückter Traum, aber dennoch gut, so gut, dass es Louis ein Schmunzeln in sein Gesicht zaubert.

Er streckt sich, sucht mit der Hand nach Harry und tastet ins Leere. Das Kissen war bereits kalt, was bedeutet, dass Harry schon seit einiger Zeit nicht mehr neben liegt. Allein aufzuwachen war nie angenehm, besonders an diesem Tag. Mit einem Seufzer öffnet er ein Auge und blickt sich um. Dort entdeckt er ein kleines Post-It von Harry.

Er blickt auf sein Smartphone und somit auch auf die Uhr. „Oh, es ist bereits so spät." Mit diesem Gedanken beginnt er langsam seinen Tag und erhebt sich mit einem Ächzen aus dem Bett.

Heute steht die Mission „Date mit Harry" auf meinem Programm. Die Enttäuschung gestern spiegelte sich sehr in seinem Gesicht, sehr deutlich, als klar wurde, dass es kein Pärchen-Date war. Harry mag diese 'schäbige Pärchenscheiße' sehr. Ich bezeichne es so, aber es ist immer liebevoll gemeint. Das weiß Harry und auch unsere Freunde. Ich mag es tatsächlich auch, solange es nicht zu viel wird.

Aber ich bitte euch, als würde mir jemals Harry zu viel werden.

Leicht fröstelnd lief ich ins Bad, meine persönliche Heizung war nicht da, um mich zu wärmen. Sehnsuchtsvoll seufze ich auf und stelle mich unter die Dusche, das Wasser fiel in einer angenehmen Temperatur auf mich herab. So konnte ich recht gut überlegen, was ich für das Date planen könnte. Durch das halb geöffnete Fenster konnte ich die Vögelchen draußen zwitschern hören und die salzige Meeresluft schwappt herein.

Das Duschgel verreibend kommt mir gerade, zumindest der Einfall für das Essen. Das Drumherum fällt mir bestimmt auch noch ein. Ich brause mich ab, nehme das vorgewärmte Handtuch von der Heizung. Harry hat es mir hingehängt. Er denkt immer an mich. Es ist so schön muckelig. Auch wenn es hier relativ warm ist, friere ich immer recht schnell.

Ich ziehe mich an, dann wollte ich zum Markt laufen, zu meinem Glück findet dieser heute auch statt. Der Markt ist zweimal wöchentlich hier um die Ecke. Mal schauen, ob ich alles bekommen werde. Ich google bereits die spanischen Begriffe für die Lebensmittel, die ich benötigen würde. Sollte es an der Sprachbarriere scheitern, würde ich in den Supermarkt gehen.

Mit Geldbörse, diversen Einkaufsbeuteln und dem Telefon gehe ich los. Der Markt würde bald schließen. Sicherheitshalber habe ich mir einen Einkaufszettel geschrieben. Nicht auszudenken, wenn ich eine Zutat vergessen würde. Ich hoffe so sehr, dass er sich darüber freut.

Ich komme an und die meisten Stände sind bereits geschlossen. Ich seufze auf und muss wohl ein recht verkniffenes Gesicht gemacht haben, denn mich spricht eine ältere Frau von einem Stand an.
„Kann ich dir irgendwie helfen?!", fragt sie mich.
„Ich brauche das hier alles von der Einkaufsliste" und halte ihr mein Handy vor das Gesicht. Sie liest sich alles durch und dann erklingt ihre Stimme ziemlich laut und wirft mit mallorquinischen Wörtern um sich. Einige Standbetreiber stellten ihre Einräumarbeiten ein und wuselten in ihren Körben. Nach zehn Minuten habe ich meine ganze Einkaufsliste abgehakt.
Nun hoffen wir mal, dass der Serrano-Schinken als Ersatz funktionieren wird.