Als ich die Küche betrat, war Hoseok bereits damit beschäftigt, das Frühstück zuzubereiten. Sein Rücken war mir zugewandt, und ich konnte sehen, wie er angestrengt auf etwas in der Pfanne starrte. Ein unbehagliches Schweigen lag in der Luft, als ich mich zögernd näherte.
"H-Hey", murmelte ich schließlich und Hoseok fuhr herum, seine Miene ausdruckslos. Es war, als ob wir beide nicht wussten, wie wir mit der Situation umgehen sollten.
"Hallo", antwortete er schließlich knapp und drehte sich zurück zu seinem Kochen. Doch seine Bewegungen waren steif. Ich beschloss, das Thema von letzter Nacht nicht anzusprechen, und setzte mich stattdessen an den Küchentisch, um auf das Frühstück zu warten.
"Könntest du vielleicht leiser sein?", fuhr Hoseok mich plötzlich an und durchbrach die Stille. "Ich versuche hier zu denken."
Ich hob überrascht den Blick und sah ihn an. "Entschuldigung, dass ich existiere", erwiderte ich sarkastisch und wandte den Blick ab, um mein Glas Wasser zu betrachten.
Hoseok seufzte schwer und schüttelte den Kopf. "Du könntest wenigstens ein bisschen Rücksicht nehmen, Yoongi. Aber nein, du musst ja immer deinen eigenen Kopf durchsetzen."
Ich schnaubte nur wütend, antwortete aber nichts.
Als Hoseok mir schließlich einen Teller mit Essen reichte, bemerkte ich, dass er absichtlich nur eine kleine Portion für mich zubereitet hatte.
"Äh, danke", sagte ich unsicher und nahm den Teller entgegen. Mein Magen knurrte vor Hunger. Hoseok beachtete mich kaum. Ich hing einige Minuten nur meinen Gedanken hinterher. Dann bemerkte ich, wie Hoseok sich meinen Teller nahm. "Hey, das ist mei-"
"Anscheinend hast du keinen Hunger", sagte er achselzuckend und begann, mein Frühstück zu essen. Was fällt dem ein!
"Ich habe Hunger!", antwortete ich und beugte mich über den Tisch, um mein Essen zu ergreifen.
"Tja, du wirst ab jetzt aber kein Essen mehr bekommen. Ich habe keine Lust für einen Perversen zu kochen!" Hoseok ergriff mein Handgelenk und griff fest zu.
"Lässt du mich hier verhungern?", fragte ich wütend und versuchte, mein Handgelenk aus seinem Griff zu befreien.
"Am liebsten ja", giftete Hoseok.
"Wie kannst du nur so gemein sein?", platzte es aus mir heraus, während ich versuchte, meine Fassung zu wahren.
Hoseok lachte bitter auf und ließ mein Handgelenk los. "Gemein? Du bist es, der hier nichts als Probleme verursacht! Ich kann es nicht glauben, dass ich dich auch noch in meiner Wohnung ertragen muss."
"Und ich kann nicht glauben, dass du es gewagt hast, einen Typen zu ficken, während ich im selben Raum war!", erwiderte ich, meine Stimme bebte vor Zorn. "Das ist absolut respektlos und widerlich!"
"Du hättest dich ja nicht wie ein Feigling in meinem Zimmer verstecken müssen! Und dann beobachtest du uns auch noch beim Sex!", schnaubte Hoseok und schmiss seinen Stuhl um, als er aufstand. "Ich bin es leid, immer derjenige zu sein, der sich um dich kümmern muss. Du bist ein undankbarer Idiot, Yoongi!"
Meine Geduld war am Ende. Ich sprang ebenfalls auf und funkelte ihn an. "Und du bist ein egoistischer Arsch, Hoseok! Denkst du nur an dich selbst und deine Bedürfnisse!"
"Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden? Ich hätte dich längst aus meiner Wohnung werfen sollen!", brüllte Hoseok und trat wutentbrannt auf mich zu.
Automatisch wich ich zurück und hob schützend meine Arme. Ich hatte so große Angst vor Hoseok, wenn er wütend war. Es war wie damals, als er mich-
Ich schrie auf, als ich zu Boden fiel und Hoseok einen Fuß auf meinen Brustkorb stellte. Die Luft wurde aus meinen Lungen gepresst. Panik durchflutete mich und ich versuchte, mich unter seinem Gewicht zu befreien, aber es war zwecklos. Mein Herz raste und mein Verstand war gefangen zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
"Hoseok, bitte... lass mich... los", brachte ich keuchend hervor, meine Stimme erstickt vor Angst und Schmerz.
Hoseok funkelte mich mit wilden Augen an, sein Gesicht verzerrt vor Zorn und Verachtung. "Du verdienst es nicht, hier zu sein. Du verdienst es nicht, in meiner Wohnung zu leben. Du bist nichts als ein lästiger Parasit, der sich an meinem Leben festklammert!"
"Bitte... hör auf...", keuchte ich, während Panik mich überflutete. Mein Herz raste und meine Gedanken überschlugen sich, während ich versuchte, einen Ausweg zu finden.
Hoseok ignorierte meine Bitte und drückte nur noch härter zu. "Du wirst lernen, mich zu respektieren, Yoongi. Sonst werde ich dafür sorgen, dass du es bereust, hier jemals eingezogen zu sein." Als ob das meine brilliante Idee gewesen war, hier Urlaub zu machen.
Tränen stiegen mir in die Augen. Ich wollte etwas erwidern. Ich wollte ihm so gerne alles ins Gesicht schreien. Ich wollte ihm so gerne sagen, wie sehr er mein Leben während unserer Schulzeit ruiniert hatte.aber ich bekam keine Luft.
Plötzlich hörte ich ein lautes Klopfen an der Tür und Hoseok ließ überrascht von mir ab. Ich rollte mich auf die Seite und hustete, während ich nach Luft rang. Hoseok warf mir einen letzten bösen Blick zu, bevor er zur Tür eilte und sie öffnete.
"Könnten Sie bitte etwas leiser seien? Mein Mann hatte Nachtschicht und versucht zu schlafen, aber bei Ihren Streitereien hier ist das unmöglich!", hörte ich eine empörte Frauenstimme rufen.
"Entschuldigen Sie die Störung, wir werden leiser sein", versicherte er ihr und nickte höflich.
Die Nachbarin, eine ältere Dame mit einem strengen Blick, musterte uns skeptisch. "Das hoffe ich doch! Sonst rufe ich die Polizei!"
Hoseok nickte hastig und schloss die Tür, bevor die Nachbarin noch etwas hinzufügen konnte. Dann wandte er sich mir zu, sein Gesichtsausdruck war immer noch von Wut geprägt.
"Wie kannst du es wagen, so einen Aufstand zu machen?", fuhr er mich an, während er zurück ins Wohnzimmer stürmte.
Ich blieb am Boden sitzen, meine Hände zitterten vor Angst und Zorn. Die Worte kamen mir nicht über die Lippen, aber in meinem Inneren brodelte es vor Wut. Wie konnte Hoseok nur so grausam sein?
Langsam stand ich auf, meine Beine zitterten, als ich mich zum Wohnzimmer bewegte. Hoseok setzte sich auf das Sofa, sein Blick auf den Boden gerichtet, während er mit geballten Fäusten auf seine Knie schlug.
"Was... was ist los mit dir?", wagte ich schließlich zu fragen, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
Hoseok hob den Kopf und sah mich mit einem finsteren Blick an. "Was los ist? Du bist los, Yoongi! Du und deine verdammte Anwesenheit in meinem Leben!"
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»𝟑𝟎 𝐓𝐚𝐠𝐞« ˢᵒᵖᵉ ✓
Fanfiction✓𝘢𝘣𝘨𝘦𝘴𝘤𝘩𝘭𝘰𝘴𝘴𝘦𝘯✓ Yoongi und Hoseok hassen sich. Deswegen arrangieren ihre Freunde ein Experiment und sperren die beiden für 30 Tage in Hoseoks Wohnung ein. So schnell kann aus Hass Liebe werden.