Liam schüttelte sich kurz, als wäre er gerade wieder in der Realität angelangt. Er schaute zu Zayn, Louis und dann zu Harry, wobei Louis ihn mit zu Schlitzen gezogenen Augen ansah.
„Oh!", kam es aus dem Mund. „Ähm, sorry" und kratzte sich unbehaglich am Kopf. Er schaute noch mal zu Harry, kniff nochmal kurz die Augen zusammen. Sollte es sich trauen, ihn anzusprechen? Es ist schon eine Weile her, war er es wirklich? Er wollte ihn fragen, sie hatten sich früher so nahe gestanden. Er haderte mit sich. Doch er fragt jetzt, ob er es wirklich sein sollte, dann musste er sich jetzt einfach trauen.„Entschuldige, aber kennen wir uns", kam es gleichzeitig aus Harrys und Liams Mund. Beide verstummten kurz, dann grinsten sich beide sich an. „Brighton, Sommerlager 2014" sagten beide wieder zur gleichen Zeit.
Louis und Zayn sahen sich verwirrt an. Es war schon bisschen spooky, als wären die beiden eine Person und wussten, was der andere sagen wollte. Erwartungsvoll sahen beide zu Harry und Liam, die gerade einen merkwürdigen Handshake machten und sich dann fester umarmten. Zu innig für Louis' Geschmack.
„Was machst du hier?!" Wie siamesische Zwillinge sagte sie es wieder gleichzeitig. Sprachlos sahen wir die beiden an. „Urlaub", „Arbeiten" wieder gleichzeitig.
„Na endlich sind sie sich uneins" und Zayn stieß mir mit dem Ellenbogen lachend leicht in die Rippen.Beide räusperten sich, endlich bemerkten Harry und Liam die beiden anderen Jungs wieder. „Oh, entschuldigt, wir sind alte Freunde und haben uns aus den Augen verloren, nachdem meine Eltern ausgewandert sind." Die beiden drückten sich schon wieder. Langsam nahm das hier Formen an, die Louis nicht gefielen. Ganz und gar nicht gefielen. Die beiden sahen vertraut aus, zu vertraut für seinen Geschmack.
„Können wir bitte wieder zurück ins Apartment gehen", zischte jetzt Louis, „ich denke, ich sollte mich ausruhen" und sah Harry misstrauisch an und tappte mit dem Fuß auf und ab.
„Ja, ja klar. Liam, meinst du, er kann Bus fahren?", fragte Harry Liam und schaute ihn hilfesuchend an.
Louis schnaubte. Jetzt wurde er eifersüchtig, richtig, fies eifersüchtig. Der Vulkan in ihm brodelte, er war doch sonst nicht so drauf. Aber Harry war auf einmal so auf Liam fixiert. Ihm kam das alles nicht so koscher vor, Harry hatte nie von Liam erzählt gehabt.
„Wo müsst ihr denn hin"?, fragte Liam und schaute auf die Uhr.
„An die Playa", antwortete Harry ihm, während er Louis musterte. Was war denn nur los mit ihm?!
„Dann lieber nicht, die Busse sind nicht immer klimatisiert und die Heizung läuft unter Umständen noch, für die Mallorquiner ist es hier noch kalt", antwortete Liam. „Ich kann euch aber fahren, geht schneller und ich kann die Klimaanlage ein bisschen anmachen", bot er uns an.„NEIN" kam es von Louis in einem harschen Ton, Blitze schossen aus seinen ozeanblauen Augen, in denen ein Orkan tobte.
„LOUIS", maßregelte mich Harry und seufzte auf. „Jetzt sei nicht so, er möchte doch nur helfen. Liam, wenn es dir keine Umstände macht, wäre ich dir echt dankbar."
Louis murrte wieder. Okay, ich schob es auf den Sonnenstich, dass er sich so komisch benahm.Ich wollte Louis gerade aufhelfen, da kam nur ein „ich kann alleine gehen" und entriss mir den Arm. War er etwa eifersüchtig? Er reagierte doch sonst nicht wie eine Dramaqueen und ich schaute ihn besorgt an. Liam meinte, wir müssten zwei Minuten zum Auto laufen. Ich zog Louis beschützerisch an mich und legte ihm den Arm um seine Taille, er versteifte sich augenblicklich. Was ist denn nur los mit ihm? Normalerweise würde ich das Gespräch mit ihm suchen, aber ich wollte hier keine Szene haben. Ich schleppte ihn mehr schlecht als recht ans Auto und stieg mit ihm hinten ein und schob meine Finger in seine hinein, immerhin ließ er diese Geste zu. Liam startete das Auto und blickte uns durch den Rückspiegel an. Er strahlte richtig. „So los geht es."
Am liebsten würde ich mich an Harry anlehnen, aber ich war mega angepisst und riss mich zusammen. Auch wenn ich total erschöpft war und eigentlich mich nur wie ein Igel eingerollt auf Harry Schoß setzen wollte.
Immer wieder blickte Liam in den Rückspiegel mit einem leichten, aber besorgten Grinsen. Wäre ich nicht so eifersüchtig, würde ich bemerken, dass Liams Blick auf mir lag und nicht auf Harry.
Nach fünfzehn Minuten später kamen wir an unserem Apartment an. Harry bedankte mich noch bei Liam und tauschten die Nummer aus. Er wollte die beiden als Dank ja noch zum Essen einladen.
Ich trommelte auf das Dach „Harry, bitte, ich will nur noch duschen und dann ins Bett", zickte ich ihn an. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen sah er mich an. Er sah verletzt aus, das konnte ich deutlich in seinen grünen Augen sehen, da ein Schatten sich über sie gelegt hat. Er verabschiedete sich schnell von Liam und entschuldigte sich für meine Laune. Liam winkte nur schmunzelnd ab. Harry nahm meine Hand und bugsierte mich Richtung Aufzug.Wir waren kaum im Aufzug, da trudelte eine Nachricht von Liam ein, worauf ich ihm antwortete
Hoffentlich vergesse ich das nachher nicht, murmelte sich Harry selber zu.
Ich schloss die Tür auf, Louis schlüpfte an mir vorbei und ging auf den schnellsten Weg Richtung Badezimmer, währenddessen zog er sich bereits die Kleidung aus und ließ sie in einer Spur vom Flur zum Bad einfach fallen. Perplex sah ihm hinterher. Ich seufzte und räumte seine Sachen zusammen. Ich wollte gerade ihm hinterher ins Badezimmer gehen, da schloss Louis die Tür mit einem Knall vor meiner Nase.
„Ich will in Ruhe und alleine duschen", kam es durch die Tür.
„Louis, komm schon, ich glaube, es ist besser, wenn ich aufpasse, so fit bist du noch nicht", sagte ich besorgt.
„Ich möchte einmal, einmal meine Ruhe haben und nicht eingeengt werden", kam es gepresst und genervt hinter der Tür hervor.Bereits als dieser Satz meinen Mund verließ, hätte ich mich selbst ohrfeigen können.
Ich schloss meine Augen und schnappte gekränkt nach Luft. Ich konnte gerade noch so einen Schrei unterdrücken. Er verhielt sich in meinen Augen wie ein kleines Kind und ich hasste es, ausgegrenzt zu werden. Zudem schmerzte es in meinem Herzen. „Du solltest nicht zu kalt und nicht zu heiß duschen, auch wenn du denkst, es wäre das Beste. Liam meinte das noch", kam noch leise und zudem traurig von Harry.
„Liam, Liam, immer Liam", grummelte Louis laut durch die Tür.Am liebsten wäre ich geflüchtet, einfach nur aus dem Apartment raus. Alleine am Strand sitzen und über uns nachdenken. War ich wirklich so schlimm und anhänglich? Man hatte mir es schon mal an den Kopf geworfen. Da war Louis Aussage noch super nett gewesen.
Mein Verantwortungsbewusstsein ließ mich allerdings hier bleiben. Nicht dass noch etwas passierte.
Ich hörte nur noch die Dusche angehen, entschied dann frustriert Louis einen Tee zu machen, der so lange abkühlen konnte, bis er aus der Dusche kam. Ich suchte noch eine Flasche Wasser mit Zimmertemperatur, öffnete die Kühlschranktür, holte Gemüse und ein bisschen Hähnchenfleisch heraus. Gedünstetes Gemüse ist bestimmt gut für seinen Magen. Ich wusch die verschiedenen Gemüsesorten und schnitt diese gerade klein, als es etwas im Badezimmer umfiel. Alarmiert, ließ ich das Messer fallen, beinahe wäre es von der Arbeitsplatte gerutscht. Ich eilte Richtung Bad. Die Dusche hörte ich noch laufen, aber keinen fluchenden Louis, der gerne fluchte, wenn irgendetwas passierte, was ihm nicht in den Kram passte.
Es klopfte laut an der Tür „Louis, Lou, ist alles in Ordnung bei dir?"
~~~~~
Louis ist eifersüchtig. Zu Recht? Was meint ihr?
Was ist wohl im Badezimmer passiert?
***
Kleine Anmerkung: Wir haben über 1000 insgesamte Reads geschafft 🥳
DU LIEST GERADE
Liebesurlaub der etwas anderen Art - LS [AU]
FanfictionLouis liebt Harry, Harry liebt Louis. Im Grunde genommen müsste alles bestens laufen. Wären da nicht die Autokorrekturen, die Missverständnisse und die Eifersucht. Ein Liebesurlaub sollte ihre Beziehung noch weiter festigen und diese auf die nächst...