"Mein Gott, Hoseok, wie viele Leute sollen denn noch kommen?", fragte ich genervt, als schon wieder jemand an der Tür klingelte.
Hoseok, der gerade dabei war, die Tür zu öffnen, drehte sich zu mir um und grinste breit. "Ach, nur ein paar Freunde. Mach dir keine Sorgen, es wird eine großartige Party!"
Ich stöhnte und lehnte mich gegen die Wand. "Großartig, nur was ich brauche - eine laute, überfüllte Party."
Hoseok zuckte mit den Schultern und winkte den neuen Gästen fröhlich zu. "Komm schon, Yoongi, sei nicht so ein Spielverderber! Du wirst Spaß haben, versprochen."
Ich seufzte schwer und folgte Hoseok ins Wohnzimmer, wo sich bereits eine Menge Leute versammelt hatten. Die Musik dröhnte laut, und das Gelächter und Geplapper füllte den Raum.
"Hast du wenigstens daran gedacht, auch genug richtige Getränke zu besorgen?", fragte ich und warf einen Blick auf den Tisch, der mit Alkoholflaschen übersät war.
Hoseok nickte enthusiastisch. "Natürlich habe ich das! Und wir haben sogar Snacks und alles!"
Ich runzelte die Stirn und nahm mir vor, mich so weit wie möglich von der Menschenmenge fernzuhalten. Leider hatte ich kein eigenes Zimmer und auf mein Sofa konnte ich mich auch nicht zurückziehen. Die Party lief erst knapp eine Stunde und ein Pärchen hatte sich bereits wild küssend darauf niedergelassen. Am besten schlafe ich heute Nacht auf dem Boden. Der ist ja sowieso wegen Hoseoks Putzwahn sauber.
Als ich versuchte, einen Weg durch die Menschenmenge zu finden, wurde ich plötzlich von einem Mädchen mit einem Tablett voller Shots fast umgerannt. "Entschuldigung!", rief sie, bevor sie weiter rannte, um die Shots an die Gäste zu verteilen.
Ich seufzte und schüttelte den Kopf. Diese Party war definitiv nicht meine Idee von einem entspannten Abend. Ich beschloss, mich an die Wand zu lehnen und einfach zuzusehen, wie sich das Chaos um mich herum entfaltete.
Plötzlich hielt Hoseok vor mir an und hielt mir ein rotes Plastikbecher entgegen. "Hier, Yoongi, nimm das! Du siehst aus, als könntest du etwas Alkohol gebrauchen, um locker zu werden."
Ich schüttelte den Kopf und winkte ab. "Nein, danke. Ich bin gut."
Hoseok verdrehte die Augen und steckte mir den Becher trotzdem in die Hand. "Komm schon, Yoongi, sei nicht so langweilig. Ein bisschen Spaß hat noch niemandem geschadet."
Mit einem resignierten Seufzer nahm ich den Becher und hielt ihn vorsichtig in der Hand, ohne ihn zu trinken. "Danke, aber ich glaube, ich bleibe lieber nüchtern."
Hoseok lachte und schlug mir auf die Schulter. "Du wirst es bereuen, wenn du es nicht versuchst, Yoongi. Komm schon, lass uns tanzen!"
Bevor ich etwas erwidern konnte, zog Hoseok mich schon auf die Tanzfläche, wo sich bereits eine Gruppe ausgelassener Gäste versammelt hatte. Ich fühlte mich unwohl und unbehaglich inmitten der Menschenmenge, aber irgendwie schaffte es Hoseok, mich zum Mitmachen zu überreden.
Nach zwei Liedern hatte ich dann keine Lust mehr und verzog mich in Hoseoks Schlafzimmer, da es der einzige Ort war, in dem keine fremden Leute lungerten. Ich zog alles bis auf meine Boxershorts aus und rollte mich in Hoseoks Bett zusammen. Dabei atmete ich seinen Duft ein, der von der Bettdecke ausging. Mein Gott, er riecht so gut.
Ich schüttelte den Kopf, um die Gedanken an Hoseok zu vertreiben. Warum konnte ich ihn einfach nicht aus meinem Kopf bekommen? Immerhin hasste ich ihn, oder? Nun ja, vielleicht nicht ganz. Vielleicht war da doch etwas anderes, etwas, das ich mir nicht eingestehen wollte.
Ich schloss die Augen und versuchte, mich zu entspannen, aber meine Gedanken wanderten immer wieder zu Hoseok. Es war fast so, als ob er mich magisch anzog, auch wenn ich es nicht zugeben wollte.
Plötzlich hörte ich die Tür zum Schlafzimmer leise knarren, aber ich sagte nichts, denn ich hatte keine Lust, jetzt mit Menschen zu reden. Jeden Tag mit Hoseok, der mich 24/7 zulaberte, auszukommen, saugte meine soziale Batterie leer.
Ich konnte froh sein, dass ich mich in seiner Bettdecke vergraben hatte, denn das Bett sank herab, als sich jemand Schweres - oder waren es zwei Personen? - darauf niederließ. Ich sagte vorsichtig einen Blick unter die Bettdecke hervor und erstarrte. Es waren zwei Personen, die dort lagen. Und beide waren nackt.
Scheiße, was machten die hier in Hoseoks Bett? Sollte ich mich bemerkbar machen? Warum hatten sie mich denn noch nicht bemerkt?
Ein Stöhnen unterbrach meine Gedanken. Ich wollte nicht hinsehen, aber mein Blick wandte sich automatisch zu dem Paar. Oh Gott. Zeuge eines Live-Pornos zu sein stand nie auf meiner Bucketliste. Eigentlich stand nichts auf meiner Bucketliste, da ich keine hatte, aber das spielte jetzt keine Rolle.
Ich versuchte krampfhaft, meine Augen von der Szene abzuwenden, aber mein Blick schien wie festgeklebt auf das Paar auf dem Bett zu sein. Es war, als ob mein Gehirn nicht begreifen konnte, was dort passierte, und sich gleichzeitig dagegen sträubte, es zu akzeptieren.
Die Geräusche, die aus dem Bett drangen, wurden lauter und intensiver, und ich konnte spüren, wie sich mein Magen vor Ekel zusammenzog. Mein Herz begann heftig zu pochen und ich versuchte, ruhig zu bleiben, obwohl Panik in mir hochstieg.
Plötzlich hob einer der beiden, ich vermutete Hoseok, seinen Kopf und sah direkt in meine Richtung. Ich zuckte zusammen und schob die Bettdecke schnell über meinen Kopf, als ob das mich unsichtbar machen würde. Doch meine Versuche, mich zu verstecken, schienen erfolglos zu sein, denn ich hörte, wie Hoseok fragte: "Ist da jemand?"
Ich hielt den Atem an und betete innerlich, dass er mich nicht entdecken würde. Doch meine Hoffnungen wurden zerschmettert, als er die Decke beiseite zog und mich entdeckte. Sein Gesichtsausdruck wechselte von Überraschung zu Verlegenheit und ich konnte das Röten seiner Wangen sehen.
"Was zum Teufel machst du hier?", stieß er hervor, während die andere Person im Bett verwirrt ihren Kopf hob und mich ebenfalls entdeckte.
Ich schluckte schwer und versuchte, eine Erklärung zu finden, aber meine Gedanken waren wie eingefroren. "Ich ... ich ...", stammelte ich hilflos.
Die andere Person begann zu kichern und sagte: "Sieh mal einer an, wir haben einen Zuschauer, Hoseok."
"Raus!", rief Hoseok wütend und zeigte auf die Tür. Ich zog mir schnell meine Hose und meinen Pullover an und verschwand aus Hoseoks Schlafzimmer. Nie wieder würde ich da jemals einen Fuß hereinsetzen.
DU LIEST GERADE
»𝟑𝟎 𝐓𝐚𝐠𝐞« ˢᵒᵖᵉ ✓
Fanfiction✓𝘢𝘣𝘨𝘦𝘴𝘤𝘩𝘭𝘰𝘴𝘴𝘦𝘯✓ Yoongi und Hoseok hassen sich. Deswegen arrangieren ihre Freunde ein Experiment und sperren die beiden für 30 Tage in Hoseoks Wohnung ein. So schnell kann aus Hass Liebe werden.