Kapitel 7 - Sein Duft

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Husk

Mit einem kräftigen Zug leere ich die Flasche, während mir die Flüssigkeit fast Tränen in die Augen treibt. Normalerweise trinke ich bedächtiger, aber mir gefällt es wirklich nicht, dass Angel arbeiten gegangen ist. Auch wenn ich ihm das niemals sagen würde.
Fuck man... Er hat genug anderes im Kopf, als sich dann noch meinen Scheiß anhören zu müssen, denke ich, als sich Vaggie an die Bar setzt und mich ansieht. Ich werfe ihr einen kurzen Blick zu, doch sage nichts. Ihr Blick als Angel und ich aus dem Fahrstuhl gestiegen sind, habe ich sehr deutlich gespürt. Keine Ahnung, ob sie noch gesehen hat, wie er meine Hand gehalten hat, aber irgendwas an ihrem Gesicht hat mich gestört.
Und scheiße man. Seit ich auch noch weiß, dass sie ein fucking Exorzist war, gruselt die Alte mich sogar noch mehr, wird mir bewusst, als sie sich räuspert.
Sie öffnet gerade den Mund, um etwas zu sagen, als ich spüre, wie mich etwas anspringt. „Husker. Du riechst komisch. Du riechst... du riechst wie Angel.", ruft Niffty nachdem sie an meinem Hals und an den Ohren schnuppert und ich würde der kleinen Bitch am liebsten das Maul stopfen, als sich plötzlich alle zu uns umdrehen und Vaggie einfach den Mund wieder schließt. Oh Fuck, schießt mir durch den Kopf, als die Prinzessin der Hölle mit leuchtenden Augen auf uns zu gerannt kommt.
„OMG!", kreischt sie und meine empfindlichen Ohren ziehen sich zusammen. Bitte nicht, flehe ich, doch die Hotelbesitzerin springt bereits am Tresen auf und ab.
Um sie herum kann ich gerade zu kleine fucking Herzchen fliegen sehen, ehe ihre Freundin sie auf einen Hocker zieht und mich mit hochgezogener Augenbraue ansieht.
„Duuuuu und Angel?", flüstert die Tochter des Höllenbosses, als wäre das noch ein Geheimnis. Ich werfe einen Blick auf Niffty, die sich aber wieder ihrem Ungeziefer gewidmet hat und uns wieder völlig ignoriert. Als ich aufsehe, sehe ich Alastors fettes Grinsen und in mir zieht sich was zusammen.
„Da ist nichts.", sage ich leichthin, doch spüre wie heftig diese Lüge auf mir liegt. Hätte ich eine Seele, hätte sie sich sicher schwarz verfärbt. „Und wieso riechst du dann nach Angel?", will Vaggie wissen, während ihre Freundin aufgeregt zustimmend nickt.
Ich verdrehe die Augen, greife nach der nächsten Flasche und nehme erneut einen kräftigen Schluck. „Keine Ahnung. Er hat sich vorhin an mir festgehalten, als er gestolpert ist.", versuche ich mich rauszureden, doch bei der Erinnerungen daran, wann genau er sich wie an mir festgehalten hat, wird mir wieder heiß. Fuck man... Halt dich zurück, sage ich meinem eigenen Schwanz, der schmerzhaft in meiner Hose anfängt zu pochen. „Habt ihr euch mal diese fucking Stiefel angesehen? Da bricht sich jeder Wichser den Hals.", fahre ich fort, doch eigentlich kann ich es auch gleich lassen bei den Blicken.
„Natürlich! Charlie hat sich anfangs auch nur an mir festgehalten.", verdreht der ehemalige Engel die Augen, während ihre Freundin sie verliebt ansieht.
Ekelhaft, diese ganzen Gefühle, denke ich und nehme noch einen Schluck „Ich würd mich jedenfalls freuen, wenn Angel ein bisschen Liebe bekommt.", meint sie und ich verschlucke mich an meinem Alkohol. Hustend halte ich einen Finger hoch. „Fuck man. L-Liebe? Steckt euch diese fucking, scheiß Gefühle sonst wo hin.", sage ich, ehe ich nochmal von der Flasche koste. Ist mir egal, dass sie die Prinzessin der Unterwelt ist. Wenn sie so ne Scheiße labert, bringt sie nicht nur mich in Gefahr, denke ich und spüre ganz genau den Blick des Höllendämons, der just in diesem Moment aufsteht und auf uns zu geht.
„Mein lieber Husker. Was für freudige Neuigkeiten...", sagt er, die Lippen zu einem grausamen Lächeln verschoben. „Da ist nichts, Boss.", gebe ich kleinlaut zurück und wende den Blick ab.
Charlie wirft ihm einen langen Blick zu, doch schüttelt den Kopf, ehe sie sich wieder mir zuwendet. „Wir haben Husker nur aufgezogen. Wenn er sagt, dass da nichts ist- Ist da auch nichts.", sagt sie schließlich und ich schaue zu ihr auf. Sie lächelt mich an, ehe sie Vaggie einen Arm um die Schulter legt. „Dann verrat mir lieber mal, welches Zimmer du willst. Angel meinte, du wüsstest auch welches er will. Kann ich dir seinen Schlüssel auch gleich geben. Puh! Auf einmal bin ich ganz müde.", meint sie und gähnt.
Erleichtert, dass es nicht mehr um Angel und mich geht, nicke ich. „Angel hat Zimmer 845 und ich 846.", antworte ich und ignoriere den erstaunten Blick. Charlie schnippt mit den Fingern und ihm nächsten Moment liegen zwei Schlüssel vor mir auf denen die jeweilige Nummer steht. „Gut! Dann geh ich nun schlafen. Vaggie, kommst du mit?", fragt sie ihre Freundin, die bereits vom Hocker gesprungen ist. Die beiden verabschieden sich mit einem Winken, ehe sie den Aufzug betreten.
„Soso. Da ist nichts? Nifftys Nase hätte nicht reagiert, wäre es nur eine flüchtige Berührung gewesen. Das weißt du genau, Husker.", meint der Höllenbaron, doch zuckt mit den Schultern. „Du weißt, was ich von dir erwarte. Dieses Hotel muss ein Erfolg werden und wenn dieser Angel in den Himmel gerufen wird- halt ihn nicht auf, sonst...", sagt er mit bedrohlicher Stimme, während sein Schatten größer wird und das Licht um uns herum verschluckt wird. Plötzlich liegt eine Kette um meinen Hals und ich werde an den Tresen gerissen. Im nächsten Moment bin ich wieder frei und Alastor ist verschwunden.
„Fuck.", murmel ich nur, ehe ich mir an den Hals greife und beschließe die Bar zu schließen.
Natürlich will er, dass das Hotel ein Erfolg wird. Das ist die Bedingung dafür, dass er frei kommt von seinen Ketten, denke ich verbittert und erinnere mich an die Abmachung, die Alastor mit Charlies Mutter traf. Er war ein kleiner Motherfucker Dämon, dessen Name schnell wieder vergessen wurde. Gierig nach Macht wandte er sich an die Einzige, die ihm diese Kraft geben konnte. Sie gab sie ihm, doch nahm seine Seele als Tribut. Alastor wurde größer. Er raubte meine Seele und sammelte viele mehr. Bald schon kannte jedes beschissene Kind in der Hölle seinen Namen,. Als sie ihm vor 7 Jahren befahl sich um ihre Tochter zu kümmern, weil sie gehen musste, weigerte er sich und wandte sich gegen sie. Doch die Herrin der Hölle lachte nur über den lächerlichen Versuch sie zu stürzen und fesselte ihn in einem abgelegenen Ort der Hölle. Sie verfluchte ihn für 7 Jahre und sollte er frei kommen, soll Alastor Charlie helfen das Hotel aufzubauen, von dem sie immer geträumt hatte. Sonst würde sie seine fucking Seele zerquetschen, gehe ich die Geschichte im Geiste durch, während ich zu meinem Zimmer zurückkehre.
Wenn sie ihn getötet hätte, wäre ich frei, denke ich verbittert. Als ich die Tür öffne, kommt mir Angels Haustier entgegen gelaufen und schaut mich mit großen Augen an. Seufzend beuge ich mich runter und nehme ihn auf den Arm.
Auch wenn das Schweinchen nicht schnurrt, spüre ich, dass er sich wohl fühlt. Mit einer Hand schnapp ich mir eine Schüssel aus der Minibar und fülle sie mit Wasser.
„Auf dein Fressen wirst du warten müssen, bis dein Herrchen zurück ist. Ich hab keine Ahnung, was du so frisst.", erkläre ich dem Tierchen, doch er scheint glücklich damit, dass ich ihn einfach streichle. Vorsichtig lasse ich es in das Bett steigen, ehe ich mich daneben lege.
„Ich hoffe, er ist bald wieder da...", sage ich und schließe die Augen.


Anmerkung der Autorin: Die Erklärung mit Charlies Mutter und Alastor bezieht sich auf Gerüchte und Vermutungen, die ich gelesen und mir zusammengereimt habe - Ich weiß nicht, ob diese der Wahrheit beruhen, doch in dieser Geschichte tun sie es. Wenn ihr mehr Informationen habt, freue ich mich gerne über einen Austausch per PM <3  

Loser Lover (HuskerDust)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt