You Belong To Me Angel {Mafia Story}

{49} Rune

Wir hatten einen der langweiligsten Filme aller Zeiten fast zu Ende geschaut, als Cal ins Penthouse latschte.

»Grazie a Dio! Ich dachte, ich muss mir den Scheiß noch bis zu Ende ansehen.« Ich sprang regelrecht vom Sofa und lief dann zu Cal.

Der sah mich irritiert an. »Okay, du hast nur eine Kochschürze an. What the fuck? Und-«, er linste zum TV und verzog dann das Gesicht. »Ist das ›auf immer und ewig - eine Cinderella Story‹?«

Ich spiegelte seine Mine und fragte: »Warum weißt du, wie der Scheiß heißt?«

»Allgemeinbildung?«

Ich verdrehte die Augen, zog die Schürze aus, kümmerte mich einen Scheiß um meine Nacktheit und schlüpfte in die Kleidung, die ich davor an hatte. »Einmal! Ich hab ihr einmal die Kontrolle der Fernbedienung gegeben. Fuck«, nuschelte ich und sah zu Kiana auf dem Sofa.

Die Hexe lachte. »Cal, ab heute bist du mein Liebling.« Sie sah zu mir. »Siehst du. Allgemeinbildung«, wiederholte sie die Worte meines Cousins und kicherte. »Ich liebe diesen Film. Er ist unglaublich romantisch und traurig zugleich. Ich bin...« Sie beendete den Satz nicht, sondern machte große Augen. »Ich bin deine Cinderella und du mein Prinz.«

Ich hustete Rauch aus, fluchte leise auf zwei verschiedenen Sprachen und schüttelte den Kopf. Mit dem Zeigefinger deutete ich auf sie. »Lass den Scheiß, ich meine es ernst.«

Cal lachte amüsiert. »Also um ehrlich zu sein, dachte ich, ich erwisch euch wieder beim Ficken. So wie du Rune vorhin angesehen hast.«, richtete der Penner sich an Kiana und zwinkerte.

Das wäre mir wahrscheinlich lieber gewesen, als den Film zu sehen. Doch ... ich hatte sie gelassen. Einfach weil ich mir dachte, sie mit irgendwas glücklich machen zu können. Wer hätte den geahnt, dass sie den Mist sehen wollte?

Sie kicherte. »Ich wollte auch Sex, aber Rune nicht und so kam eins zum anderen.« Sie erhob ich und ging auf uns zu. Dann sah Kiana Cal ernst an. »Was ist mit den beiden passiert?«

Mit einem Blick auf Cal warnte ich ihn, die Klappe zu halten, doch er sah Kiana nur an und meinte knochentrocken: »Das Übliche, Süße. Ich hab Chris und seinem schwänzelutschenden Freund je einen Finger abgeschnitten, in einen Umschlag gepackt und mit einem kleinen Dankesbrief für die spaßige Zeit und beste Grüße an seinen Onkel geschickt.« Ich schnaubte, weil ich wusste, dass es die harmlose Variante war.

Ich sah Kiana an und weil mich plötzlich interessierte, wie sie die Wahrheit auffassen würde, sagte ich zu Cal: »Erzähl ihr alles.«

»Alles?« Ich nickte und Cal hob eine Braue.

»Echt?«

»Echt.«

Cal räusperte sich. »Der Umschlag mit den Fingern wird mit dem Päckchen geliefert, in dem ihre Köpfe liegen. Die Körper der Wichser hab ich in den Häcksler eines Bauern geworfen, der sich für uns unter anderem um unliebsame Reste kümmert. Er verfüttert es an seine Schweine.«

Sowohl er als auch ich sahen Kiana an. Warteten auf die Reaktion.

Stille.

Endlos lange Stille.

Es brauchte mehrere Minuten, bis Kiana ein Wort herausbekam.

»Die armen Schweine.«

Ihr mitleidiger Blick war es, der mich in schallendes Gelächter ausbrechen und Cal belustigt schnauben ließ. Mein Cousin grinste breit und legte einen Arm um Kianas Schulter.
»Okay, wenn sie dich nicht heiraten will, versuch ich mein Glück.« Er drehte den Kopf zu Kiana um, und nur weil er mit mir verwandt und mein bester Freund war, durfte er ihr so nahekommen. »Heirate mich, süße Kiana Lou. BITTE! Bitte! BITTE! Scheiß auf meinen Cousin! Er ist eh viel zu mürrisch und grummelig. Nimm mich.«