"Gehst du jetzt in den Hungerstreik oder was wird das hier?", fragte Hoseok mich genervt, als ich mich weigerte, das Frühstück zu machen.
Ich gähnte und rieb mir den Schlaf aus den Augen. "Ich habe einfach keine Lust."
Er rollte mit den Augen und begann, den Kühlschrank nach etwas Essbarem zu durchforsten. "Das ist ja nichts Neues. Du hast nie Lust auf irgendetwas."
Ich zuckte mit den Schultern und starrte an die Decke. "Ich kann auch nichts dafür, wenn ich von deinem ganzen Gerede genervt bin."
Hoseok seufzte schwer und schüttelte den Kopf. "Kannst du wenigstens versuchen, dich etwas zu benehmen? Wir müssen hier schließlich noch 29 Tage zusammen aushalten."
"Und wer sagt, dass ich das möchte?" murmelte ich.
"Na, dann viel Spaß dabei, die nächsten 29 Tage ohne Essen zu überleben", erwiderte er sarkastisch und begann, Eier zu schlagen.
Ich beobachtete ihn aus dem Augenwinkel und konnte nicht anders, als zu bewundern, wie geschickt er war und wie sich seine Armmuskeln bei der Bewegung anspannten. Vielleicht hätte ich doch einen kleinen Hunger. Aber ich würde es ihm nicht leicht machen, das zuzugeben.
"Du könntest ruhig helfen, weißt du", bemerkte er und warf mir einen Seitenblick zu.
Ich seufzte theatralisch und setzte mich auf, um ihn zu beobachten. "Nope, ich verrichte lieber passive Arbeit."
Hoseok schaltete den Herd aus, sobald die Eier fertig waren und richtete sie mit je zwei Scheiben Toast auf zwei Tellern an. "Setz' dich einfach hin und iss."
Ich rollte mit den Augen und setzte mich mürrisch an den Küchentisch. "Ich habe aber keinen Appetit."
"Hör auf, so ein Drama zu machen. Wir sind hier, um uns zu arrangieren, nicht um uns gegenseitig in den Wahnsinn zu treiben", antwortete er und platzierte einen Teller vor mir.
Ich stocherte lustlos in meinem Essen herum und seufzte schwer. Es war schwer zu glauben, dass ich tatsächlich einen Monat lang mit diesem Kerl auskommen musste. Aber ich hatte keine andere Wahl.
Nachdem wir schweigend unser Frühstück beendet hatten, beschloss ich, mich im Wohnzimmer auf das Sofa zu setzen und ein Buch zu lesen, um mich abzulenken. Doch kaum hatte ich mich hingelegt, begann Hoseok mit dem Staubsauger herumzulaufen und den Boden zu reinigen.
"Kannst du das später machen?", fragte ich genervt und versuchte, die Geräusche zu ignorieren.
"Nein, ich kann das nicht später machen. Ich habe jetzt Zeit und ich will eine saubere Wohnung", antwortete er bestimmt.
Als er endlich mit dem Staubsaugen fertig war – was so ungefähr dreimal so lange gedauert hatte wie normalerweise – begann er, die Fenster zu putzen. Dummerweise befanden sich hinter dem Sofa ebenfalls welche, weshalb er eine halbe Stunde lang um mich herumturnte, nur, um die verflixten Fenster zu putzen.
"Kannst du nicht warten, bis ich aufstehe?", murrte ich, als er sich zum gefühlt zehnten Mal an mir vorbeischlängelte.
"Nein, ich will das jetzt erledigen", antwortete er entschlossen und widmete sich weiterhin den Fenstern.
Ich seufzte schwer und versuchte, mich so gut es ging auf mein Buch zu konzentrieren, während Hoseok unermüdlich um mich herumwuselte. Es war fast schon komisch, wie sehr er darauf bestand, alles perfekt sauber zu halten, wenn es bedeutete, mich zu belästigen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war er endlich fertig und setzte sich erschöpft auf das andere Ende des Sofas. Ich warf ihm einen amüsierten Blick zu. "Hast du Spaß dabei, deine ganze Energie in die Reinigung dieser Wohnung zu stecken?"
Er sah mich müde an und ließ sich gegen die Rückenlehne fallen. "Keine Ahnung, ob es Spaß macht, aber ich kann einfach nicht in einem unordentlichen Raum leben."
Ich grinste. "Nun ja, ich kann es."
"Das sieht man", antwortete er mit einem Blick auf meine Socken und Unterwäsche, die achtlos auf dem Teppich lagen, da ich das Sofa als meinen Schlafplatz gewählt hatte. Hoseoks Wohnung hatte nämlich kein Gästezimmer, im Gegensatz zu meiner. Das war wahrscheinlich auch der Grund, weshalb Jimin sich entschieden hatte, uns hier einzusperren.
Hoseok schüttelte den Kopf und stand auf, um sich einen Kaffee zu machen. "Du hast echt keine Manieren."
"Manieren sind überbewertet", erwiderte ich und streckte mich auf dem Sofa aus.
Er schüttelte nur den Kopf und ignorierte mich, während er sich seinen Kaffee einschenkte. Nach einer Weile entschied ich mich, aufzustehen und eine Runde durch die Wohnung zu laufen, um etwas Bewegung zu bekommen. Hoseok saß am Küchentisch und starrte vertieft auf sein Handy. Ich setzte mich auf den Tisch vor ihm und starrte von oben auf sein Handy.
"Mit wem schreibst du?", fragte ich und beugte mich so weit hinunter, dass unsere Gesichter auf gleicher Höhe waren.
"Mit dem Weihnachtsmann. Dieses Jahr bekommst du keine Geschenke, weil du dich mit deinem dreckigen Hintern auf den Mahagonitisch meiner Mutter gesetzt hast", antwortete er.
"Dreckig?", rief ich empört und starrte ihn an.
"Ja, dreckig. Und außerdem bist du unerzogen und respektlos", fügte er hinzu und hob eine Augenbraue.
Ich rollte mit den Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Oh bitte, du tust ja gerade so, als ob dieser Tisch aus Gold wäre."
"Er ist ein Familienerbstück", verteidigte er sich und funkelte mich herausfordernd an.
"Ich dachte, er wäre ein Tisch", bemerkte ich trocken und grinste spitzbübisch.
Hoseok seufzte und schüttelte den Kopf. "Du bist einfach nicht zu retten."
"Das ist das, was mich so liebenswert macht", erwiderte ich und sprang vom Tisch, bevor er eine Chance hatte, etwas zu erwidern.
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»𝟑𝟎 𝐓𝐚𝐠𝐞« ˢᵒᵖᵉ ✓
Fanfiction✓𝘢𝘣𝘨𝘦𝘴𝘤𝘩𝘭𝘰𝘴𝘴𝘦𝘯✓ Yoongi und Hoseok hassen sich. Deswegen arrangieren ihre Freunde ein Experiment und sperren die beiden für 30 Tage in Hoseoks Wohnung ein. So schnell kann aus Hass Liebe werden.