{36} Kiana

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Mit einem Lächeln starrte ich mein neues Hintergrundbild auf meinem Handy an. Rune hatte sein Versprechen gehalten und wir hatten zusammen ein Foto gemacht. Noch am selben Tag im Studio. Haru war so lieb, es von uns beiden zu machen.

Wir standen nebeneinander und Rune hatte seinen Arm um meine Schulter gelegt. Er war so groß im Gegensatz zu mir.

Diese Kleinigkeit gab mir das Gefühl einer normalen Beziehung.

Ich strich über Runes Gesicht und lächelte verliebt.

Aber gleichzeitig musste ich auch lachen, als ich an die gesamte letzte Woche zurückdachte. Ich hatte gar keine Probleme und meine Nippel heilten super ab. Im Gegensatz zu Rune, der ein paar Tage kaum reden, und nur wenig essen konnte. Ich habe wirklich noch nie so viel gelacht wie da. Ich konnte ihm so viele Dinge an den Kopf werfen, meine italienischen Beleidigungen an ihm üben, ohne richtige Widerworte.

Herrlich!

Aber ich wusste, dass er nur darauf wartete es mir zurückzuzahlen.

Und genau heute durfte er wieder meine Brüste berühren.

Was er sich wohl einfallen ließ?

Mit einem Kribbeln hob ich eine ganze Menge Geld ab und verteilte es in zwei Umschläge.
Mein Gesichtsausdruck wurde ernst, als mir meine Situation wieder klar wurde. Ich steckte das Handy weg und machte mich mit Amore an der Leine auf den Weg.

Durch ein paar Recherchen hatte ich herausgefunden, wo die Familie von diesem Mateo wohnt. Und ohne dass jemand davon wusste, zahlte ich nun schon das zweite Mal Geld an sie. Ich erfuhr, dass seine Frau nur einen Halbtagsjob hatte, weil sie sonst für die Kinder da sein musste. Sie kamen gerade so über die Runden, also versuchte ich so gut es ging, sie zu unterstützen. Und da mein Vater mir in letzter Zeit kaum noch Geld wegnahm, hatte ich etwas mehr übrig. Ich aß sowieso meistens bei Rune, also würde ich wohl nicht verhungern.

An dem Haus angekommen, schob ich den Umschlag durch den Postschlitz in der Tür und verschwand wieder.

Genau wie beim letzten Mal wollte ich nicht, dass sie mich kennenlernten.

Danach ging ich zu dem üblichen Treffpunkt.
Die Geldeintreiber waren bereits da, als ich ein paar Minuten zu spät eintraf.

»Hallo Püppchen«, begrüßte mich Jonny schon wieder mit so einem abartigen Grinsen. Amore fing sofort an zu knurren.

Ich schmiss ihm wie immer den Umschlag auf den Schoß. »Wie viel schulde ich euch jetzt noch?«, fragte ich genervt.

Chris lachte am Lenkrad, während Jonny das Geld kurz nachzählte. »Die Kleine hat heute eine ganz schön große Fresse, nicht wahr Jonny?«, fragte Chris.

Jonny nickte. »Mhhh, ja. Und der Scheiß Köter geht mir auch auf die Nerven.«

Amore bellte.

Im selben Moment ging die Tür auf und Jonny stieg aus.

Ich ging sofort ein paar Schritte zurück und sah ihn misstrauisch an.
Würde er wieder handgreiflich werden?

»Kleines, du schuldest uns noch genau Neunundneunzigtausend«, grinste er auf mich herab.

Ich biss die Zähne zusammen.
Es war so viel Geld.

Ich hielt Amore fest an der Leine, während sie Jonny anknurrt und anbellte.

»Ich verstehe«, meinte ich nur. Dann wandte ich mich ab. »Wir sehen uns nächsten Monat.«

Ich setzte mich in Bewegung, aber Jonny hielt mich auf, weshalb ich ihn wieder ansah.
Er stand neben mir und hatte seinen Arm ausgestreckt. »Werde nicht übermütig, kleine Göre. Wenn uns langweilig ist, oder du uns frech kommst, verprügeln wir dich oder deinen Vater gerne mal. Hast du das verstanden?«, fragte er und sah mich mit einem leicht verrückten Blick an.

You Belong To Me Angel {Mafia Story}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt