Prolog

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Prolog

Die Nacht vorher...

Angel Dust

„Der letzte Tag in der Hölle und du willst keine Line vom Sixpack eines Typen ziehen?", will der Barkeeper von mir wissen und hebt die Augenbraue.
Ein kleiner Schauer fährt mir über den Rücken, doch ich winke ab. „Hach, wenn man einen Kannibalen-Poolboy gefickt hat, hat man sie alle gefickt!", erwidere ich nur und wende mich wieder meinem Glas zu. Die Flüssigkeit schwappt im Glas auf und ab, während ich es in der Hand drehe. Um Husks Lippen bildet sich ein fast schon sanftes Lächeln, ehe er mir antwortet.
„Du hast dich wohl echt verändert..." meint er und grinst mich an. Der verschmitzte Ausdruck in seinen Augen gefällt mir, doch etwas lässt mich kurz unsicher werden. Es könnte unser letzter Abend zusammen sein..., schießt mir durch den Sinn.
„Hey... Charlie hat gesagt, wir können heute Abend leben wie wir wollen. Also schütt mir einen frischen Drink ein und lass uns leben!", rufe ich Husk zu und hebe mein Glas. Die Bedeutung dieser Worte ruft in mir ein wolligeres Gefühl hervor. Der Mann vor mir dreht sich mit einem echt heißem Lächeln um und holt eine weitere Flasche hervor. Ich blicke ihm nach, genieße es, dass es kurz nicht um irgendwelche Schwänze, Drogen oder um sonst irgendwelchen scheiß Pornomist geht. Doch auch, wenn ich es genieße, mal nicht in diesem schummrigen Licht zu stehen, kann ich es nicht verhindern, mir den Barkeeper ohne diese Weste vorzustellen. Wie er sich vor mir aufbaut, mich mit seinen Flügeln umschließt und mir Töne entlockt, die ich endlich mal nicht vorspielen müsste.
Ich spüre, wie mir warm wird, ehe ich schnell den Blick von seinem Rücken abwende und mich meinem leeren Glas zuwende.
Verfickte Scheiße... normalerweise bin ich doch nicht so!, denke ich und stelle erstaunt fest, dass ich schüchtern und unsicher bin. „Angel?", rüttelt mich der Barkeeper aus meinen Gedanken und als ich aufblicke, schaue ich direkt in seine goldenen Augen. „Du bist so rot wie ein verdammter Pavianarsch, der durchfickt wurde.", meint er schmunzelnd. Ich kann die Hitze in meinen Wangen... und anderen Körperregionen spüren, doch ich bin ja nicht bescheuert. Als ob ich jetzt zugeben würde, woran ich gedacht habe...
„Ich musste nur dran denken, wie es wäre, wenn wir beide uns von den anderen absetzen und alleine was trinken gehen...", schnurre ich, ehe ich mit einer Hand in seine Richtung streiche. Überrascht spüre ich seine Wange unter den Fingerspitzen. Fuck! Normalerweise zieht er das Gesicht weg oder lässt es nicht zu, dass ich ihn berühre!, schießt mir durchs Gehirn, während ich das weiche Gefühl an meinen Fingern genieße. Heiß und weich schmiegt sich sein Fell an meine Haut. Verfickte Scheiße..., denke ich und spüre, wie die Hitze sich durch meinen Körper frisst.
„Wenn du willst...", raunt er mir zu und ein Schauer läuft mir über den Rücken. „Die Bar steht offen, Leute! Bedient euch!", ruft er und schnappt sich zwei Flaschen. Keiner würdigt uns eines Blickes. Die Prinzessin und ihre Freundin sind verschwunden.
Die anderen sind irgendwie mit sich beschäftigt, so bekommt keiner mit, wie der ehemalige Höllenbaron mir mit einem Kopfnicken zu verstehen gibt, ihm zu folgen.

Loser Lover (HuskerDust)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt