Tag 11

124 13 15
                                    

Ich öffnete meine Augen leicht und blickte direkt auf nackte Haut. Erschrocken riss ich meine Augen auf. Wo war ich? Was war passiert?

Ich versuchte, mich aus der Umarmung, in der ich gefangen war, zu befreien, aber ich war machtlos. Meine Augen wanderten zu Hoseoks Gesicht, das nur wenige Zentimeter von meinem entfernt war. Seine Lippen waren leicht geöffnet, seine Wangen hatten einen leichten rosig-schimmernden Ton. Er sah wirklich schön aus.

Dann erinnerte ich mich daran, wieso ich hier mit Hoseok im Bett lag. War er nackt? War ich nackt? Was hatten wir gemacht?

Vorsichtig versuchte ich wieder, mich aus Hoseoks Umarmung zu lösen, doch er hielt mich fest. Ein leises Brummen entkam seiner Kehle und er zog mich noch näher an sich heran, während er im Schlaf leise vor sich hin murmelte.

Nun war mein Gesicht vollständig an seine nackte Brust gedrückt und ich hörte seinen ruhigen Herzschlag an meinem Ohr. Ich war mir mittlerweile wenigstens sicher dass ich noch mein T-Shirt und Boxershorts anhatte, aber Hoseok...? Wenn er nackt war, wollte ich das definitiv nicht sehen. Allerdings wollte ich auch nicht, dass wir so nah beieinander lagen, wenn er nackt war.

Langsam hob ich meinen Kopf und wagte einen Blick nach unten. Zum Glück trug Hoseok noch seine Boxershorts, was mich erleichterte. Aber das änderte nichts daran, dass wir viel zu nah beieinander lagen. Ich konnte seine Wärme spüren, seinen Atem auf meiner Haut fühlen. Es war unangenehm, aber gleichzeitig auch... vertraut.

Mit sanften Bewegungen versuchte ich erneut, mich zu befreien, doch Hoseok schien sich nur noch fester an mich zu klammern. Sein Atem strich warm über mein Gesicht und ich konnte den Duft seines Shampoos wahrnehmen. Eine seltsam vertraute Wärme durchströmte mich und für einen Moment vergaß ich sogar alles, was im den letzten Tagen zwischen uns vorgefallen war.

Doch dann fiel mir wieder ein, dass wir eigentlich Feinde sein sollten, dass wir uns gestern noch gestritten und gegenseitig beleidigt hatten. Wie konnte es sein, dass wir jetzt so nah beieinander lagen, fast schon wie... Freunde?

Ich schüttelte den Kopf, um diese lächerliche Idee zu vertreiben, und konzentrierte mich stattdessen darauf, mich aus Hoseoks Umarmung zu lösen. Doch egal wie sehr ich mich auch bemühte, er schien mich nicht loslassen zu wollen.

"Och, Yoongi...", murmelte er. "Jetzt hör endlich auf, dich zu wehren."

Ich erstarrte. Er war.... wach? Hatte er sich die ganze Zeit lang nur schlafend gespielt? Ich versuchte erneut, mich aus seiner Umarmung zu lösen, doch er ließ nicht locker. Stattdessen zog er mich noch näher an sich heran, sodass unsere Gesichter nur wenige Zentimeter von einander entfernt waren.

"Was... was machst du?", stammelte ich, mein Puls schoss in die Höhe. War das etwa Teil irgendeines Plans von ihm? Hatte er vor, mich weiter zu manipulieren, wie er es die ganze Zeit getan hatte?

Hoseok lachte leise und drückte mich sanft zurück in die Kissen. "Entspann dich, Yoongi. Ich habe einfach nur festgestellt, dass du viel bequemer bist als mein Kissen."

Ich starrte ihn fassungslos an. Das konnte er doch nicht ernst meinen, oder? Ich war kein menschliches Kissen!

"Du... du kannst doch nicht einfach hier... so nah bei mir liegen und mich dann als Kissen benutzen!", protestierte ich.

Hoseok grinste frech und zuckte mit den Schultern. "Warum nicht? Immerhin bist du viel weicher als ein normales Kissen."

Ich wollte protestieren, doch dann fiel mir auf, dass Hoseoks Körperwärme tatsächlich nicht so unangenehm war, wie ich es erwartet hatte. Es war fast schon... gemütlich. Und irgendwie war es auch ein bisschen süß, dass er so entspannt neben mir lag, als wäre das völlig normal.

Dennoch versuchte ich, meine Gedanken zu ordnen und mich aus seiner Umarmung zu winden. Aber Hoseok hatte anscheinend andere Pläne. Er umarmte mich nur noch fester und rollte sich dann auf mich.

"Komm schon, Yoongi. Sei nicht so steif", sagte er leise, während ihm einige Haarsträhnen ins Gesicht fielen. "Lass uns doch einfach hier liegen und kuscheln."

Jetzt war er mir definitiv zu nah. Alles an ihm berührte mich und ich begann, panisch zu werden. Er würde mich wieder lieben und dann einfach verschwinden. Ich versuchte, ihn von mir runter zu schubsen, aber ich war nicht stark genug. Außerdem klammerte er sich an mich wie ein Ertrinkender.

"Kuscheln? Bist du verrückt geworden?", zischte ich und versuchte, mich irgendwie aus seiner Umarmung zu winden. "Wir sind doch nicht... das ist doch... das ist total absurd!"

Hoseok lachte leise und drückte mich fester an sich. "Ach, komm schon, Yoongi. Sei nicht so ein Miesepeter. Wir sind doch Freunde, oder nicht?"

Freunde? Freunde kuscheln nicht auf diese Weise miteinander! Freunde gehen nicht in einem Bett schlafen! Außerdem sind Hoseok und ich keine Freunde!

"Freunde... ich habe das Gefühl, du hast eine etwas verzerrte Vorstellung von Freundschaft", erwiderte ich, meine Stimme klang eher wie ein Krächzen. "Freunde umarmen sich normalerweise nicht auf diese... Weise."

Hoseok grinste nur breiter und drückte mich noch fester an sich, als wäre ich ein Teddybär, den er nicht mehr hergeben wollte. "Ach, sei doch nicht so steif, Yoongi. Es ist doch schön, hier so nah beieinander zu liegen, oder?"

Ich stöhnte innerlich auf. Nein, es war alles andere als schön! Es war seltsam, unangenehm und irgendwie auch... beunruhigend. Aber versuch das mal jemandem zu erklären, der gerade dabei ist, dich als sein persönliches Kuscheltier zu benutzen!

Ich beschloss, mich einfach meinem Schicksal zu ergeben und ließ mich resigniert von Hoseoks Umarmung umschließen. Was sollte ich auch sonst tun? Man konnte gegen einen Tornado kämpfen, aber nicht gegen Hoseoks festen Griff.

A/N: Sorry, dass das Kapitel jetzt nach Kapitel 12 veröffentlicht wird. Ich hab's gestern vergessen und heute nicht bemerkt -_- Hab heute eine Chemieklausur geschrieben (es ging um Froschschenkel xD) und jetzt schmeiß ich Chemie aus meinen Abifächern raus hahah

»𝟑𝟎 𝐓𝐚𝐠𝐞« ˢᵒᵖᵉ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt