Tag 05

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"Jimin, bitte gib mir meinen Schlüssel zurück. Der Kater hat Hunger", hörte ich Hoseoks genervte Stimme aus seinem Schlafzimmer.

Ich lehnte mich auf dem Sofa zurück und schloss meine Augen, während ich meine Hände hinter meinem Kopf verschränkte. Irgendwie hatten Hoseok und ich uns arrangiert, sodass wir unsere Mahlzeiten zusammen einnahmen. Den Rest des Tages ging ich ihm aus dem Weg. Er nervte immer noch.

"Nein, nicht Yoongi. Ich meine, einen richtigen Kater", sagte Hoseok nun.

Plötzlich hörte ich die Tür aufgehen und Hoseok betrat das Wohnzimmer, sein Handy immer noch am Ohr. "Ja, genau, ein Kater. Nein, ich habe keine Ahnung, wie er hier reingekommen ist."

Ich öffnete langsam meine Augen und sah Hoseok an, der versuchte, Jimin am anderen Ende der Leitung davon zu überzeugen, dass er uns den Schlüssel gab, um Katzenfutter zu kaufen. Er wirkte so verzweifelt, dass ich mir ein Lachen nicht verkneifen konnte.

"Hoseok, lass mich mal", sagte ich und streckte meine Hand aus, um das Handy zu ergreifen.

Er reichte es mir widerwillig und sah mich skeptisch an, während ich das Gespräch übernahm. "Jimin, hier spricht Yoongi. Ja, wir haben tatsächlich einen Kater. Nein, ich habe ihn nicht mitgebracht. Ja, ich weiß auch nicht, wie er hier reingekommen ist. Kannst du bitte Hoseoks Schlüssel zurückgeben? Wir brauchen dringend Katzenfutter."

Nach einem kurzen Gespräch legte ich auf und warf Hoseok den Telefonhörer zurück. "So macht man das."

Hoseok schnaubte und setzte sich auf einen Sessel im Wohnzimmer. Pumba kam angetrabt und sprang auf seinen Schoß, wo er sich sofort einkuschelte. "Er mag mich lieber", sagte Hoseok mit einem Grinsen und streckte mir die Zunge heraus.

"Oh ja, sicher. Wahrscheinlich nur, weil du ihm heute Morgen ein Stück Bacon gegeben hast", antwortete ich.

Hoseok grinste breit und begann sanft den Kopf des Katers zu streicheln. "Nun ja, vielleicht mag er auch einfach meine Gesellschaft. Schließlich bin ich viel charmanter als du."

Ich schnaubte belustigt und warf ihm einen amüsierten Blick zu. "Ja, sicher. Wenn du das sagst."

Ich beobachtete Hoseok, wie er Pumba streichelte und seine Nase im Fell des Katers vergrub. Oh Gott, die beiden waren so süß zusammen. Natürlich würde ich Hoseok das nie sagen.

"Ya, Yoongi, aufwachen!" Jemand schmiss mich wieder mit einem Kissen ab. Ich stöhnte nur genervt auf und schob das Kissen von meinem Kopf. "Jimin hat den Schlüssel gebracht! Wir sind freiiii!", sang Hoseok und warf mich nun mit einem Schuh ab.

Ich rollte mit den Augen und setzte mich langsam auf, während ich das Kissen von meinem Gesicht entfernte. "Ja, ja, ich bin wach. Du musst nicht gleich mit allem, was du in die Hände kriegst, nach mir werfen."

Hoseok grinste breit und warf mir einen weiteren Schuh zu. "Komm schon, Yoongi, sei nicht so mürrisch. Wir können endlich wieder raus!"

"Ich bleibe lieber hier", murmelte ich und ließ mich zurück ins Kissen fallen.

"Du bist so faul", antwortete Hoseok und verdrehte genervt seine Augen.

"Und du bist einfach ein Arschloch", sagte ich und drehte mich zur Wand um.

"Was sich liebt, das neckt sich", ertönte plötzlich eine weitere Stimme. Wo kam Jimin denn jetzt her?

Hoseok warf ihm einen bösen Blick zu. "Wir streiten nicht, wir diskutieren nur darüber, ob Yoongi mit mir einkaufen geht oder nicht."

Jimin lachte und trat ins Zimmer. "Mensch Yoongi, lass deinen neuen Freund doch nicht so hängen. Da könnt ihr schon raus und dann weigerst du dich?"

Ich seufzte und drehte mich zurück zu den beiden. "Warum sollte ich mitkommen? Und Hoseok und ich sich nicht befreundet. Ich hasse ihn immer noch."

Jimin schaute mich mit einem belustigten Ausdruck an. "Ach komm schon, Yoongi. Ihr seid wie Tom und Jerry. Immer am Streiten, aber eigentlich könnt ihr nicht ohneeinander leben."

Hoseok schnaubte verärgert. "Tom und Jerry? Ich bin doch nicht diese dumme Maus!"

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Das stimmt, Hoseok. Du bist viel mehr wie die ständig verlierende Katze."

Hoseok zog eine Augenbraue hoch. "Vielleicht sollte ich dich daran erinnern, wer der wahre Sieger ist, Yoongi."

Jimin lachte und schüttelte den Kopf. "Ihr zwei seid wirklich wie ein altes Ehepaar."

"Altes Ehepaar? Ich bin nicht alt, Yoongi ist alt!", rief Hoseok empört.

"Ich und alt? Vor allem sind wir kein Ehepaar. So einen nervtötenden Typen werde ich nie zu meinem Mann machen!", warf ich ein und sprang von dem Sofa auf.

Hoseok lachte laut und legte eine Hand spielerisch auf meine Schulter. "Oh, Yoongi, du musst doch zugeben, dass du ohne mich nicht leben könntest."

Ich rollte mit den Augen und schob seine Hand von meiner Schulter. "Oh bitte, ich kann ganz gut alleine überleben. Vielleicht sogar besser, ohne deine ständigen Nörgeleien und deinen übermäßigen Ordnungssinn."

Hoseok grinste breit, wobei er mich herausfordernd ansah. "Aber du würdest mich doch vermissen, wenn ich nicht hier wäre, um dich zu ärgern."

Ich seufzte genervt. "Das bezweifle ich stark."

Jimin, der das Ganze mit einem amüsierten Blick verfolgt hatte, mischte sich ein. "Kommt schon, Jungs, hört auf zu streiten. Ihr wisst doch, dass ihr euch insgeheim mögt."

Hoseok und ich warfen uns einen kurzen Blick zu, bevor wir gleichzeitig "Niemals!" riefen.

"Jaja, sagt mir das nochmal, wenn ihr nach den 30 Tagen ein Paar seid. Und jetzt geht endlich einkaufen!", rief Jimin und deutete auf die Wohnungstür. 

»𝟑𝟎 𝐓𝐚𝐠𝐞« ˢᵒᵖᵉ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt