Tag 12

123 12 2
                                    

Ich drehte mich zur Seite und kuschelte mich tiefer in Hoseoks Umarmung, als das Sonnenlicht durch die geöffnete Tür ins Schlafzimmer fiel. Doch Hoseok begann sich zu bewegen und setzte sich ein wenig aufrecht.

"Ugh", beschwerte ich mich und klammerte mich an ihn. Meinen Kopf legte ich auf seinen Bauch und versuchte, weiter zu schlafen.

"Eomma? Appa?", hörte ich Hoseoks raue Morgenstimme, ignorierte aber, was er sagte. Hoseok schien plötzlich wie vom Donner gerührt zu sein und sein Griff um mich lockerte sich, als er aufgeregt aus dem Bett sprang. Ich rollte mich langsam auf den Rücken und blinzelte verschlafen.

"Was ist los?" gurrte ich, noch immer halb im Schlafmodus, und setzte mich auf. Im Türrahmen standen zwei Personen und starrten Hoseok und mich abwechselnd an. Schnell zog ich die Bettdecke über mich, denn genau wie Hoseok trug ich nur Boxershorts.

Hoseok wirkte wie ein aufgescheuchtes Huhn, das sich nicht sicher war, ob es vor Lachen oder vor Panik davonlaufen sollte. Er stammelte etwas Unverständliches. Seine Eltern, die sich immer noch wie angewurzelt im Türrahmen standen, starrten uns mit schockierten Gesichtsausdrücken an. Seine Mutter hielt sich eine Hand vor den Mund, während sein Vater mit weit aufgerissenen Augen die Szene beobachtete.

"Umm... hallo, Eomma, Appa", versuchte Hoseok schließlich, die unangenehme Stille zu durchbrechen. "Das ist... äh... Yoongi."

Ich hob eine Hand und winkte ihnen verschlafen zu. "Hi... äh... schön, euch kennenzulernen."

Hoseoks Mutter schien vor Verlegenheit fast zu platzen, während sein Vater mit hochgezogenen Augenbrauen und einem skeptischen Blick zwischen uns hin und her sah.

"Hat er... äh... bei dir übernachtet?", fragte Hoseoks Mutter schließlich mit stockender Stimme, offensichtlich versuchend, die Situation zu verstehen.

Hoseok räusperte sich und schaute nervös auf den Boden. "Nun ja... es ist... kompliziert."

"Kompliziert?", wiederholte sein Vater ungläubig. "Hoseok, was zur Hölle ist hier los?"

Hoseok warf mir einen hilfesuchenden Blick zu, aber ich zuckte nur mit den Schultern und lächelte unschuldig. "Wir haben nur... äh... einen Film geguckt und sind dann eingeschlafen. Nichts Besonderes, wirklich."

Hoseoks Mutter sah mich mit einem skeptischen Blick an, während sein Vater mit einem Seufzen die Hände hob. "Nun gut, wir werden später darüber sprechen. Komm, Schatz, lass uns erst einmal frühstücken."

Sie wandten sich zum Gehen, doch bevor sie das Zimmer verließen, drehte sich Hoseoks Mutter noch einmal um und flüsterte ihm etwas zu, was ich nicht verstehen konnte. Hoseok runzelte die Stirn und nickte, bevor er sich schnell ein T-Shirt und Jeans von dem Stuhl in der Ecke schnappte und ihnen folgte.

Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, ließ ich mich zurück ins Bett fallen. Oh Gott, war das peinlich. Die beiden dachten bestimmt, dass Hoseok und ich miteinander geschlafen hatten.

Ich ging zu Hoseoks Kleiderschrank, um mir ein paar Klamotten herauszunehmen, da ich nicht ins Wohnzimmer gehen wollte, wenn ich so gut wie nichts anhatte, während dort Hoseoks Eltern mit Hoseok redeten. Ich schnappte mir ein T-Shirt und eine Jogginghose von ihm. Beides war zu groß, aber das interessierte mich recht wenig.

Mit Hoseoks zu großen Klamotten bekleidet schlich ich mich aus dem Schlafzimmer und versuchte, so unauffällig wie möglich durch die Wohnung zu schleichen. Doch als ich an der Küche vorbeikam, hörte ich Stimmen - Hoseoks und die seiner Eltern. Panisch blieb ich stehen. Sollte ich einfach wieder ins Schlafzimmer zurückgehen und so tun, als hätte ich nichts gehört?

"Yoongi, komm doch bitte her", rief Hoseok plötzlich aus der Küche. Ich seufzte resigniert. Es gab kein Entkommen. Also trat ich zögerlich in die Küche ein.

»𝟑𝟎 𝐓𝐚𝐠𝐞« ˢᵒᵖᵉ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt