{98} Epilog

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Das Leben als Boss einer Mafiaorganisation ist gefährlich.

MEIN Leben war gefährlich.

Doch es fing erst wirklich an, als Cal mich an diesem einen Abend versetzt hatte und ich Kiana begegnet war.

Sie hatte mich verzaubert. Sie war nicht das, was ich wollte und ich nicht das, was sie wollte, und doch wurden wir zu etwas, ohne das der andere nicht mehr leben konnte.

Sie wurde mein ein und alles.

Die fucking Liebe meines Lebens.

Meine Frau.

Mi amore.

Das Feuer, das niemals erlosch.

Nach unserer Hochzeit verlief unser Leben, wie ein verdammter Traum. Wir bereisten die Welt, machten Urlaub in jedem Land, das uns in den Sinn kam und sahen und erlebten Dinge, die nicht jeder sehen würde – selbst wenn er zwei Leben Zeit hätte.

Und cazzo di merda wir vögelten wie die Verrückten.

Das waren wir auch, verrück aufeinander.

Cal, der Carmen auf den Tag genau, ein Jahr später heiratete, hörte nie auf, uns das unter die Nase zu reiben. Er und sie, hatten nach der Hochzeit direkt verkündet, dass sie Eltern werden würden. Was Carlos ungefähr genauso gefreut hatte, wie er es verfluchte. Ja, er wollte Enkel, doch nicht von meinem Cousin.

Letztlich hatte er sich jedoch als wahnsinnig guter Opa entpuppt und das als Kartellführer. Es hatte unsere Zusammenarbeit unglaublich zusammengeschweißt und ihn und mich zu den mächtigsten Männern der südlichen Hemisphäre gemacht.

Das Geschäft lief.

Es lief so gut, dass ich vier Jahre später meine Bündnisse mit dem Griechen abbrach und meine Geschäfte nur noch über Drogen und Schutzgelder laufen ließ. Kiana liebte das. Sie hatte den Menschenhandel ohnehin gehasst und war ziemlich glücklich, als es so weit gekommen war.

Doch so glücklich sie zu dem Zeitpunkt auch war, ich empfand das tausendfache, als sie mir bald danach verkündete, das sie unser erstes Kind bekommen würde.

Ein Mädchen namens Isabella.

Mein ein und alles.

Mein Herz.

Mein Leben.

So sehr ich meine Frau auch vergötterte, ich würde sie als lebendes Schild benutzen, um diesen Engel zu beschützen.

Dasselbe galt für ihren kleinen Bruder, Raphael und dessen noch kleinerem Bruder Emilo.

Drei Kinder.

Drei Kinder und eine Frau, die noch immer mein Feuer entflammte, wann immer ich sie sah.

Unsere Kinder kamen erst, nachdem Kiana ihr Studium in BWL beendete und eine Weile die Finanzen meines Geschäfts geregelt hatte.

Madrina Costello. Heiß. Sexy und wahnsinnig nervtötend.

Ich wusste nicht, wie oft ich die Kinder bei Besprechungen dabei hatte, weil sie mit Carmen was weiß ich getan hatte.

Dieses verdammte Bild.

Ich als Mafiaboss, volltätowiert und in einem maßgeschneiderten Anzug, mit einem Neugeborenen im Arm während zwei Kleinkinder auf dem Boden spielten, und ich über Kokain In- und Export verhandelte.

Kiana fand das wohl sehr lustig.

Oft hatte ich sie nach so einer Besprechung an die verdammte Wand gekettet und ihr den Arsch grün und blau geschlagen und sie dann gevögelt bis sie gekommen war.
Mit meinen Namen auf den Lippen.
Rune Costello.

Aber das waren nur die schönen Seiten. Denn es gab auch das Dunkle.

Schießereien, die ständige Bedrohung anderen, verfeindeter Organisationen und Intrigen innerhalb meines Hauses. Sie waren allgegenwärtig und doch schaffte ich es mich Jahrelang, ja sogar fast zwei Jahrzehnte, an der Spitze zu halten.

Doch dann ...

Das Leben als Mafiaboss war gefährlich.

Das wusste ich und das wusste Kiana.

Ich hatte das Glück gehabt, den Abschluss meiner Tochter zu erleben. Zu sehen, wie meine Söhne zu guten, gefährlichen und doch gerechten Männern heranwuchsen.

Ich hatte mit meiner Frau eine wunderbare Zeit.

Leidenschaftlich.

Wild.

Unvergleichlich.

Aber alles endete irgendwann und nun war es an ihr alles zu meistern.

Was eine einzige gut platzierte Kugel so alles anrichten konnte, huh?

Eine Sekunde, in der ich nicht aufgepasst hatte.

Eine Sekunde, in der mein Leben an mir vorbeizog.

Eine Sekunde, in der ich Kianas Gesicht vor mir hatte.

Eine Sekunde, in der ich wieder erlebte, wie erhaben und stark Kiana bei jeder Geburt war.

Eine Sekunde, in der ich das Blitzen in ihren Augen sah, wenn sie mir sagte, was für ein Arsch ich doch sei und dann, keine zwei Sekunden später, wie sehr sie mich liebte.

Eine Sekunde, in der meine Kinder mich Papa riefen.

Eine Sekunde.

Eine verdammte Sekunde nur.

Doch Kiana war nicht alleine. Sie hatte Cal, Carmen, Louis und unsere Kinder.

Sie alle waren ein Teil von mir und ich ein Teil von ihnen. Ich lebte in ihnen weiter.

Ich sehe sie am Grab stehen. Jeden Tag einmal.

Kiana erzählt mir jedes Detail und ich höre zu, stehe hinter ihr, lege meine Hand auf ihre Schulter und zwicke in ihren noch immer knackigen Arsch.

Ich warte.

Hier.

Auf sie.

Und bis sie zu mir kommt, sitze ich mit meiner Mutter und meinem Vater auf der Terrasse unseres alten Hauses in Sizilien und sehe dabei zu, wie meine Familie ein glückliches Leben führt.

Tja, das Leben als Mafiaboss, ist nun mal gefährlich, aber wisst ihr was?

Es war es wert.

You Belong To Me Angel {Mafia Story}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt