Tag 24

128 15 2
                                    

Als ich aufwachte, lag Hoseok schon nicht mehr neben mir. Wie jeden Morgen. Ich brauchte ja schon wenig Schlaf, aber Hoseok brauchte sogar noch weniger.

Müde versuchte ich mich aufzurichten, wurde aber von einem stechenden Schmerz in meinem Bein zurück ins Kissen gedrängt.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Hoseok betrat das Zimmer, beladen mit einem Tablett, auf dem zwei Tassen Kaffee und zwei Schüsseln mit wahrscheinlich Ramen standen.

"Guten Morgen, Yoonie", begrüßte er mich und stellte das Tablett auf seinem Nachttisch ab.

Ich lächelte leicht, obwohl der Schmerz in meinem Bein meine Stimmung trübte. "Guten Morgen, Hobi", erwiderte ich und versuchte, mich aufzusetzen, während ich Hoseok dabei zusah, wie er das Tablett aufstellte.

"Hier ist dein Frühstück", sagte er und reichte mir eine der Tassen Kaffee. "Ich hoffe, es hilft dir, etwas wacher zu werden."

"Danke", murmelte ich und nahm die Tasse entgegen, bevor ich dankbar einen Schluck von dem dampfenden Getränk nahm. Ich wusste nicht, was Hoseok mit seinem Kaffee anstellte, aber es war bei Weitem der Beste, den ich je getrunken hatte.

Hoseok setzte sich neben mich auf das Bett und begann, seine Schüssel mit Ramen zu essen, während er mich besorgt ansah. "Wie geht es deinem Bein heute Morgen?"

Ich seufzte und stellte die Tasse Kaffee beiseite, bevor ich antwortete: "Es tut immer noch ziemlich weh."

"Dein Arzt war gestern auch ziemlich enttäuscht von dir. Die Krücken hast du nicht zum Spaß bekommen, weißt du?", sagte Hoseok, während er einen Schluck von seinem Kaffee nahm. Dann gab er mir meine Schüssel Ramen, von der ich sofort zu essen begann. Mann, hatte ich einen Hunger.

Ich senkte den Blick leicht beschämt und nahm einen weiteren Schluck Kaffee, bevor ich antwortete: "Ich weiß, Hobi. Es tut mir leid. Es ist nur... schwer, sich zu schonen, wenn man sich so nutzlos fühlt, weil man nicht arbeiten kann."

Hoseok legte sanft seine Hand auf meine. "Du bist nicht nutzlos, Yoongi. Du musst dich einfach nur erholen, damit du wieder auf die Beine kommst. Buchstäblich."

"Aber ich kann doch nicht den ganzen Tag im Bett liegen!", sagte ich verzweifelt und stellte die halb leere Schüssel Ramen auf den Nachttisch.

Hoseok seufzte und strich mir beruhigend über den Rücken. "Yoongi, du musst verstehen, dass deine Genesung jetzt oberste Priorität hat. Wenn du dich jetzt nicht ausreichend schonst, riskierst du, dass deine Verletzungen schlimmer werden."

Ich nickte langsam, obwohl es mir schwerfiel, meine Frustration zu unterdrücken. "Ich weiß, Hobi, aber ich fühle mich einfach so unwohl dabei, nichts zu tun. Es ist, als würde ich die Zeit verschwenden."

Hoseok zog mich sanft in seine Arme und drückte mich fest an sich. "Es ist keine Zeitverschwendung, Yoongi. Du investierst in deine Gesundheit und das ist das Wichtigste. Du wirst sehen, sobald du wieder auf den Beinen bist, wirst du dankbar sein, dass du dich ausgeruht hast."

Ich ließ mich in seine Umarmung fallen und genoss die Wärme seines Körpers. "Außerdem", fuhr Hoseok fort, "können wir ja ab und zu draußen eine Runde spazieren gehen. Ich weiß, dass das auf Krücken vielleicht doof ist, aber wir können es ja trotzdem versuchen, okay? Dann siehst du nicht immer nur meine langweilige Wohnung."

Ein zartes Lächeln huschte über meine Lippen bei Hoseoks Vorschlag. "Okay, Hobi. Ein wenig frische Luft könnte mir wirklich guttun."

Hoseok nickte zustimmend und strich mir über das Haar. "Es wird sicherlich helfen, deine Gedanken ein wenig abzulenken und dich positiver zu stimmen. Wir könnten sogar ein Picknick machen, wenn das Wetter gut ist", schlug Hoseok mit einem leichten Funkeln in den Augen vor.

"Mhmm", murmelte ich nur und kuschelte mich an ihn. Sein Körper war so warm. Hoseok legte seinen Kopf auf meinen und umarmte mich fester. Die Nähe zu ihm war beruhigend und tröstlich.

Wir verbrachten einen Moment in Stille, nur das leise Atmen des anderen und das leise Summen des Kühlschranks - wenn man daneben stand, war das Summen kaum auszuhalten... Hoseok brauchte wirklich mal einen neuen Kühlschrank - durchbrachen die Stille.

Nach einer Weile löste Hoseok die Umarmung und sah mich liebevoll an. "Alles wird gut, Yoongi. Wir schaffen das gemeinsam", versicherte er mir mit einem warmen Lächeln.

Ich lächelte zurück, dankbar für seine Worte und seine Fürsorge. "Ja, wir schaffen das", sagte ich entschlossen.

»𝟑𝟎 𝐓𝐚𝐠𝐞« ˢᵒᵖᵉ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt