{64} Kiana

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Ich würgte und übergab mich in der Toilette. Auch, wenn mich Cal weggezogen hatte, hatte ich den Kopf gesehen, ihn gerochen und ....
Wieder kam es mir hoch und landete in der Toilette.

Ich atmete laut aus und schloss den Deckel. Tränen hatten sich durch das Erbrechen in meinen Augen gesammelt und ich lehnte mich an den kalten Marmor des Badezimmers. Meine Beine angewinkelt, stützte ich die Arme auf meine Knie ab und legte meinen Kopf in den Nacken.
Obwohl ich von außen hin auf tough getan hatte, hatte ich innerlich solche Panik.

»Es ist vorbei«, flüsterte ich zu mir selbst und starrte die Decke an.

Nachdem wir zurückgebracht wurden, hatten sich Cal und Rune ein Bier genommen und diskutiert. Ich dagegen war sofort ins Badezimmer geeilt und konnte mein Mageninhalt nicht mehr in mir behalten.

Es war wohl so eine Mischung aus Stress und Ekel.

Ich atmete tief ein und wieder aus.

»Kiana?«, fragte Rune und lehnte im Türrahmen.

Ich sah ihn an und beugte mich dann vor, um aufzustehen. Ich war ganz wacklig auf den Beinen und hielt mich an der Wand fest.

»Mir geht es gut«, antwortete ich, ohne eine Frage erhalten zu haben. Mit unsicheren Schritten schaffte ich es zum Waschbecken und nahm meine Zahnbürste.

»Ich frag jetzt mal lieber nicht, ob du Essen mit bestellen willst?« Er angelte nach einem Handtuch und warf es mir hin.

Ich fing es und legte es auf meine Schulter ab. Dann stützte ich mich mit beiden Händen am Waschbecken ab und musste lachen. »Ihr seid echt verrückt. Wie könnt ihr jetzt an Essen denken?«

Ich nahm mir die Zahnpasta und fing an meine Zähne zu putzen. Als ich fertig war, wischte ich mit dem Handtuch über meinen Mund.

Der Mafiaboss zuckte mit der Schulter. »Ich hab schon schlimmeres gesehen und getan.« Er lief auf mich zu und beobachtete mich. »Ist wirklich alles okay?«

Ich drehte mich herum und lehnte mich mit diesem teuren und unglaublich heißen Kleid gegen das Waschbecken. »Ich glaube, ich habe den Scotch nicht vertragen.«

Rune lachte, ging weiter auf mich zu und legte seine Hand auf meine Wange. Mit dem Daumen strich er den etwas verwischten Mascara unter den Augen weg. »Du warst mutig, Kitty.«

Ich lächelte ihn an. »Ich wollte, dass du stolz auf mich bist. Aber ich sag dir ehrlich, ich hatte schiss.« Ich lachte kurz, bevor ich Rune wieder ernst ansah. »Was bedeutet ein Krieg zwischen zwei Mafiaorganisationen? Du wirst gewinnen, oder?«

Mein Verlobter lächelte leicht. »Ich hab's gemerkt. Ich kenne dich, amore mio.« Dann verschwand sein Lächeln und er wechselte das Thema. »Pizza oder asiatisch?«

Ich zog die Brauen leicht zusammen. Dann nickte ich und antwortete: »Pizza.« Ich küsste Rune auf die Wange und ging an ihm vorbei. Raus aus dem Badezimmer und ins Ankleidezimmer. Ich blieb vor meinen Klamotten stehen und überlegte, was ich anziehen sollte. Es war ein Wunder, dass dieses Kleid noch kein Fleck hatte. Rune folgte mir, dann biss er die Zähne zusammen und erklärte locker, von mir im Spiegelbild beobachtet: »Du solltest eine Weile aus der Stadt verschwinden.«

Ich drehte mich verwirrt zu ihm herum. »Was? Wieso? Willst du mich nicht mehr bei dir haben?« Unsicherheit breitete sich aus. Ich sah zwischen seinen Augen hin und her und mein Herz schlug wie verrückt.

Er schluckte. »Das ist es nicht. Nur ... Es wird hässlich, Kitty Cat und ich will nicht, dass du mittendrin bist, wenn es so weit kommt.«

Ich stemmte meine Hände in die Hüften.
»Auf keinen Fall! Ich bleib an deiner Seite. Ich...Ich beschütze dich.« haute ich raus und merkte erst im Nachhinein, dass das Schwachsinn war. Wie sollte ich ihn beschützen? Er wollte mich wegschaffen, damit ich nicht Opfer dieser Brutalität werden würde und wahrscheinlich war ich Runes größte Schwäche. Das war mir bewusst und dennoch....ich wollte an seiner Seite bleiben! Ich wollte für ihn da sein, sowie er immer für mich da war.

You Belong To Me Angel {Mafia Story}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt