Liebesurlaub der etwas anderen Art - LS [AU]

Kapitel 2 - Louis isst einen Avocado Toast

Übrigens gibt es auf Instagram ( nina2776_wp ) immer einen kleinen Teaser vor der Veröffentlichung des nächsten Kapitels.
****
Anbei noch für euch ein Video über Avocados 😉

~~~~~~~~~~~

Ich schnappte mir also schnell Zettel, Schlüssel, Handy und Geldbörse, warf alles in meine blaugrüne Umhängetasche hinein. Lou hatte sie mir geschenkt, es war sogar sein erstes Geschenk überhaupt an mich, die ich natürlich auch wie meinen Augapfel hütete. Er hatte sie noch einem Smiley verschönert, die Augen waren zwei „X". Obwohl es nur ein Smiley war, bedeutete mir die Tasche alles.

Schnell huschte ich ins Auto, stellte die Tasche auf den Beifahrersitz und schnallte sie an und murmelte „Safety First".

Mein erster und eigentlich auch einziger Weg führte mich direkt in die Drogerie. Diese hatte nur noch fünfundvierzig Minuten offen und ich saß quasi auf heißen Kohlen. „Na prima", murrte ich, ich hatte die „rote Welle" erwischt. Lous „Aufwecken" hat mich deutlich mehr Zeit gekostet, als ich dachte. Ich war kurz im Gedanken an mein Vorhaben für heute Abend, als ich eine Vollbremsung machen musste, mir hatte doch wirklich jemand die Vorfahrt genommen. Seufzend schaute ich auf meine Tasche, „was ein Glück habe ich dich angeschnallt", flüsterte ich mir selbst zu.

Würde Louis hier bei mir im Auto sitzen, würde er wieder vor sich her fluchen. Von „fooking Ampeln" bis „Wo hast du deinen Führerschein gemacht, du Vollpfosten" wäre alles dabei. Und dies waren nur die harmlosesten Ausdrücke von ihm, ich würde es kopfschüttelnd, aber dennoch grinsend hinnehmen. Und meine Wenigkeit hätte höchstens ein Heiliger Kuhmist von sich gegeben.

Wenige Minuten später traf ich bei der Drogerie ein. Ich hatte Glück mit dem Parkplatz, direkt vor dem Geschäft war einer frei. Ich schnallte meine Tasche ab, dachte gerade noch daran, die Parkscheibe zu stellen und schloss mein Auto ab. Im Augenwinkel nahm ich noch den Parkplatzkontrolleur wahr. Puh, was ein Glück dachte ich mir: das Knöllchen wäre mit mindestens zwanzig Euro ausgefallen. Die konnten Lou und ich hervorragend im Urlaub in eine Flasche Wein investieren oder eher eine kleine Flasche Wein für mich und ein Bier für Louis.

Die automatischen Türen der Drogerie öffneten sich und ich schlüpfte durch, kurz überlegte ich, ob ein Körbchen reichen würde oder ich lieber einen Einkaufswagen nehmen sollte. Ich entschied mich aber für das Körbchen. Nicht dass ich wieder eskalierte. Louis schüttelte immer den Kopf, wenn ich mit mehr von der Drogerie nach Hause kam, als wir eigentlich benötigten.

Aber ehrlich - wer kauft wirklich nur alles ein, was auf dem Einkaufszettel steht.

Der Einkauf hier eskalierte wie in einem schwedischen Möbelhaus, man wollte nur ein paar Teelichter kaufen gehen, ... ihr wisst schon, was ich meine.

Gleich im ersten Gang traf ich den Marktleiter und meinen besten Freund. „Niall", rief ich. Er drehte sich um und schaute mich mit einem Lächeln an, was allerdings seine Augen nicht erreichte, was war denn los mit ihm?
„Hey Harry, na wie geht es dir?!"
Niall reckte sich und schaute um mich herum, „ist Louis auch hier, ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen".

Kurz lachte ich auf „Im Ernst Niall?! Eher friert die Hölle zu oder Louis isst einen Avocado Toast." „Ok ok Du hast ja recht, also ist alles ok bei euch?!"
„Ja", erwiderte ich, „wir fahren oder eher, wir fliegen morgen in den Urlaub und ich brauche noch Krimskrams, du weißt schon", meinte ich. „Aber wenn wir zurück sind, kommst du mal zum Abendessen vorbei, übrigens wärst du so freundlich und holst doch die offenen Lebensmittel morgen bei uns ab?" Nialls Augen leuchten bei dem Wort Essen kurz auf. Seine sonst so strahlend blauen Augen, die btw. niemals an Louis seine heranreichen würden - okay, ich bin auch nicht ganz objektiv, sahen etwas matt aus.

„Niall, ist alles in Ordnung?!" Die Zeit nahm ich mir jetzt, Freunde sind wichtiger als der Einkauf gerade.
Er seufzte auf „Amelia" und schaute mich bedröppelt an, „ich habe sie mit einem anderen gesehen, ziemlich innig".
Ich drückte seine Schulter, „vielleicht ist es ein alter Bekannter, Ni".
Er schüttelte mit dem Kopf, „ich glaube nicht, sie sahen schon sehr, sehr innig aus".
Ich blies Luft aus meinen Wangen, „wenn du mich brauchst, du weißt, ich kenne alle Methoden, jemanden spurlos verschwinden zu lassen" schmunzelnd sah ich Niall an, der schon wieder etwas grinste.
„Ich weiß Haz, du brauchst nur einen Teppich, einen Spaten und den Gebissreiniger. Der übrigens gerade im Sonderangebote ist, was rede ich denn da" und griff mir entrüstet an den Kopf. „Wenn ich dich nicht seit der Grundschule kennen würde, würde mir die Aussage echt Angst machen".
Ich lachte und zwinkerte ihm zu. „Oder" Harry hob den Zeigefinger „Wir fragen das  TeamSpaten " und wedelte währenddessen mit dem Einkaufszettel rum. „Ähm, also ich glaube, so schlimm ist es dann doch nicht, aber ich komme darauf zurück. Aber was soll der Zettel Harry, wolltest du Inventur in meinem Laden machen, du kannst das nächste Mal gerne helfen" und deutete auf den beidseitig beschriebenen Zettel.

„Niall", jammerte ich und schaute auf die Uhr. „Kannst du mir helfen, in der Zeit schaffe ich es kaum, meinen Kram zusammen zu suchen. Ich habe noch einen Zettel von Lou, kannst du mir helfen?!" Harry drückte mir den Zettel einfach in die Hand und verschwand schon im nächsten Gang. Ich schüttelte nur den Kopf und zuckte mit den Schultern.

„Nun gut, was hat Lou den alles aufgeschrieben" und faltete den Zettel auseinander.

~~~~~~~~

Ja, ich schnalle meine Tasche an 🙈
A) meine Tasche war mal so schwer, dass die Gurtanzeige an ging, Nebeneffekt: sie fliegt nicht nur die Gegend bei einer etwas festeren Bremsung.
B) ich schnalle sogar die abgeholten Pizzakartons an, keiner möchte Pizza essen, die einmal quer durchs Auto gerutscht ist.
C) vielleicht, aber nur vielleicht schnalle ich auch ab und zu die Brötchentüte an.

Aber 🤫

Welche Angewohnheiten habt ihr so?